1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin: Der Start
Vor 50 Jahren wurde in Berlin mit dem Damen Eishockey Club Eishasen Berlin der erste reine Fraueneishockeyverein Deutschlands gegründet. Viel ist in den darauffolgenden Jahren passiert und an dieser Stelle blicken wir auf diese Zeit zurück.
Zunächst einige Hinweise: Frauen spielten natürlich schon vor 1975 Eishockey. Die ersten Fotos sind vom Anfang des 20. Jahrhunderts auch aus Berlin überliefert. Hier konzentrieren wir uns aber auf den Vereinssport. Es war nicht einfach, zu allen 50 Jahren Daten zu finden. So wird einiges nicht ganz vollständig sein, was ich vorab entschuldige. Gerade aus den Anfangsjahren des Fraueneishockeys scheinen Aufzeichnungen verschollen, was sogar für internationale Turniere gilt. Als Quellen dienten die bekannte Suchmaschine aus dem Internet, die noch verfügbaren Bereiche von Dameneishockey.de, sachdienliche Hinweise, die RODI-Datenbank und selbst Erlebtes der letzten ca. 20 Jahre. Zusammengekommen ist ein durchaus interessanter und recht umfangreicher Blick auf diese 50 Jahre. Um Euch nicht zu viel Text auf einmal zuzumuten, wird das Ganze in übersichtliche Abschnitte unterteilt. So können wir die Sommerpause gut gemeinsam überbrücken.
Vorab noch ein Dankeschön an alle, die durch Informationen und einiges mehr, lasst euch überraschen, diese Serie zusätzlich gefüllt haben. Ein besonderer Dank geht an das Else Jahn Kurvenkollektiv, das extra für diese Serie ein Logo entworfen hat.
Ich wünsche Euch in den nächsten Wochen viel Spaß beim Lesen dieser kleinen Geschichte
Euer Noppe
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1975 - Die Gründung der Eishasen
Es war im Jahr 1975, ein genaues Datum ist leider nicht bekannt, da gründeten fünf
Mädchen, deren Namen leider auch nicht übermittelt sind, Günter Gropp und Michael
„Mike“ Eigen den Verein Damen Eishockey Club Eishasen Berlin, kurz DEC. Angespornt
wurden sie damals von keinem geringeren als Xaver Unsinn, dem Träger des Pepita-Huts. Der
Meistertrainer im Männerbereich (Düsseldorfer EG und Berliner Schlittschuh-Club) und
Trainer des Bronze-Olympiateams von 1976 ermunterte Mike dazu, seine Idee, in Berlin ein
Fraueneishockeyteam zu installieren in die Tat umzusetzen. Nach der Gründung dauerte es
allerdings, bis die nächsten wichtigen Schritte folgten und die Frauen tatsächlich ihrem
Hobby geregelt nachgehen konnten.
Mike Eigen, damals zarte 26 Jahre jung, erinnerte sich im Gespräch vor einem Jahr an einige
Mitstreiterinnen: mit den Geschwistern Gabi, Isabella und Silvia Braun, Evi Hartel, die gleich
noch eine Freundin mitbrachte, Petra Heidler, Elke Jungkuhn, Evi Koch, Daniela Kogler,
deren Vater damals Eismeister auf der Glocke war, Marina Prechel, Manuela Stolze und
Heidi Weise waren ihm 12 Spielerinnen der ersten Stunde namentlich bekannt. Einige von
ihnen sprachen ihn schon vor der Gründung des Vereins an, weil sie von seiner Idee
begeistert waren und unbedingt ihrem Hobby nachgehen wollten. Andere meldeten sich im
Anschluss recht schnell und so wuchs der Verein innerhalb kürzester Zeit. Und er konnte
noch eine Besonderheit erzählen: Bekanntlich wird zum Eishockey einiges an Ausrüstung
benötigt, um Training und Spiele durchführen zu können. So gab es aus Füssen eine Lieferung
Schläger, Markus Egen spendierte diese nach einem Gespräch mit Mike.
Zunächst wurde aber an Vereinsstrukturen gearbeitet und es wurde auch schon ein wenig
trainiert. So zum Beispiel auf der Glocke, der Freifläche in der Glockenturmstraße, wo der
damalige Berliner Schlittschuh-Club seine Heimat hatte. Die Eiszeit gab es damals für 50
Deutsche Mark, das sind nach dem Umrechnungskurs von 2002 genau 25,56 Euro. Später
wurde im Eisstadion Neukölln trainiert und gespielt, die Curlingbahnen der Eissporthalle
Jafféstraße und später der Deutschlandhalle waren ebenfalls Trainings- und Spielorte der
Eishasen.
Erst im Februar des Jahres 1979 wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen und war ab
da offiziell der erste reine Fraueneishockeyverein Deutschlands. Zuvor gab es lediglich bei
bereits bestehenden Vereinen angegliederte Frauenteams. Eine davon beim EV Füssen. Und
gemeinsam mit den Füssener Frauen ging es 1979/80 auf eine Reise durch Italien und
Österreich. Fünf Spiele absolvierten die Eishasen auf dieser Reise, die zwar alle an die
Gegnerinnen gingen, dafür erlebten die Mädels aber einen großen Zuspruch. Rund 7.500
Zuschauer sollen es beim Auftritt in Innsbruck gewesen sein, ca. 2.500 in Cortina d‘Ampezzo.
Es gab auch in den nächsten Jahren zunächst nur Freundschaftsturniere. An einen
einigermaßen regelmäßigen Spielbetrieb war zunächst nicht zu denken.
So ging es 1981 zum Thurn und Taxis-Turnier nach Füssen und dieses Turnier konnte
gewonnen werden. Ein Jahr später ging es sogar für fünf Spiele nach Alaska in die USA. In
Fairbanks wurden zwei Spiele bestritten und beide wurden gewonnen. In Anchorage gab es
drei Partien, die wiederum alle verlorengingen.
Es war übrigens zu dieser Zeit für Mädchen gar nicht so einfach, sich einem Verein
anzuschließen. Damals nahmen einige Vereine Mädchen erst ab einem Alter von zehn Jahren
aus. Bis vor wenigen Jahren haben einige Vereine in Deutschland gar keine Mädchen
aufgenommen. -
Teil 2: Zuwachs mit etwas regelmäßigerem Spielbetrieb
Weiter geht es mit den nächsten Jahren in Berliner Fraueneishockey. Diesmal gibt es
Zuwachs, den ersten Spielbetrieb und direkt auch eine Meisterschaft zu feiern.
Zur Saison 1983/84 wechselten einige Spielerinnen der Eishasen zum damaligen Berliner
Schlittschuh-Club und so gab es nun in Berlin zwei Frauenteams. Um Titel wurde jedoch erst
eine Saison später gespielt. Ab dieser Saison wurde auch eine Deutsche Meisterschaft
ausgespielt, ein Berliner Team war aber noch nicht beim Endturnier vertreten. Interessant ist
allerdings, dass mit dem EC Bergkamen ein Verein teilnahm, der bis zur Saison 2024/25
Bundesligist war und sich dann leider vom Spielbetrieb zurückziehen musste. Erster
deutscher Meister wurde die IGES Reutlingen/Esslingen, die sich gegen den EC Bergkamen
mit 3:2 durchsetzte.
Ab der Spielzeit 1984/85 wurde die erste Berliner Meisterschaft ausgespielt und die ging an
den BSchC. Gespielt wurde dabei eine Serie über fünf Spiele. Der Berliner Schlittschuh-Club
nahm als Berliner Meister dann auch an dem zum zweiten Mal ausgespielten Endturnier um
die Deutsche Meisterschaft teil und belegte in Rödermark den 6. Platz. Es gab ab dieser
Spielzeit bei den Eishasen übrigens auch ein Männerteam, das von 1984 an in 15 Spielzeiten
am Spielbetrieb der Landesliga Berlin teilnahm. Dies allerdings weniger erfolgreich. Und
wenig überraschend mischte auch Mike Eigen ein wenig in dieser Mannschaft mit. Er
absolvierte höchstselbst einige Spiele in diesem Team.
1985/86 revanchierten sich die Eishasen und holten gegen den Berliner Schlittschuh-Club
den Berliner Meistertitel. Hiervon liegen sogar Ergebnisse vor. Der Club gewann das 1. Spiel
mit 2:1. Dann gewannen die Eishasen mit 2:1 nach Verlängerung und 3:2. Zur Vorbereitung
auf das Meisterschaftsqualifikationsturnier in Frankfurt nahmen die Eishasen an einem
Turnier in Holland teil. Dort unterlagen sie Turniersieger EC Bergkamen mit 1:4, dem
Zweitplatzierten Valkenburg mit 0:2, ehe es gegen Grefrath (3:1), Groningen (13:0) und die
Smoke Eathers (18:0) Siege und am Ende den 3. Platz zu feiern gab. (Quelle: Programmheft
BSC Preussen Berlin 1986). Zum Abschluss der Saison nahmen die Eishasen am Endturnier
um die Deutsche Meisterschaft teil und belegten den 5. Platz. Hier wurden die
Gruppenspiele gegen den späteren Meister Düsseldorf (3:12) und den EC Bergkamen (0:3)
verloren. Im Spiel um den 5. Platz gewannen die Eishasen nach Toren von Petra Heidler (2)
und Carola Schulz gegen Gastgeber Kaufbeuren mit 3:2. (Quelle: Programmheft BSC Preussen
Berlin)
Mit diesem Team wurden die Eishasen Berliner Meister: Elke Wandke, Sabine Purrmann,
Petra Heidler, Petra Kliem, Daniela Kogler, Angelika Linster, Marina Prechle, Carola Schulz,
Christina Subke, Astrid Thomalla, Heide Weise, Kirsten Zawadzki, Kerstin Arend, Heike Kausch
und Alexandra Numrich.
Die Eishasen bestritten in dieser Saison zwei Freundschaftsspiele gegen ein
Prominententeam des BSC Preussen, an dem auch der damalige Präsident der Preussen
Hermann Windler teilnahm. Im 1. Spiel feierten die Eishasen einen 10:7-Erfolg, Spiel 2 ging
mit 9:10 an die Promis. (Quelle: Programmheft BSC Preussen Berlin)
1986/87 begann der überregionale Spielbetrieb, die Nordliga wurde nun Heimat der beiden
Vereine aus dem damaligen Westteil Berlins. Die Premierensaison endete für den
Schlittschuh-Club mit einem 2. Platz, die Qualifikation zum Endturnier um die deutsche
Meisterschaft wurde aber verpasst. Die Eishasen landeten auf einem ebenfalls guten 3. Platz
und sie gewannen erneut die Berliner Meisterschaft. Wieder gab es auch eine Reise ins
Ausland. Im April 1987 wurde ein Turnier in Finnland bestritten. Zwei Spiele wurden dort
gewonnen, beide gingen aber an die Gegnerinnen.
Die Saison 1987/88 brachte beiden Berliner Teams mit der NRW-Liga eine neue sportliche
Heimat. Die Eishasen beendeten die Saison auf dem letzten Platz, sicherten sich aber mit
sechs Siegen aus den Relegationsspielen den Klassenerhalt. Der Club belegte den 3. Platz und
scheiterte knapp an der Qualifikation zum Endturnier um die deutsche Meisterschaft. Die
Berliner Meisterschaft ging jedenfalls wieder an den Club. Es war allerdings sowas wie das
absolute Finale: Für den Berliner Schlittschuh-Club war es die letzte Saison mit einem
Frauenteam.
Die Saison 1988/89 war ein Jahr des Wechsels und es konnte gefeiert werden. Die
Spielerinnen des Berliner Schlittschuh-Clubs fanden ihre neue Heimat beim OSC Berlin. Ab
dieser Spielzeit wurden auch Länderspiele ausgetragen. Die erste Spielerin eines Berliner
Vereins, die in Nationalteam-Statistiken zu finden ist, war Petra Heidler von den Eishasen. Im
April 1989 fand die erste Europameisterschaft der Frauen statt und hier gehörte Cornelia
Paul geb. Ostrowski vom OSC Berlin zum Aufgebot. Gespielt wurde in Düsseldorf und
Ratingen. Acht Teams ermittelten den Europameister und die besten fünf Teams der EM
qualifizierten sich für die erste Weltmeisterschaft, die ein Jahr später stattfand. Deutschland
belegte damals hinter Finnland und Schweden den 3. Platz. Bei Finnland spielte eine gewisse
Johanna Ikonen mit und sie wird in dieser kleinen Geschichte noch eine andere Rolle
einnehmen.
Zur Saison 1989/90 wurde die Frauenbundesliga eingeführt, ein Meilenstein! Zunächst
wurde in zwei Gruppen (Nord, Süd) gespielt. Die Teams auf den ersten drei Plätzen spielten
dann in einem Finalturnier den Meister aus. In zwei Gruppen mit jeweils drei Teams wurden
die Halbfinalteilnehmerinnen ermittelt. Die Teams auf dem 3. Platz spielten den 5. Rang aus.
Die Eishasen beendeten die Saison der Gruppe Nord auf dem 4. Platz, der OSC belegte Rang
Nummer 5.
Die Eishasen waren nun 10 Jahre ein eingetragener Verein und das wurde im September
1989 im Eisstadion Wedding, heute Erika-Heß-Eisstadion, mit einem internationalen Turnier
gefeiert. Teilnehmerende waren die Teams Poldi Kladno/CSSR, Imatra/Finnland, Falcon
Girls/Niederlande und der SC Lyss/Schweiz. Die Eishasen belegten dabei den 4. Platz.
Imatra, mit fünf Europameisterinnen angetreten, gewann das Turnier mit 8:0 Punkten und
36:9 Toren, gefolgt von den Falcon Girls (6:2 Punkte, 16:12 Tore), dem SC Lyss (4:4 Punkte,
19:15 Tore), den Eishasen (2:6 Punkte, 14:16 Tore) und Kladno mit 0:8 Punkten und 4:37
Toren.
Die bereits angesprochene erste Weltmeisterschaft wurde 1990 ausgetragen. Im
kanadischen Ottawa holte sich Kanada durch einen 5:2-Erfolg (2:2/1:0/2:0) gegen die USA
den ersten Titel der Geschichte. Deutschland besiegte im Spiel um den 7. Platz Japan mit 9:2
(2:1/1:1/6:0). Acht Teams nahmen an dieser ersten WM teil. Nach den gefundenen
Unterlagen war mit Cornelia Paul (geb. Ostrowski) eine Spielerin des OSC Berlin bei dieser
Premiere dabei. Mit Beate Baert (Mannheimer ERC Wild Cats) und Sandra Kinza (EHC
Eisbären Düsseldorf) wechselten zwei Spielerinnen aus diesem Kader im Sommer 1990 zum
OSC Berlin. Und auch hier gehörte Johanna Ikonen zum Kader von Finnland.
1990/91 konnte Berlin den ersten großen Titel im Fraueneishockey feiern. Der OSC Berlin
wurde Deutscher Meister! Mit im Kader standen damals Michaela Hildebrandt und Sandra
Kinza, von denen später erneut die Rede sein wird. Nach der Vorrunde lag der OSC noch auf
dem 3. Platz der Nordgruppe. Aus dem Norden qualifizierten sich für das in Weißwasser
ausgetragene Finalturnier vier Teams, aus dem Süden zwei. Die Teams wurden in zwei
Gruppe mit jeweils drei Teams aufgeteilt. Hier gewann der OSC die Gruppenspiele gegen den
Mannheimer ERC und die TuS Geretsried und setzte sich im Finale gegen die EHC Eisbären
Düsseldorf, zu diesem Zeitpunkt mit vier Titeln eines der Spitzenteams und im Vorjahr
Vizemeister, mit 3:2 nach Penaltyschießen durch. Nach 3x15 Minuten stand es 2:2 und 68
Sekunden vor Ende der Verlängerung erzielte Beate Baert mit einem verwandelten Penalty
den Siegtreffer. Zuvor hatte sie das 2:2 erzielt; den 3. Treffer des OSC erzielte Sandra Kinza.
Beate Baert war mit zehn Scorerpunkten (jeweils fünf Tore und fünf Vorlagen) auch beste
Scorerin des Finalturniers. Beste Torschützin war Maren Valenti (Mannheimer ERC) mit sechs
Toren. Von ihr gibt es später noch mehr zu lesen.
Der Meisterkader:
Birgit Bandelow, Katja Bandlofsky, Beate Baert, Andrea Bouillon, Martina Buckley, Bianca
Göpner, Chany Gummert, Michaela Hildebrandt, Sandra Kinza, Charlotte Kopitz, Gabriela
Küsgen, Sylvia Mann, Melanie Mann, Carola Märker, Melanie Merges, Karin Ohainski,
Cornelia Paul (geb. Ostrowski), Bianca Schmidt, Silke Vogl, Tanja Wohlgemuth
Trainer: Franco Paul
Den Titel konnte der OSC Berlin in der Saison 1991/92 nicht verteidigen. Zwar wurde das
Finalturnier erreicht, hier aber war Endstation. Der OSC landete insgesamt auf dem 5. Platz.
Die Eishasen mussten in die Relegation und belegten hier bei vier Mannschaften den 4. Platz.
Damit mussten sie den Gang in die 2. Liga Nord antreten.
In der 2. Liga Nord wurden die Eishasen 1992/93 Vizemeister. Einen Pokalwettbewerb gab es
schon zu dieser Zeit und hier waren sie erfolgreich. In der Pokalrunde Nord-Ost wurden sie
Erste und konnten das Finale gewinnen. Der OSC Berlin beendete die Saison auf dem 5. Platz
der Bundesliga, Gruppe Nord. So war dies eins von wenigen Jahren, in denen das Endturnier
um die Meisterschaft verpasst wurde.
1993/94 folgte über die Verbandsliga Nord-Ost für die Eishasen der erneute Aufstieg in die
Bundesliga, wo aber nach einem Jahr wieder Schluss war. Nun ging es nur für den OSC in der
Bundesliga weiter, für die Eishasen in der 1. Damen-Liga-Nord. Nach sechs Jahren in dieser
Spielklasse folgten noch fünf Jahre in der 2. Liga Nord, dann mussten sich die Eishasen aus
dem Spielbetrieb zurückziehen.
Der OSC hingegen spielte regelmäßig um die Deutsche Meisterschaft mit und erreichte
einige Podiumsplätze. Bis zur nächsten Meisterschaft musste der Verein allerdings einige Zeit
warten. Die Pokalrunde 1996/97 ging wieder an die Eishasen, in der Liga wurde der 4. Platz
belegt. Der OSC erreichte wieder das Finalturnier, scheiterte allerdings im Viertelfinale an der
TuS Geretsried.
Einen Titel gab es für die Eishasen in der Saison 1997/98, der Niedersachsenpokal wurde
gewonnen.
Eine Besonderheit gibt es aus der Saison 1998/99 zu berichten, Maren Valenti gehörte zum
Kader der Eisbären Berlin und sie bestritt auch ein DEL-Testspiel. In den Spielzeiten 2003/04
und 04/05 absolvierte sie auch 19 Spiele für den OSC Berlin.
Der OSC erreichte 1998/99 das Halbfinale, scheiterte aber wieder an der TuS Geretsried und
unterlag dem ESC Planegg-Würmtal im kleinen Finale. 1998 wurde erstmals bei den
olympischen Spielen ein Eishockeyturnier ausgetragen Deutschland war nicht dabei, aber
Johanna Ikonen gewann mit Finnland die Bronzemedaille. Und wer immer noch nicht weiß,
wer das ist, wird später aufgeklärt.
Zwei Besonderheiten
Es war Ende in den 1980ern nicht nur in Deutschland schwer als Mädchen Eishockey zu
spielen. In Kanada klagte ein 12-jähriges Mädchen in ein Jungenteam aufgenommen zu
werden. In einer 24 Seiten starken Urteilsbegründung wurde dem als großes Talent
geltenden Mädchen erklärt, warum die Klage abgewiesen wurde. (Quelle: Programmheft BSC
Preussen Berlin vom 06.10.1985). Nach mehreren Berufungen bekam sie doch noch recht,
spielte aber auch zuvor schon für einige Teams der Jugendliga MTHL. Weitere Informationen
zu diesem Fall gibt es hier https://en.wikipedia.org/wiki/Justine_Blainey-Broker
Auch das Eisstadion Wedding feiert ein Jubiläum. Nachdem das Stadion ursprünglich nur mit
einem Dach gebaut wurde, schloss man es nun ganz und der es konnte als Mehrzweckhalle
für u.a. Fußball-, Tischtennis- und Kampfsport-Turniere genutzt werden. Eröffnet wurde die
richtige Halle am 16. Februar 1985.
Für den OSC ging es nun erst richtig los, aber das gibt es erst im nächsten Teil. Dieser
erscheint innerhalb unserer Serie „50 Jahre Fraueneishockey in Berlin“ am kommenden
Montag. Solltet Ihr sachdienliche Hinweise zum Thema haben, meldet Euch gerne bei mir:
noppe@noppe-ist-schuld.de. -
Teil 3: Noch mehr Erfolge
Bei den Eishasen gingen 2007 leider die Lichter aus, beim OSC Berlin ging es mit den Erfolgen nun aber richtig los und das nicht nur auf nationaler Ebene. Aber der Reihe nach…
Für die Eishasen gab es noch eine erfolgreiche Saison: 2000/01. Die 1. Damenliga Nord wurde auf dem 1. Platz abgeschlossen und die Pokalrunde Nord-Ost wurde zum zweiten Mal gewonnen. Im Anschluss verließ Mike Eigen die Eishasen und legte eine kurze Pause ein. Die Saison 2001/02 schloss der OSC auf dem 3. Platz ab. Mit dabei war auch Mike Eigen, der einer Anfrage vom OSC nicht widerstehen konnte und auch gleich seinen leider 2012
verstorbenen Bruder Otto Eigen mitbrachte. Dieser fungierte als Pressesprecher und hatte in den Jahren seiner Tätigkeit für die Frauen-Eishockeyabteilung des OSC sehr viele gute Ideen, die auch umgesetzt wurden. So produzierte er zu Heimspielen ein Programmheft und eine kleine Übersicht der Hefte gibt es hier https://www.noppe-ist-schuld.de/andenkenkiste/osc-eisladies-berlin?view=article&id=181:eisladies-programmhefte&catid=26:bilder-eisladies.Erstmals konnte sich Deutschland im Jahr 2002 für die Olympischen Spiele qualifizieren. Seit 1998 ist Fraueneishockey eine olympische Sportart, im zweiten Turnier war auch der DEB vertreten. Vom OSC Berlin waren in Salt Lake City (USA) Abwehrspielern Sandra Kinza und Angreiferin Claudia Grundmann, ein echtes Berliner Eigengewächs, dabei.
Die Saison 2005/06 war dann nicht nur für Berlin ein erfolgreiches Jahr, auch Deutschlands Fraueneishockey konnte einen großen Erfolg feiern. 2006 in Turin waren die DEB-Frauen wieder bei Olympia dabei. Aus dem Kader des OSC Berlin konnten sich Torhüterin Stefanie Wartosch-Kürten sowie die Angreiferinnen Susann Götz, Claudia Grundmann und Nikola Holmes über eine Teilnahme an den Spielen freuen. Nikola Holmes verwandelte im Spiel um den 5. Platz gegen Russland den entscheidenden Penalty und Deutschland gewann mit 1:0. Beim OSC gab es auch Grund zum Jubeln. Nach einer ordentlichen Wartezeit wurde die zweite Meisterschaft gewonnen. Trainerin des Teams war Michaela Hildebrandt, die als erste und bisher einzige Frau als Spielerin und Trainerin den Meistertitel holte. Ihre Co-Trainerin war Sandra Kinza, die als Spielerin ebenfalls beim ersten Meisterschaftsgewinn
dabei war. Highlight war für den Verein ein Empfang beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Und auch sie gingen auf den Balkon des Rathauses, wo sie von vielen noch anwesenden Fans der Eisbären gefeiert wurden, die zuvor dem Regierenden einen Besuch abgestattet hatten. Und mit Torsten Szyska gab es eine von mehreren Verstärkungen im Bereich des Staff. Zunächst half Torsten wo es nötig war, später wurde er Mannschaftsleiter, auf Neudeutsch Teammanager und er war bis zuletzt immer noch mit dabei. Zum Staff gehörten auch damals schon Christina und Peter Hannemann, die noch heute beim OSC Berlin im Bereich Nachwuchs- und Männereishockey aktiv sind.Der Meisterkader 2005/06:
Torhüter: Franziska Hampel, Kirsten Schönwetter, Stephanie Wartosch-Kürten
Verteidiger: Yvonne Fleck, Susann Gaebel, Jennifer Gärtner, Miriam Kresse, Jennifer Schöne, Sophie Schulze
Angreifer: Jenny Friede, Kathrin Fring, Gioia Fritz, Susann Götz, Claudia Grundmann, Anja Herzog, Nikola Holmes, Nina Kamenik, Judith Müller, Sabrina Rörig-Naesiger, Anja Scheytt, Susanne Schulz, Carolin Szyska, Madeleine Tetzner
Trainerin: Michaela Hildebrandt, Co.-Trainerin Sandra KinzaZur Saison 2006/07 traten die Eishasen nicht mehr an und beim OSC Berlin gab es drei Änderungen. Einige Spielerinnen wechselten von den Eishasen zum OSC und der Verein wurde später aufgelöst. Es gab in den Jahren zuvor auch Gespräche zwischen den Verantwortlichen beider Teams zum Zwecke einer Zusammenarbeit, die aber leider nicht erfolgreich verliefen. Michaela Hildebrandt hörte als Trainerin auf und wurde vom ehemaligen Nationaltorhüter René Bielke abgelöst, der bereits 2001 in die Hall of Fame Deutschland aufgenommen wurde. Außerdem wurde die eingleisige Bundesliga eingeführt.
Elf Teams spielten nun in einer Einfachrunde den Meister aus. Und der OSC gewann alle 20 Ligaspiele, holte also sicher die dritte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Auch der DEB-Pokal der Frauen wurde reformiert. Zuvor spielten alle Teams, die sich nicht für das Meisterschaftsendturnier qualifiziert hatten, den Pokal aus. Nun gab es eine eingleisige Bundesliga und es gab zum Saisonende ein Turnier mit zunächst sechs Mannschaften. Dieser Wettbewerb wurde im Laufe der Jahre immer wieder ein wenig geändert. Eine Zusammenfassung der einzelnen Turniere gibt es unter https://www.noppe-ist-schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/deb-pokalturnier.
Die letzte Änderung beim OSC: Das Team bekam den Namenszusatz „Ladies“, der später in „Eisladies“ geändert wurde. Den Meistertitel konnten die Eisladies verteidigen, im Pokal dauerte es noch bis zum ersten Erfolg. Außerdem nahmen die OSC Eisladies erstmals am European Women Champions Cup (EWCC) teil, dem Europapokal der Frauen. Dieser wurde von 2004 bis zur Saison 2014/15 ausgetragen. Eine große Ehrung gab es für Michaela Hildebrandt. Sie wurde als erste Frau in die Hall of Fame Deutschland aufgenommen.
Michaela, die inzwischen Harbart heißt, ließ uns auch eine Grußbotschaft zukommen, in der sie sich an ihre Anfänge erinnerte:
„Eishockey hatte schon immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich war großer Fan vom Berliner Schlittschuh Club. Meine Freundin Carola und ich waren immer in der Jafféhalle beim öffentlichen Eislauf. Da fand mittwochs immer die Eisdisco statt. Am Wochenende verbrachten wir unsere Freizeit von 10 bis 21:30 Uhr in der Eishalle. Dort hat Mike uns angesprochen. Carola und ich waren damals befreundet und sind es auch heute noch. Das war 1979 und für uns fing in der Glockenturmstraße bei den Eishasen alles an…
24 Jahre begleitete mich eine großartige Eishockeyzeit. Von den Eishasen sind wir dann zum Schlittschuhclub gewechselt. Die letzte Station war dann der OSC Berlin. Um das Ganze noch abzurunden, spielte ich eine Saison in Bayern und als Ausländerin in der Schweiz. Die erste Meisterschaft holten wir 1991 mit einem Superteam in Weißwasser. Ich habe viel erlebt: z.B. wie wir als Trikots Sweat-Shirts trugen. Als die Zeit dran war, in
den ersten Trikots zu spielen, nähten wir unsere Namensschilder während der Busfahrt auf unser Jerseys. Es gäbe noch vieles zu berichten...Nun bin ich bereits seit 2007 als Trainerin unterwegs. Vieles vom Eishockey konnte ich in meine heutige Vereinstätigkeit mitnehmen. Ich bin inzwischen seit 18 Jahren beim VfL Tegel und ehrenamtliche Vorsitzende der Floorball-Abteilung. Auch dort konnten wir bereits einige Erfolge feiern.“
Der Meisterkader 2006/07:
Torhüter: Franziska Hampel, Kirsten Schönwetter, Stephanie Wartosch-Kürten
Verteidiger: Yvonne Fleck, Susann Gaebel, Jennifer Gärtner, Miriam Kresse, Sophie Schulze,
Sandra Kott, Grit Sentek
Angreifer: Jenny Friede, Kathrin Fring, Susann Götz, Claudia Grundmann, Nikola Holmes,
Nina Kamenik, Judith Levi-Müller, Sabrina Rörig-Naesiger, Anja Scheytt, Carolin Szyska,
Sophie Prüßing, Lisa Hüfner
Trainer: René BielkeDie Saison 2007/08 brachte zwar keine Meisterschaft, dafür aber den ersten Pokalsieg, der in Grefrath erreicht wurde. Bei sechs Teams, die in zwei Gruppen die Finalteilnehmer ermittelten, setzte sich der OSC gegen den Hamburger SV mit 5:2 durch. Außerdem wurde wieder am EWCC teilgenommen. Sehr erfolgreich verlief die Saison 2008/09. Im Kader gab es einen prominenten Neuzugang, Liza Jackson, Tochter von Erfolgstrainer Don Jackson, war dabei, absolvierte aber nur ein Spiel. Für die OSC Eisladies gab es eine Erweiterung im Spielbetrieb. Zusätzlich zur Frauenbundesliga liefen sie in der European Women‘s Hockey League auf. Die EWHL war eine international besetzte Liga mit Teams aus Tschechien, der Slowakei, Österreich, Slowenien, Kroatien und zwei Teams aus Deutschland. Hier wurde hinter dem HC Slavia Prag, mit dem sich der OSC auch im EWCC-Wettbewerb spannende Duelle lieferte, der 2. Platz belegt. Für die Bundesliga gab es eine wichtige Änderung: die Heimspiele wurden nun im Sportforum ausgetragen. Zuvor wurde bereits im Wellblechpalast trainiert und so brachte dies logistische Vorteile. In Deutschland wurde das Double gewonnen und wieder gab es einen Empfang beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Unvergesslich im Liga-Endspurt war die Aufholjagd im Kampf um die Meisterschaft. Nach den Spielen gegen den ESC Planegg waren beide nicht nur punktgleich, auch der direkte Vergleich wies eine Null auf.
Also musste das Torverhältnis entscheiden und hier hatte Planegg nach den letzten beiden Spielen im direkten Vergleich ein Plus von 34 Toren, sie hatten allerdings auch drei Spiele mehr absolviert. Beide Teams gewannen die letzten Spiele und der OSC schaffte es den Rückstand aufzuholen und am Ende nach einem 9:0 gegen den ERSC Ottobrunn mit ein paar Toren mehr die Meisterschaft zu holen. Es gab noch mehr Berichtenswertes. So wurde Mike Eigen bei der, während der im Rahmen des Pokalturniers in Memmingen angesetzten Meisterehrung, für 30 Jahre Engagement im Fraueneishockey geehrt. Eigentlich waren es ja sogar schon 34 Jahre. Der damalige Vizepräsident des DEB Bodo Lauterjung sagte dazu „Ohne Mike Eigen würde Fraueneishockey nicht da stehen, wo es jetzt ist."
Im April 2009 fand im Welli die erste Sichtung für die neugegründete U15-Nationalmannschaft, später dann U16-Nationalmannschaft, statt. Mädchen der Jahrgänge 1995/96 aus ganz Deutschland waren dazu eigeladen, organisiert wurde das vom damaligen Frauenbundestrainer Peter Kathan. Unter den Trainern war auch René Bielke, der damals die ersten Nachwuchsspielerinnen für den OSC sichtete. Im September folgten dann in Dresden die ersten beiden Testspiele gegen Tschechien, die vom Nachwuchsobmann des Sächsischen Eissportverband Jörg Reimann organisiert wurden. Später war Reimann noch lange Teammanager der U15/U16. Zunächst mussten die Eltern alle anfallenden Turnierkosten übernehmen, erst auf Initiative vom damaligen Schatzmeister des DEB Berthold Wipfler wurde dies geändert und es gab Zuschüsse vom DEB.
Der Meisterkader des OSC 2008/09:
Torhüter: Julia Graunke, Radka Lhotska, Kirsten Schönwetter, Ivonne Schröder
Verteidiger: Haleigh Callison, Yvonne Fleck, Kathrin Fring, Stephanie Frühwirt, Miriam
Kresse, Ulrike Lehmann, Sophie Schulze, Sarah Weyand
Angreifer: Franziska Busch, Saskia Franke, Jenny Friede, Jennifer Gärtner, Susann Götz,
Claudia Grundmann, Nikola Holmes, Nina Kamenik, Sandra Kott, Sophie Prüßing, Jasmin
Schebitz, Anja Scheytt, Grit Sentek, Carolin Szyska
Trainer: René BielkeAuch die Saison 2009/10 verlief für den OSC Berlin sehr erfolgreich. Die Eisladies holten ihre fünfte und letzte Meisterschaft. Im Pokal scheiterten sie aber beim Heimturnier. Das sollte in den Folgejahren weiteren Gastgeberinnen passieren. Im EWCC-Wettbewerb erreichte das Team den 3. Platz und damit die beste Platzierung der deutschen Teilnehmerinnen EC Bergkamen, ESC Planegg-Würmtal und eben den OSC Eisladies Berlin. Eine weitere Änderung gab es im Kader. Ein Umbruch startete und der OSC setzte mehr auf Nachwuchs, der zum Teil aus den östlichen Landesverbänden stammte. Die ersten sechs Spielerinnen erhielten den liebevoll gemeinten Spitznamen „Pampersbande“. Die Spielerinnen waren Anne Bartsch, Celine Breite (beide ESC Jonsdorf), Vanessa Gasde (FASS Berlin), Laura Kluge (Eisbären Juniors Berlin), Dana Reimann (EHV Schönheide) und Muriel Scheuerlein (ECC Preussen Berlin). Es gab dabei eine Premiere: mit Laura Kluge aus dem Nachwuchs der Eisbären Juniors Berlin bekam erstmals ein Mädchen einen Platz an der damaligen Werner-Seelenbinder-Sportschule (heute Schul- und Leistungssportzentrum Berlin). Celine Breite stieß aber erst eine Saison später richtig zum Kader, verließ den OSC aber wieder nach einigen Monaten. In dieser Saison gab es den höchsten Sieg der Vereinsgeschichte. Beim EWCC-Turnier in Salzburg wurde gegen den HC Slavia Sofia mit 28:0 (8:0/9:0/11:0) gewonnen.
Der Meisterkader 2009/10:
Torhüter: Dörthe Kerkau, Radka Lhotska, Kirsten Schönwetter, Ivonne Schröder
Verteidiger: Anne Bartsch, Kathrin Fring, Stephanie Frühwirt, Miriam Kresse, Ulrike
Lehmann, Dana Reimann, Sophie Schulze, Sarah Weyand
Angreifer: Franziska Busch, Saskia Franke, Jenny Friede, Jennifer Gärtner, Vanessa Gasde,
Susann Götz, Lisa Hüffner, Martina Johansson, Nina Kamenik, Sandra Kott, Jasmin Schebitz,
Muriel Scheuerlein, Anja Scheytt, Grit Sentek, Martina Veličková
Trainer: René Bielke -
Teil 4: Die letzten Jahre einer Ära
In dieser Folge feiern wir die Spielzeiten bis zur Saison 2016/17, im wahrsten Sinne des Wortes…
Wir starten den vierten Teil von der 50-jährigen Geschichte des Fraueneishockeys in Berlin mit der Saison 2010/11. Letztmalig nahm der OSC in genau dieser Saison am EWCC-Wettbewerb teil. Das Finalturnier wurde allerdings verpasst. Dafür gab es den dritten Pokalsieg. Diesmal wurde in Bad Tölz gefeiert. Und im Anschluss belegte Essi Hallvar mit Finnlands Nationalmannschaft bei der WM den 3. Platz. Deutschland konnte bei der WM Div. 1a in Ravensburg den Aufstieg in die Top-Division feiern. Mit dabei waren vom OSC Torhüterin Ivonne Schröder, Franziska Busch, Susann Götz, die als Awehrspielerin eingesetzt wurde und am Ende als beste Verteidigerin der WM geehrt wurde, Nina Kamenik und Sarah Weyand.
Wieder eine Neuerung gab es zur Saison 2011/12. Der OSC mischte beim EWHL-Super Cup mit, einem Ableger der EWHL. Ein Titel konnte in dieser Saison nicht geholt werden, dennoch gab es erfreuliches zu vermelden. Denn der OSC war inzwischen auch ein Ausbildungsverein und das zahlte sich international aus. Die U18-Nationalmannschaft belegte bei der WM in Tschechien wieder den 4. Platz und diesmal waren mit Anne Bartsch, Vanessa Gasde (FASS Berlin), Laura Kluge (Eisbären Juniors Berlin), Dana Reimann (EHV Schönheide) und Muriel Scheuerlein (ECC Preussen Berlin) gleich fünf Spielerinnen aus dem Kader des OSC mit dabei. Im Laufe der Saison gab es einen Wechsel auf der Trainerbank, die Finnin Johanna Ikonen
übernahm für Rene Bielke. Mit ihr wurde ein sehr klangvoller Name in der Fraueneishockeywelt verpflichtet. Sie war nicht nur Nationalspielerin ihres Landes, sie gehörte, wie schon berichtet, 1989 zum Kader der ersten Europameisterschaft und 1990 der Weltmeisterschaft für Frauen in Ottawa/Kanada und sie gehörte 1998 dem Kader der Mannschaft an, die Finnland bei der ersten Austragung eines Eishockeyfrauenturniers bei den Olympischen Spielen in Nagano/Japan vertrat. Das Team gewann damals jeweils die Bronzemedaille.Highlight der Saison 2012/13 war das Olympiaqualifikationsturnier in Weiden. Mit dabei waren vom OSC Susann Götz, Nina Kamenik und Lisa Schuster und die ehemalige OSC- Torhüterin Ivonne Schröder. Deutschland gewann gegen China, Kasachstan und Tschechien und qualifizierte sich damit für Olympia 2014 in Sotschi. Bei Tschechien stand mit Radka Lhotska eine ehemalige OSC-Torhüterin im Kasten. Auch sie konnte das DEB-Team allerdings
nicht stoppen.Nach zwei ruhigen Spielzeiten, in denen der OSC zwar viele Nationalspielerinnen abstellen konnte, aber keine Titel feierte, gab es in der Saison 2013/14 die letzten Erfolge auf nationaler Ebene. Der OSC holte, wieder in Memmingen, den vierten Pokalsieg der Vereinsgeschichte.
Die Nationalmannschaft nahm an den olympischen Spielen in Sotschi teil und wie schon bei der Quali wurden Susann Götz, Nina Kamenik und Lisa Schuster für Olympia nominiert, letztere musste allerdings etwas warten, sie wurde nachnominiert. Susann Götz konnte beim Spiel um den 7. Platz einen Treffer erzielen. Ihr reichte übrigens der Spielbetrieb bei den Frauen nicht aus, sie spielte zur Vorbereitung auf das olympische Turnier zusätzlich beim
Regionalligateam der Männer von FASS Berlin.Die Saison 2015/16 brachte zwar keinen Titel, wird aber Torhüterin Mareike Krause trotzdem in Erinnerung bleiben. Sie gehörte zum Kader von Oberligist FASS Berlin und absolvierte dort auch ein Spiel. In ihre Heimatstadt Hannover fuhr sie beim Gastspiel der Weddinger bei den Hannover Indians als Ersatztorhüterin und ihr Einsatz wurde von den Indians-Fans lautstark gefordert. Kurz vor dem Ende der Partie kam sie dann auch zum Einsatz, konnte einige Schüsse abwehren und nach dem Spiel wurde sie zu einer Ehrenrunde auf das Eis gerufen. Wieder folgte eine ruhige Saison, bevor es für den OSC Berlin wieder viele internationale Erfolge gab. Im Anschluss der Saison 2016/17 fand in Budapest die erste Ausgabe des
Europapokals im Jahrgang U16 statt und mit dabei waren Amelie Cyrulies (Eisbären Juniors Berlin), Lisa Idschok, Joyce König und Chiara Leonhardt (alle ECC Preussen Berlin), die alle im Kader des Bundesligisten standen und natürlich auch zum Einsatz kamen. Das Team belegte am Ende einen guten 4. Platz. Und die A-Mannschaft belegte bei der WM mit dem 4. Platz die beste Platzierung aller Zeiten, hier vertrat Nina Kamenik den OSC.Und diesmal gibt es zum Abschluss eine Grußbotschaft von Nina Kamenik (OSC Berlin, Eisbären Juniors Berlin):
50 Jahre Fraueneishockey in Berlin – und so viele Jahre, in denen ich es als Spielerin mitgestalten durfte.
Meine ersten Schritte auf dem Eis machte ich bei FASS Berlin und spielte dort lange Zeit im Nachwuchs. Die nächste Station war für mich die Frauenmannschaft des OSC Berlin, bevor die gesamte Mannschaft zu den Eisbären Juniors wechselte. Ich bin Berlin stets treu geblieben und habe mich immer sehr mit der Stadt und dem Berliner (Frauen-)Eishockey verbunden gefühlt. Dankbar blicke ich auf eine schöne Zeit zurück – auf Erinnerungen, Erfolge, Freundschaften und all das, was ich von anderen Spielerinnen lernen durfte. Ich schaute zu erfolgreichen (National-)Spielerinnen auf und hoffe, auch ein bisschen etwas an die nächste Generation weitergegeben zu haben. Danke an alle, die stundenlang ihre Freizeit geopfert und für uns gekämpft haben. Es hat sich so vieles bewegt und verändert – und ich bin gespannt, wohin die Reise noch geht. Die Mädels haben es in jedem Fall mehr als verdient.Viele Grüße
Nina
Es war die letzte Saison des Fraueneishockeyteams beim OSC Berlin und damit der bis dato erfolgreichsten Ära im Fraueneishockey in Berlin. Nach fünf Meisterschaften, fünf Vizemeisterschaften, vier dritten Plätzen, vier Pokalsiegen, dem 3. Platz beim EWCC, dem 2. Platz in der EWHL und weiteren nationalen Podiumsplatzierungen folgte ein Vereinswechsel. Der OSC stellte auch zahlreiche Nationalspielerinnen in allen Altersklassen, worauf ja
teilweise schon eingegangen wurde und dazu folgt später noch ein bisschen mehr. Mike Eigen verabschiedete sich im Laufe der Jahre in den verdienten Eishockeyruhestand. Er half aber weiterhin bei Turnieren im Welli mit und er besuchte, wann immer es ihm möglich war, die Heimspiele der Eisladies. -
Teil 5: Eine neue Ära beginnt
1975 - Die Gründung der Eishasen
Es war im Jahr 1975, ein genaues Datum ist leider nicht bekannt, da gründeten fünf Mädchen, deren Namen leider auch nicht übermittelt sind, Günter Gropp und Michael „Mike“ Eigen den Verein Damen Eishockey Club Eishasen Berlin, kurz DEC. Angespornt wurden sie damals von keinem geringeren als Xaver Unsinn, dem Träger des Pepita-Huts. Der Meistertrainer im Männerbereich (Düsseldorfer EG und Berliner Schlittschuh-Club) und Trainer des Bronze-Olympiateams von 1976 ermunterte Mike dazu, seine Idee, in Berlin ein Fraueneishockeyteam zu installieren in die Tat umzusetzen. Nach der Gründung dauerte es allerdings, bis die nächsten wichtigen Schritte folgten und die Frauen tatsächlich ihrem Hobby geregelt nachgehen konnten.
Mike Eigen, damals zarte 26 Jahre jung, erinnerte sich im Gespräch vor einem Jahr an einige Mitstreiterinnen: mit den Geschwistern Gabi, Isabella und Silvia Braun, Evi Hartel, die gleich noch eine Freundin mitbrachte, Petra Heidler, Elke Jungkuhn, Evi Koch, Daniela Kogler, deren Vater damals Eismeister auf der Glocke war, Marina Prechel, Manuela Stolze und Heidi Weise waren ihm 12 Spielerinnen der ersten Stunde namentlich bekannt. Einige von ihnen sprachen ihn schon vor der Gründung des Vereins an, weil sie von seiner Idee begeistert waren und unbedingt ihrem Hobby nachgehen wollten. Andere meldeten sich im Anschluss recht schnell und so wuchs der Verein innerhalb kürzester Zeit. Und er konnte noch eine Besonderheit erzählen: Bekanntlich wird zum Eishockey einiges an Ausrüstung benötigt, um Training und Spiele durchführen zu können. So gab es aus Füssen eine Lieferung Schläger, Markus Egen spendierte diese nach einem Gespräch mit Mike.
Zunächst wurde aber an Vereinsstrukturen gearbeitet und es wurde auch schon ein wenig trainiert. So zum Beispiel auf der Glocke, der Freifläche in der Glockenturmstraße, wo der damalige Berliner Schlittschuh-Club seine Heimat hatte. Die Eiszeit gab es damals für 50 Deutsche Mark, das sind nach dem Umrechnungskurs von 2002 genau 25,56 Euro. Später wurde im Eisstadion Neukölln trainiert und gespielt, die Curlingbahnen der Eissporthalle Jafféstraße und später der Deutschlandhalle waren ebenfalls Trainings- und Spielorte der Eishasen.
Erst im Februar des Jahres 1979 wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen und war ab da offiziell der erste reine Fraueneishockeyverein Deutschlands. Zuvor gab es lediglich bei bereits bestehenden Vereinen angegliederte Frauenteams. Eine davon beim EV Füssen. Und gemeinsam mit den Füssener Frauen ging es 1979/80 auf eine Reise durch Italien und Österreich. Fünf Spiele absolvierten die Eishasen auf dieser Reise, die zwar alle an die Gegnerinnen gingen, dafür erlebten die Mädels aber einen großen Zuspruch. Rund 7.500 Zuschauer sollen es beim Auftritt in Innsbruck gewesen sein, ca. 2.500 in Cortina d‘Ampezzo. Es gab auch in den nächsten Jahren zunächst nur Freundschaftsturniere. An einen einigermaßen regelmäßigen Spielbetrieb war zunächst nicht zu denken.
So ging es 1981 zum Thurn und Taxis-Turnier nach Füssen und dieses Turnier konnte gewonnen werden. Ein Jahr später ging es sogar für fünf Spiele nach Alaska in die USA. In
Fairbanks wurden zwei Spiele bestritten und beide wurden gewonnen. In Anchorage gab es drei Partien, die wiederum alle verlorengingen.
Es war übrigens zu dieser Zeit für Mädchen gar nicht so einfach, sich einem Verein anzuschließen. Damals nahmen einige Vereine Mädchen erst ab einem Alter von zehn Jahren aus. Bis vor wenigen Jahren haben einige Vereine in Deutschland gar keine Mädchen aufgenommen.
Grußbotschaft zu 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin
Michael „Mike“ Eigen (DEC Eishasen, OSC Berlin): „Ich war immer mit dem Herz dabei und solange mein Herz schlägt, werde ich Fraueneishockey verfolgen und weltweit mit dem Herzen unterstützen. Und vielleicht gelingt es dem Sport ja noch mehr öffentliches Interesse zu erreichen. Verdient haben es alle, die diesen Sport bisher betrieben haben und weiter betreiben.“
Das Jahr 1984 brachte einige Veränderungen mit sich, über die im wirklich sehr reichhaltigen
nächsten Teil berichtet wird. Dieser erscheint innerhalb unserer Serie „50 Jahre
Fraueneishockey in Berlin“ am kommenden Montag. Solltet Ihr Hinweise, Dokumente,
Informationen oder eine Grußbotschaft zum Thema haben, meldet Euch gerne bei mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 2: Zuwachs mit etwas regelmäßigerem Spielbetrieb
Weiter geht es mit den nächsten Jahren in Berliner Fraueneishockey. Diesmal gibt es Zuwachs, den ersten Spielbetrieb und direkt auch eine Meisterschaft zu feiern. Zur Saison 1983/84 wechselten einige Spielerinnen der Eishasen zum damaligen Berliner Schlittschuh-Club und so gab es nun in Berlin zwei Frauenteams. Um Titel wurde jedoch erst eine Saison später gespielt. Ab dieser Saison wurde auch eine Deutsche Meisterschaft ausgespielt, ein Berliner Team war aber noch nicht beim Endturnier vertreten. Interessant ist allerdings, dass mit dem EC Bergkamen ein Verein teilnahm, der bis zur Saison 2024/25 Bundesligist war und sich dann leider vom Spielbetrieb zurückziehen musste. Erster deutscher Meister wurde die IGES Reutlingen/Esslingen, die sich gegen den EC Bergkamen mit 3:2 durchsetzte.
Ab der Spielzeit 1984/85 wurde die erste Berliner Meisterschaft ausgespielt und die ging an den BSchC. Gespielt wurde dabei eine Serie über fünf Spiele. Der Berliner Schlittschuh-Club nahm als Berliner Meister dann auch an dem zum zweiten Mal ausgespielten Endturnier um die Deutsche Meisterschaft teil und belegte in Rödermark den 6. Platz. Es gab ab dieser Spielzeit bei den Eishasen übrigens auch ein Männerteam, das von 1984 an in 15 Spielzeiten am Spielbetrieb der Landesliga Berlin teilnahm. Dies allerdings weniger erfolgreich. Und wenig überraschend mischte auch Mike Eigen ein wenig in dieser Mannschaft mit. Er absolvierte höchstselbst einige Spiele in diesem Team.
1985/86 revanchierten sich die Eishasen und holten gegen den Berliner Schlittschuh-Club den Berliner Meistertitel. Hiervon liegen sogar Ergebnisse vor. Der Club gewann das 1. Spiel mit 2:1. Dann gewannen die Eishasen mit 2:1 nach Verlängerung und 3:2. Zur Vorbereitung auf das Meisterschaftsqualifikationsturnier in Frankfurt nahmen die Eishasen an einem Turnier in Holland teil. Dort unterlagen sie Turniersieger EC Bergkamen mit 1:4, dem Zweitplatzierten Valkenburg mit 0:2, ehe es gegen Grefrath (3:1), Groningen (13:0) und die Smoke Eathers (18:0) Siege und am Ende den 3. Platz zu feiern gab. (Quelle: Programmheft BSC Preussen Berlin 1986). Zum Abschluss der Saison nahmen die Eishasen am Endturnier um die Deutsche Meisterschaft teil und belegten den 5. Platz. Hier wurden die Gruppenspiele gegen den späteren Meister Düsseldorf (3:12) und den EC Bergkamen (0:3) verloren. Im Spiel um den 5. Platz gewannen die Eishasen nach Toren von Petra Heidler (2) und Carola Schulz gegen Gastgeber Kaufbeuren mit 3:2. (Quelle: Programmheft BSC Preussen Berlin)
Mit diesem Team wurden die Eishasen Berliner Meister: Elke Wandke, Sabine Purrmann,
Petra Heidler, Petra Kliem, Daniela Kogler, Angelika Linster, Marina Prechle, Carola Schulz,
Christina Subke, Astrid Thomalla, Heide Weise, Kirsten Zawadzki, Kerstin Arend, Heike Kausch
und Alexandra Numrich.
Die Eishasen bestritten in dieser Saison zwei Freundschaftsspiele gegen ein
Prominententeam des BSC Preussen, an dem auch der damalige Präsident der Preussen
Hermann Windler teilnahm. Im 1. Spiel feierten die Eishasen einen 10:7-Erfolg, Spiel 2 ging
mit 9:10 an die Promis. (Quelle: Programmheft BSC Preussen Berlin)
1986/87 begann der überregionale Spielbetrieb, die Nordliga wurde nun Heimat der beiden
Vereine aus dem damaligen Westteil Berlins. Die Premierensaison endete für den
Schlittschuh-Club mit einem 2. Platz, die Qualifikation zum Endturnier um die deutsche
Meisterschaft wurde aber verpasst. Die Eishasen landeten auf einem ebenfalls guten 3. Platz
und sie gewannen erneut die Berliner Meisterschaft. Wieder gab es auch eine Reise ins
Ausland. Im April 1987 wurde ein Turnier in Finnland bestritten. Zwei Spiele wurden dort
gewonnen, beide gingen aber an die Gegnerinnen.
Die Saison 1987/88 brachte beiden Berliner Teams mit der NRW-Liga eine neue sportliche
Heimat. Die Eishasen beendeten die Saison auf dem letzten Platz, sicherten sich aber mit
sechs Siegen aus den Relegationsspielen den Klassenerhalt. Der Club belegte den 3. Platz und
scheiterte knapp an der Qualifikation zum Endturnier um die deutsche Meisterschaft. Die
Berliner Meisterschaft ging jedenfalls wieder an den Club. Es war allerdings sowas wie das
absolute Finale: Für den Berliner Schlittschuh-Club war es die letzte Saison mit einem
Frauenteam.
Die Saison 1988/89 war ein Jahr des Wechsels und es konnte gefeiert werden. Die
Spielerinnen des Berliner Schlittschuh-Clubs fanden ihre neue Heimat beim OSC Berlin. Ab
dieser Spielzeit wurden auch Länderspiele ausgetragen. Die erste Spielerin eines Berliner
Vereins, die in Nationalteam-Statistiken zu finden ist, war Petra Heidler von den Eishasen. Im
April 1989 fand die erste Europameisterschaft der Frauen statt und hier gehörte Cornelia
Paul geb. Ostrowski vom OSC Berlin zum Aufgebot. Gespielt wurde in Düsseldorf und
Ratingen. Acht Teams ermittelten den Europameister und die besten fünf Teams der EM
qualifizierten sich für die erste Weltmeisterschaft, die ein Jahr später stattfand. Deutschland
belegte damals hinter Finnland und Schweden den 3. Platz. Bei Finnland spielte eine gewisse
Johanna Ikonen mit und sie wird in dieser kleinen Geschichte noch eine andere Rolle
einnehmen.
Zur Saison 1989/90 wurde die Frauenbundesliga eingeführt, ein Meilenstein! Zunächst
wurde in zwei Gruppen (Nord, Süd) gespielt. Die Teams auf den ersten drei Plätzen spielten
dann in einem Finalturnier den Meister aus. In zwei Gruppen mit jeweils drei Teams wurden
die Halbfinalteilnehmerinnen ermittelt. Die Teams auf dem 3. Platz spielten den 5. Rang aus.
Die Eishasen beendeten die Saison der Gruppe Nord auf dem 4. Platz, der OSC belegte Rang
Nummer 5.
Die Eishasen waren nun 10 Jahre ein eingetragener Verein und das wurde im September
1989 im Eisstadion Wedding, heute Erika-Heß-Eisstadion, mit einem internationalen Turnier
gefeiert. Teilnehmerende waren die Teams Poldi Kladno/CSSR, Imatra/Finnland, Falcon
Girls/Niederlande und der SC Lyss/Schweiz. Die Eishasen belegten dabei den 4. Platz.
Imatra, mit fünf Europameisterinnen angetreten, gewann das Turnier mit 8:0 Punkten und
36:9 Toren, gefolgt von den Falcon Girls (6:2 Punkte, 16:12 Tore), dem SC Lyss (4:4 Punkte,
19:15 Tore), den Eishasen (2:6 Punkte, 14:16 Tore) und Kladno mit 0:8 Punkten und 4:37
Toren.
Die bereits angesprochene erste Weltmeisterschaft wurde 1990 ausgetragen. Im
kanadischen Ottawa holte sich Kanada durch einen 5:2-Erfolg (2:2/1:0/2:0) gegen die USA
den ersten Titel der Geschichte. Deutschland besiegte im Spiel um den 7. Platz Japan mit 9:2
(2:1/1:1/6:0). Acht Teams nahmen an dieser ersten WM teil. Nach den gefundenen
Unterlagen war mit Cornelia Paul (geb. Ostrowski) eine Spielerin des OSC Berlin bei dieser
Premiere dabei. Mit Beate Baert (Mannheimer ERC Wild Cats) und Sandra Kinza (EHC
Eisbären Düsseldorf) wechselten zwei Spielerinnen aus diesem Kader im Sommer 1990 zum
OSC Berlin. Und auch hier gehörte Johanna Ikonen zum Kader von Finnland.
1990/91 konnte Berlin den ersten großen Titel im Fraueneishockey feiern. Der OSC Berlin
wurde Deutscher Meister! Mit im Kader standen damals Michaela Hildebrandt und Sandra
Kinza, von denen später erneut die Rede sein wird. Nach der Vorrunde lag der OSC noch auf
dem 3. Platz der Nordgruppe. Aus dem Norden qualifizierten sich für das in Weißwasser
ausgetragene Finalturnier vier Teams, aus dem Süden zwei. Die Teams wurden in zwei
Gruppe mit jeweils drei Teams aufgeteilt. Hier gewann der OSC die Gruppenspiele gegen den
Mannheimer ERC und die TuS Geretsried und setzte sich im Finale gegen die EHC Eisbären
Düsseldorf, zu diesem Zeitpunkt mit vier Titeln eines der Spitzenteams und im Vorjahr
Vizemeister, mit 3:2 nach Penaltyschießen durch. Nach 3x15 Minuten stand es 2:2 und 68
Sekunden vor Ende der Verlängerung erzielte Beate Baert mit einem verwandelten Penalty
den Siegtreffer. Zuvor hatte sie das 2:2 erzielt; den 3. Treffer des OSC erzielte Sandra Kinza.
Beate Baert war mit zehn Scorerpunkten (jeweils fünf Tore und fünf Vorlagen) auch beste
Scorerin des Finalturniers. Beste Torschützin war Maren Valenti (Mannheimer ERC) mit sechs
Toren. Von ihr gibt es später noch mehr zu lesen.
Der Meisterkader:
Birgit Bandelow, Katja Bandlofsky, Beate Baert, Andrea Bouillon, Martina Buckley, Bianca
Göpner, Chany Gummert, Michaela Hildebrandt, Sandra Kinza, Charlotte Kopitz, Gabriela
Küsgen, Sylvia Mann, Melanie Mann, Carola Märker, Melanie Merges, Karin Ohainski,
Cornelia Paul (geb. Ostrowski), Bianca Schmidt, Silke Vogl, Tanja Wohlgemuth
Trainer: Franco Paul
Den Titel konnte der OSC Berlin in der Saison 1991/92 nicht verteidigen. Zwar wurde das
Finalturnier erreicht, hier aber war Endstation. Der OSC landete insgesamt auf dem 5. Platz.
Die Eishasen mussten in die Relegation und belegten hier bei vier Mannschaften den 4. Platz.
Damit mussten sie den Gang in die 2. Liga Nord antreten.
In der 2. Liga Nord wurden die Eishasen 1992/93 Vizemeister. Einen Pokalwettbewerb gab es
schon zu dieser Zeit und hier waren sie erfolgreich. In der Pokalrunde Nord-Ost wurden sie
Erste und konnten das Finale gewinnen. Der OSC Berlin beendete die Saison auf dem 5. Platz
der Bundesliga, Gruppe Nord. So war dies eins von wenigen Jahren, in denen das Endturnier
um die Meisterschaft verpasst wurde.
1993/94 folgte über die Verbandsliga Nord-Ost für die Eishasen der erneute Aufstieg in die
Bundesliga, wo aber nach einem Jahr wieder Schluss war. Nun ging es nur für den OSC in der
Bundesliga weiter, für die Eishasen in der 1. Damen-Liga-Nord. Nach sechs Jahren in dieser
Spielklasse folgten noch fünf Jahre in der 2. Liga Nord, dann mussten sich die Eishasen aus
dem Spielbetrieb zurückziehen.
Der OSC hingegen spielte regelmäßig um die Deutsche Meisterschaft mit und erreichte
einige Podiumsplätze. Bis zur nächsten Meisterschaft musste der Verein allerdings einige Zeit
warten. Die Pokalrunde 1996/97 ging wieder an die Eishasen, in der Liga wurde der 4. Platz
belegt. Der OSC erreichte wieder das Finalturnier, scheiterte allerdings im Viertelfinale an der
TuS Geretsried.
Einen Titel gab es für die Eishasen in der Saison 1997/98, der Niedersachsenpokal wurde
gewonnen.
Eine Besonderheit gibt es aus der Saison 1998/99 zu berichten, Maren Valenti gehörte zum
Kader der Eisbären Berlin und sie bestritt auch ein DEL-Testspiel. In den Spielzeiten 2003/04
und 04/05 absolvierte sie auch 19 Spiele für den OSC Berlin.
Der OSC erreichte 1998/99 das Halbfinale, scheiterte aber wieder an der TuS Geretsried und
unterlag dem ESC Planegg-Würmtal im kleinen Finale. 1998 wurde erstmals bei den
olympischen Spielen ein Eishockeyturnier ausgetragen Deutschland war nicht dabei, aber
Johanna Ikonen gewann mit Finnland die Bronzemedaille. Und wer immer noch nicht weiß,
wer das ist, wird später aufgeklärt.
Zwei Besonderheiten
Es war Ende in den 1980ern nicht nur in Deutschland schwer als Mädchen Eishockey zu
spielen. In Kanada klagte ein 12-jähriges Mädchen in ein Jungenteam aufgenommen zu
werden. In einer 24 Seiten starken Urteilsbegründung wurde dem als großes Talent
geltenden Mädchen erklärt, warum die Klage abgewiesen wurde. (Quelle: Programmheft BSC
Preussen Berlin vom 06.10.1985). Nach mehreren Berufungen bekam sie doch noch recht,
spielte aber auch zuvor schon für einige Teams der Jugendliga MTHL. Weitere Informationen
zu diesem Fall gibt es hier https://en.wikipedia.org/wiki/Justine_Blainey-Broker
Auch das Eisstadion Wedding feiert ein Jubiläum. Nachdem das Stadion ursprünglich nur mit
einem Dach gebaut wurde, schloss man es nun ganz und der es konnte als Mehrzweckhalle
für u.a. Fußball-, Tischtennis- und Kampfsport-Turniere genutzt werden. Eröffnet wurde die
richtige Halle am 16. Februar 1985.
Für den OSC ging es nun erst richtig los, aber das gibt es erst im nächsten Teil. Dieser
erscheint innerhalb unserer Serie „50 Jahre Fraueneishockey in Berlin“ am kommenden
Montag. Solltet Ihr sachdienliche Hinweise zum Thema haben, meldet Euch gerne bei mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 3: Noch mehr Erfolge
Bei den Eishasen gingen 2007 leider die Lichter aus, beim OSC Berlin ging es mit den Erfolgen
nun aber richtig los und das nicht nur auf nationaler Ebene. Aber der Reihe nach…
Für die Eishasen gab es noch eine erfolgreiche Saison: 2000/01. Die 1. Damenliga Nord
wurde auf dem 1. Platz abgeschlossen und die Pokalrunde Nord-Ost wurde zum zweiten Mal
gewonnen. Im Anschluss verließ Mike Eigen die Eishasen und legte eine kurze Pause ein.
Die Saison 2001/02 schloss der OSC auf dem 3. Platz ab. Mit dabei war auch Mike Eigen, der
einer Anfrage vom OSC nicht widerstehen konnte und auch gleich seinen leider 2012
verstorbenen Bruder Otto Eigen mitbrachte. Dieser fungierte als Pressesprecher und hatte in
den Jahren seiner Tätigkeit für die Frauen-Eishockeyabteilung des OSC sehr viele gute Ideen,
die auch umgesetzt wurden. So produzierte er zu Heimspielen ein Programmheft und eine
kleine Übersicht der Hefte gibt es hier https://www.noppe-ist-schuld.de/andenkenkiste/osc-
eisladies-berlin?view=article&id=181:eisladies-programmhefte&catid=26:bilder-eisladies.
Erstmals konnte sich Deutschland im Jahr 2002 für die Olympischen Spiele qualifizieren. Seit
1998 ist Fraueneishockey eine olympische Sportart, im zweiten Turnier war auch der DEB
vertreten. Vom OSC Berlin waren in Salt Lake City (USA) Abwehrspielern Sandra Kinza und
Angreiferin Claudia Grundmann, ein echtes Berliner Eigengewächs, dabei.
Die Saison 2005/06 war dann nicht nur für Berlin ein erfolgreiches Jahr, auch Deutschlands
Fraueneishockey konnte einen großen Erfolg feiern. 2006 in Turin waren die DEB-Frauen
wieder bei Olympia dabei. Aus dem Kader des OSC Berlin konnten sich Torhüterin Stefanie
Wartosch-Kürten sowie die Angreiferinnen Susann Götz, Claudia Grundmann und Nikola
Holmes über eine Teilnahme an den Spielen freuen. Nikola Holmes verwandelte im Spiel um
den 5. Platz gegen Russland den entscheidenden Penalty und Deutschland gewann mit 1:0.
Beim OSC gab es auch Grund zum Jubeln. Nach einer ordentlichen Wartezeit wurde die
zweite Meisterschaft gewonnen. Trainerin des Teams war Michaela Hildebrandt, die als
erste und bisher einzige Frau als Spielerin und Trainerin den Meistertitel holte. Ihre Co-
Trainerin war Sandra Kinza, die als Spielerin ebenfalls beim ersten Meisterschaftsgewinn
dabei war. Highlight war für den Verein ein Empfang beim Regierenden Bürgermeister Klaus
Wowereit. Und auch sie gingen auf den Balkon des Rathauses, wo sie von vielen noch
anwesenden Fans der Eisbären gefeiert wurden, die zuvor dem Regierenden einen Besuch
abgestattet hatten. Und mit Torsten Szyska gab es eine von mehreren Verstärkungen im
Bereich des Staff. Zunächst half Torsten wo es nötig war, später wurde er Mannschaftsleiter,
auf Neudeutsch Teammanager und er war bis zuletzt immer noch mit dabei. Zum Staff
gehörten auch damals schon Christina und Peter Hannemann, die noch heute beim OSC
Berlin im Bereich Nachwuchs- und Männereishockey aktiv sind.
Der Meisterkader 2005/06:
Torhüter: Franziska Hampel, Kirsten Schönwetter, Stephanie Wartosch-Kürten
Verteidiger: Yvonne Fleck, Susann Gaebel, Jennifer Gärtner, Miriam Kresse, Jennifer Schöne,
Sophie Schulze
Angreifer: Jenny Friede, Kathrin Fring, Gioia Fritz, Susann Götz, Claudia Grundmann, Anja
Herzog, Nikola Holmes, Nina Kamenik, Judith Müller, Sabrina Rörig-Naesiger, Anja Scheytt,
Susanne Schulz, Carolin Szyska, Madeleine Tetzner
Trainerin: Michaela Hildebrandt, Co.-Trainerin Sandra Kinza
Zur Saison 2006/07 traten die Eishasen nicht mehr an und beim OSC Berlin gab es drei
Änderungen. Einige Spielerinnen wechselten von den Eishasen zum OSC und der Verein
wurde später aufgelöst. Es gab in den Jahren zuvor auch Gespräche zwischen den
Verantwortlichen beider Teams zum Zwecke einer Zusammenarbeit, die aber leider nicht
erfolgreich verliefen. Michaela Hildebrandt hörte als Trainerin auf und wurde vom
ehemaligen Nationaltorhüter René Bielke abgelöst, der bereits 2001 in die Hall of Fame
Deutschland aufgenommen wurde. Außerdem wurde die eingleisige Bundesliga eingeführt.
Elf Teams spielten nun in einer Einfachrunde den Meister aus. Und der OSC gewann alle 20
Ligaspiele, holte also sicher die dritte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Auch der DEB-
Pokal der Frauen wurde reformiert. Zuvor spielten alle Teams, die sich nicht für das
Meisterschaftsendturnier qualifiziert hatten, den Pokal aus. Nun gab es eine eingleisige
Bundesliga und es gab zum Saisonende ein Turnier mit zunächst sechs Mannschaften. Dieser
Wettbewerb wurde im Laufe der Jahre immer wieder ein wenig geändert. Eine
Zusammenfassung der einzelnen Turniere gibt es unter https://www.noppe-ist-
schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/deb-pokalturnier.
Die letzte Änderung beim OSC: Das Team bekam den Namenszusatz „Ladies“, der später in
„Eisladies“ geändert wurde. Den Meistertitel konnten die Eisladies verteidigen, im Pokal
dauerte es noch bis zum ersten Erfolg. Außerdem nahmen die OSC Eisladies erstmals am
European Women Champions Cup (EWCC) teil, dem Europapokal der Frauen. Dieser wurde
von 2004 bis zur Saison 2014/15 ausgetragen. Eine große Ehrung gab es für Michaela
Hildebrandt. Sie wurde als erste Frau in die Hall of Fame Deutschland aufgenommen.
Michaela, die inzwischen Harbart heißt, ließ uns auch eine Grußbotschaft zukommen,
in der sie sich an ihre Anfänge erinnerte:
„Eishockey hatte schon immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich war
großer Fan vom Berliner Schlittschuh Club. Meine Freundin Carola und ich waren
immer in der Jafféhalle beim öffentlichen Eislauf. Da fand mittwochs immer die
Eisdisco statt. Am Wochenende verbrachten wir unsere Freizeit von 10 bis 21:30 Uhr
in der Eishalle. Dort hat Mike uns angesprochen. Carola und ich waren damals
befreundet und sind es auch heute noch. Das war 1979 und für uns fing in der
Glockenturmstraße bei den Eishasen alles an…
24 Jahre begleitete mich eine großartige Eishockeyzeit. Von den Eishasen sind wir
dann zum Schlittschuhclub gewechselt. Die letzte Station war dann der OSC Berlin.
Um das Ganze noch abzurunden, spielte ich eine Saison in Bayern und als Ausländerin
in der Schweiz.
Die erste Meisterschaft holten wir 1991 mit einem Superteam in Weißwasser. Ich
habe viel erlebt: z.B. wie wir als Trikots Sweat-Shirts trugen. Als die Zeit dran war, in
den ersten Trikots zu spielen, nähten wir unsere Namensschilder während der
Busfahrt auf unser Jerseys. Es gäbe noch vieles zu berichten...
Nun bin ich bereits seit 2007 als Trainerin unterwegs. Vieles vom Eishockey konnte ich
in meine heutige Vereinstätigkeit mitnehmen. Ich bin inzwischen seit 18 Jahren beim
VfL Tegel und ehrenamtliche Vorsitzende der Floorball-Abteilung. Auch dort konnten
wir bereits einige Erfolge feiern.“
Der Meisterkader 2006/07:
Torhüter: Franziska Hampel, Kirsten Schönwetter, Stephanie Wartosch-Kürten
Verteidiger: Yvonne Fleck, Susann Gaebel, Jennifer Gärtner, Miriam Kresse, Sophie Schulze,
Sandra Kott, Grit Sentek
Angreifer: Jenny Friede, Kathrin Fring, Susann Götz, Claudia Grundmann, Nikola Holmes,
Nina Kamenik, Judith Levi-Müller, Sabrina Rörig-Naesiger, Anja Scheytt, Carolin Szyska,
Sophie Prüßing, Lisa Hüfner
Trainer: René Bielke
Die Saison 2007/08 brachte zwar keine Meisterschaft, dafür aber den ersten Pokalsieg, der
in Grefrath erreicht wurde. Bei sechs Teams, die in zwei Gruppen die Finalteilnehmer
ermittelten, setzte sich der OSC gegen den Hamburger SV mit 5:2 durch. Außerdem wurde
wieder am EWCC teilgenommen.
Sehr erfolgreich verlief die Saison 2008/09. Im Kader gab es einen prominenten Neuzugang,
Liza Jackson, Tochter von Erfolgstrainer Don Jackson, war dabei, absolvierte aber nur ein
Spiel. Für die OSC Eisladies gab es eine Erweiterung im Spielbetrieb. Zusätzlich zur
Frauenbundesliga liefen sie in der European Women‘s Hockey League auf. Die EWHL war
eine international besetzte Liga mit Teams aus Tschechien, der Slowakei, Österreich,
Slowenien, Kroatien und zwei Teams aus Deutschland. Hier wurde hinter dem HC Slavia Prag,
mit dem sich der OSC auch im EWCC-Wettbewerb spannende Duelle lieferte, der 2. Platz
belegt. Für die Bundesliga gab es eine wichtige Änderung: die Heimspiele wurden nun im
Sportforum ausgetragen. Zuvor wurde bereits im Wellblechpalast trainiert und so brachte
dies logistische Vorteile. In Deutschland wurde das Double gewonnen und wieder gab es
einen Empfang beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Unvergesslich im Liga-
Endspurt war die Aufholjagd im Kampf um die Meisterschaft. Nach den Spielen gegen den
ESC Planegg waren beide nicht nur punktgleich, auch der direkte Vergleich wies eine Null auf.
Also musste das Torverhältnis entscheiden und hier hatte Planegg nach den letzten beiden
Spielen im direkten Vergleich ein Plus von 34 Toren, sie hatten allerdings auch drei Spiele
mehr absolviert. Beide Teams gewannen die letzten Spiele und der OSC schaffte es den
Rückstand aufzuholen und am Ende nach einem 9:0 gegen den ERSC Ottobrunn mit ein paar
Toren mehr die Meisterschaft zu holen. Es gab noch mehr Berichtenswertes. So wurde Mike
Eigen bei der, während der im Rahmen des Pokalturniers in Memmingen angesetzten
Meisterehrung, für 30 Jahre Engagement im Fraueneishockey geehrt. Eigentlich waren es ja
sogar schon 34 Jahre. Der damalige Vizepräsident des DEB Bodo Lauterjung sagte dazu
„Ohne Mike Eigen würde Fraueneishockey nicht da stehen, wo es jetzt ist."
Im April 2009 fand im Welli die erste Sichtung für die neugegründete U15-
Nationalmannschaft, später dann U16-Nationalmannschaft, statt. Mädchen der Jahrgänge
1995/96 aus ganz Deutschland waren dazu eigeladen, organisiert wurde das vom damaligen
Frauenbundestrainer Peter Kathan. Unter den Trainern war auch René Bielke, der damals
die ersten Nachwuchsspielerinnen für den OSC sichtete. Im September folgten dann in
Dresden die ersten beiden Testspiele gegen Tschechien, die vom Nachwuchsobmann des
Sächsischen Eissportverband Jörg Reimann organisiert wurden. Später war Reimann noch
lange Teammanager der U15/U16. Zunächst mussten die Eltern alle anfallenden
Turnierkosten übernehmen, erst auf Initiative vom damaligen Schatzmeister des DEB
Berthold Wipfler wurde dies geändert und es gab Zuschüsse vom DEB.
Der Meisterkader des OSC 2008/09:
Torhüter: Julia Graunke, Radka Lhotska, Kirsten Schönwetter, Ivonne Schröder
Verteidiger: Haleigh Callison, Yvonne Fleck, Kathrin Fring, Stephanie Frühwirt, Miriam
Kresse, Ulrike Lehmann, Sophie Schulze, Sarah Weyand
Angreifer: Franziska Busch, Saskia Franke, Jenny Friede, Jennifer Gärtner, Susann Götz,
Claudia Grundmann, Nikola Holmes, Nina Kamenik, Sandra Kott, Sophie Prüßing, Jasmin
Schebitz, Anja Scheytt, Grit Sentek, Carolin Szyska
Trainer: René Bielke
Auch die Saison 2009/10 verlief für den OSC Berlin sehr erfolgreich. Die Eisladies holten ihre
fünfte und letzte Meisterschaft. Im Pokal scheiterten sie aber beim Heimturnier. Das sollte in
den Folgejahren weiteren Gastgeberinnen passieren. Im EWCC-Wettbewerb erreichte das
Team den 3. Platz und damit die beste Platzierung der deutschen Teilnehmerinnen EC
Bergkamen, ESC Planegg-Würmtal und eben den OSC Eisladies Berlin. Eine weitere Änderung
gab es im Kader. Ein Umbruch startete und der OSC setzte mehr auf Nachwuchs, der zum Teil
aus den östlichen Landesverbänden stammte. Die ersten sechs Spielerinnen erhielten den
liebevoll gemeinten Spitznamen „Pampersbande“. Die Spielerinnen waren Anne Bartsch,
Celine Breite (beide ESC Jonsdorf), Vanessa Gasde (FASS Berlin), Laura Kluge (Eisbären
Juniors Berlin), Dana Reimann (EHV Schönheide) und Muriel Scheuerlein (ECC Preussen
Berlin). Es gab dabei eine Premiere: mit Laura Kluge aus dem Nachwuchs der Eisbären
Juniors Berlin bekam erstmals ein Mädchen einen Platz an der damaligen Werner-
Seelenbinder-Sportschule (heute Schul- und Leistungssportzentrum Berlin). Celine Breite
stieß aber erst eine Saison später richtig zum Kader, verließ den OSC aber wieder nach
einigen Monaten. In dieser Saison gab es den höchsten Sieg der Vereinsgeschichte. Beim
EWCC-Turnier in Salzburg wurde gegen den HC Slavia Sofia mit 28:0 (8:0/9:0/11:0)
gewonnen.
Der Meisterkader 2009/10:
Torhüter: Dörthe Kerkau, Radka Lhotska, Kirsten Schönwetter, Ivonne Schröder
Verteidiger: Anne Bartsch, Kathrin Fring, Stephanie Frühwirt, Miriam Kresse, Ulrike
Lehmann, Dana Reimann, Sophie Schulze, Sarah Weyand
Angreifer: Franziska Busch, Saskia Franke, Jenny Friede, Jennifer Gärtner, Vanessa Gasde,
Susann Götz, Lisa Hüffner, Martina Johansson, Nina Kamenik, Sandra Kott, Jasmin Schebitz,
Muriel Scheuerlein, Anja Scheytt, Grit Sentek, Martina Veličková
Trainer: René Bielke
Damit ist auch diese Folge gut gefüllt, es gibt aber noch weitere Erfolge zu vermelden. Ihr
müsst aber wieder eine Woche Geduld haben, bis Ihr mehr erfahrt. Solltet Ihr sachdienliche
Hinweise zum Thema haben, meldet Euch gerne bei mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 4: Die letzten Jahre einer Ära
In dieser Folge feiern wir die Spielzeiten bis zur Saison 2016/17, im wahrsten Sinne des
Wortes…
Wir starten den vierten Teil von der 50-jährigen Geschichte des Fraueneishockeys in Berlin
mit der Saison 2010/11. Letztmalig nahm der OSC in genau dieser Saison am EWCC-
Wettbewerb teil. Das Finalturnier wurde allerdings verpasst. Dafür gab es den dritten
Pokalsieg. Diesmal wurde in Bad Tölz gefeiert. Und im Anschluss belegte Essi Hallvar mit
Finnlands Nationalmannschaft bei der WM den 3. Platz. Deutschland konnte bei der WM Div.
1a in Ravensburg den Aufstieg in die Top-Division feiern. Mit dabei waren vom OSC
Torhüterin Ivonne Schröder, Franziska Busch, Susann Götz, die als Abwehrspielerin
eingesetzt wurde und am Ende als beste Verteidigerin der WM geehrt wurde, Nina Kamenik
und Sarah Weyand.
Wieder eine Neuerung gab es zur Saison 2011/12. Der OSC mischte beim EWHL-Super Cup
mit, einem Ableger der EWHL. Ein Titel konnte in dieser Saison nicht geholt werden, dennoch
gab es erfreuliches zu vermelden. Denn der OSC war inzwischen auch ein Ausbildungsverein
und das zahlte sich international aus. Die U18-Nationalmannschaft belegte bei der WM in
Tschechien wieder den 4. Platz und diesmal waren mit Anne Bartsch, Vanessa Gasde (FASS
Berlin), Laura Kluge (Eisbären Juniors Berlin), Dana Reimann (EHV Schönheide) und Muriel
Scheuerlein (ECC Preussen Berlin) gleich fünf Spielerinnen aus dem Kader des OSC mit dabei.
Im Laufe der Saison gab es einen Wechsel auf der Trainerbank, die Finnin Johanna Ikonen
übernahm für Rene Bielke. Mit ihr wurde ein sehr klangvoller Name in der
Fraueneishockeywelt verpflichtet. Sie war nicht nur Nationalspielerin ihres Landes, sie
gehörte, wie schon berichtet, 1989 zum Kader der ersten Europameisterschaft und 1990 der
Weltmeisterschaft für Frauen in Ottawa/Kanada und sie gehörte 1998 dem Kader der
Mannschaft an, die Finnland bei der ersten Austragung eines Eishockeyfrauenturniers bei
den Olympischen Spielen in Nagano/Japan vertrat. Das Team gewann damals jeweils die
Bronzemedaille.
Highlight der Saison 2012/13 war das Olympiaqualifikationsturnier in Weiden. Mit dabei
waren vom OSC Susann Götz, Nina Kamenik und Lisa Schuster und die ehemalige OSC-
Torhüterin Ivonne Schröder. Deutschland gewann gegen China, Kasachstan und Tschechien
und qualifizierte sich damit für Olympia 2014 in Sotschi. Bei Tschechien stand mit Radka
Lhotska eine ehemalige OSC-Torhüterin im Kasten. Auch sie konnte das DEB-Team allerdings
nicht stoppen.
Nach zwei ruhigen Spielzeiten, in denen der OSC zwar viele Nationalspielerinnen abstellen
konnte, aber keine Titel feierte, gab es in der Saison 2013/14 die letzten Erfolge auf
nationaler Ebene. Der OSC holte, wieder in Memmingen, den vierten Pokalsieg der
Vereinsgeschichte.
Die Nationalmannschaft nahm an den olympischen Spielen in Sotschi teil und wie schon bei
der Quali wurden Susann Götz, Nina Kamenik und Lisa Schuster für Olympia nominiert,
letztere musste allerdings etwas warten, sie wurde nachnominiert. Susann Götz konnte beim
Spiel um den 7. Platz einen Treffer erzielen. Ihr reichte übrigens der Spielbetrieb bei den
Frauen nicht aus, sie spielte zur Vorbereitung auf das olympische Turnier zusätzlich beim
Regionalligateam der Männer von FASS Berlin.
Die Saison 2015/16 brachte zwar keinen Titel, wird aber Torhüterin Mareike Krause trotzdem
in Erinnerung bleiben. Sie gehörte zum Kader von Oberligist FASS Berlin und absolvierte dort
auch ein Spiel. In ihre Heimatstadt Hannover fuhr sie beim Gastspiel der Weddinger bei den
Hannover Indians als Ersatztorhüterin und ihr Einsatz wurde von den Indians-Fans lautstark
gefordert. Kurz vor dem Ende der Partie kam sie dann auch zum Einsatz, konnte einige
Schüsse abwehren und nach dem Spiel wurde sie zu einer Ehrenrunde auf das Eis gerufen.
Wieder folgte eine ruhige Saison, bevor es für den OSC Berlin wieder viele internationale
Erfolge gab. Im Anschluss der Saison 2016/17 fand in Budapest die erste Ausgabe des
Europapokals im Jahrgang U16 statt und mit dabei waren Amelie Cyrulies (Eisbären Juniors
Berlin), Lisa Idschok, Joyce König und Chiara Leonhardt (alle ECC Preussen Berlin), die alle
im Kader des Bundesligisten standen und natürlich auch zum Einsatz kamen. Das Team
belegte am Ende einen guten 4. Platz. Und die A-Mannschaft belegte bei der WM mit dem 4.
Platz die beste Platzierung aller Zeiten, hier vertrat Nina Kamenik den OSC.
Und diesmal gibt es zum Abschluss eine Grußbotschaft von Nina Kamenik (OSC
Berlin, Eisbären Juniors Berlin):
50 Jahre Fraueneishockey in Berlin – und so viele Jahre, in denen ich es als Spielerin
mitgestalten durfte.
Meine ersten Schritte auf dem Eis machte ich bei FASS Berlin und spielte dort lange
Zeit im Nachwuchs. Die nächste Station war für mich die Frauenmannschaft des OSC
Berlin, bevor die gesamte Mannschaft zu den Eisbären Juniors wechselte.
Ich bin Berlin stets treu geblieben und habe mich immer sehr mit der Stadt und dem
Berliner (Frauen-)Eishockey verbunden gefühlt.
Dankbar blicke ich auf eine schöne Zeit zurück – auf Erinnerungen, Erfolge,
Freundschaften und all das, was ich von anderen Spielerinnen lernen durfte. Ich
schaute zu erfolgreichen (National-)Spielerinnen auf und hoffe, auch ein bisschen
etwas an die nächste Generation weitergegeben zu haben.
Danke an alle, die stundenlang ihre Freizeit geopfert und für uns gekämpft haben.
Es hat sich so vieles bewegt und verändert – und ich bin gespannt, wohin die Reise
noch geht. Die Mädels haben es in jedem Fall mehr als verdient.
Viele Grüße
Nina
Es war die letzte Saison des Fraueneishockeyteams beim OSC Berlin und damit der bis dato
erfolgreichsten Ära im Fraueneishockey in Berlin. Nach fünf Meisterschaften, fünf
Vizemeisterschaften, vier dritten Plätzen, vier Pokalsiegen, dem 3. Platz beim EWCC, dem 2.
Platz in der EWHL und weiteren nationalen Podiumsplatzierungen folgte ein Vereinswechsel.
Der OSC stellte auch zahlreiche Nationalspielerinnen in allen Altersklassen, worauf ja
teilweise schon eingegangen wurde und dazu folgt später noch ein bisschen mehr. Mike
Eigen verabschiedete sich im Laufe der Jahre in den verdienten Eishockeyruhestand. Er half
aber weiterhin bei Turnieren im Welli mit und er besuchte, wann immer es ihm möglich war,
die Heimspiele der Eisladies.
Über die noch fehlenden Jahre wird am kommenden Montag in der nächsten Folge berichtet.
Solltet Ihr sachdienliche Hinweise zum Thema haben, meldet Euch gerne bei mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 5: Eine neue Ära beginnt
Die Ära vom OSC endete, aber zwei neue begannen. Ein neuer Club sorgte für Zuwachs im
Berliner Fraueneishockey. Und es gab einiges an Chaos…
Eine Pressekonferenz der Eisbären Berlin im Mai 2017 sorgte für ein wenig Aufsehen. So
ziemlich alle Berliner Medien waren vertreten und berichteten über den Wechsel der
erfolgreichen Frauen des OSC Berlin zu den Eisbären Juniors Berlin. So war Fraueneishockey
für eine ganz kurze Zeit in den Berliner Medien sogar ein Thema. Und auch hier gab es
kleinere Erfolge, nur ein Titel fehlt noch. Hintergrund des Wechsels war die Hoffnung auf
eine weitere Professionalisierung und eine bessere Ausnutzung der im Sportforum
vorhandenen Möglichkeiten wie zum Beispiel Sportschule und Internat.
Die Premierensaison 2017/18 beendeten die Juniors auf dem 6. Platz. Immer noch waren sie
ein Ausbildungsteam und daran änderte sich auch nichts. Zum vorübergehend letzten Mal
wurde der DEB-Pokal ausgespielt: die Juniors konnten sich aber nicht für das Endturnier
qualifizieren.
Lisa Linnek (geb. Hüffner) war bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang/Südkorea
als Linienrichterin im Einsatz und war auch ein Teil des Finalquartetts.
Die Saison 2019/20 war keine komplette Saison, Corona sorgte für ein vorzeitiges Saisonende
in allen Ligen. Am 11. März 2020 verkündete der Deutsche Eishockey-Bund, dass der
Spielbetrieb in allen Ligen eingestellt wird. Meister wurden deshalb nicht ermittelt.
Dafür waren Berlins Frauen bei den Youth Olympic Games in Lausanne/SUI vertreten.
Leonie Böttcher (ETC Crimmitschau) gewann beim 3 vs. 3 Mixed Turnier Gold.
Auf die Saison 2020/21 freuten sich viele Fans, denn es gab Zuwachs. FASS Berlin meldete
ein Frauenteam und dieses war sehr gut besetzt. Neben einigen ehemaligen
Nachwuchsnationalspielerinnen und einigen mit Bundesligaerfahrung sollten Talente an den
Seniorenbereich herangeführt werden. Außerdem gab es im Nachwuchs der Berliner Vereine
inzwischen sehr viele Mädchen und so gab es für diese wieder eine Möglichkeit, ihr Hobby
auch im Seniorinnenbereich auszuüben. Spielen wollte das Team in der 1. Frauenliga
Nordost, der 3. Frauenliga. Und es gab auch ein Testspiel beim ETC Crimmitschau, dem, zu
diesem Zeitpunkt, besten Team dieser Liga. Nach einem 0:3-Rückstand wurde am Ende nach
Penaltyschießen gewonnen, die Freude über diesen Sieg hielt allerdings nicht lange an. Denn
es folgte ein pandemiebedingtes Chaos, das für einen Abbruch des gesamten Spielbetriebs
sorgte.
Mit diesem Team bestritt FASS das einzige Saisonspiel:
Tor: Johanna Schüller
Abwehr: Lea Zielke, Agnes Poßner, Melanie Wartha (C), Julie Emma Lee, Amy-Michelle
Plaumann, Marie Hylla
Angriff: Lisa Idschok (A), Sarah Schneider, Katharina Mathea, Vanessa Gasde (A), Chiara
Leonhardt, Emmi-Lee Hanack
Auch für die Eisbären Juniors hatte dieses Chaos Auswirkungen, denn nur Profivereine
durften in Berlin Heimspiele austragen. Leistungssportlerinnen zählten interessanterweise
nicht dazu und so wurde zu einer ungewöhnlichen, aber am Ende sehr erfolgreichen, Lösung
gegriffen. Alle fünf noch ausstehenden Heimspielwochenenden wurden beim Gegner
ausgetragen. So blieben am Ende der Saison bei der sieben Mannschaften umfassenden Liga
zwei Heimspiele und 22 Auswärtsspiele. Die Juniors beendeten die Hauptrunde auf einem
guten 4. Platz und sie spielten damit um die Meisterschaft mit. Diese wurde statt mit Playoffs
in einem Finalturnier ausgetragen. Dort gewannen die Hohenschönhausenerinnen im
Bundesleistungszentrum Füssen im Halbfinale gegen den Top-Favoriten und Tabellenführer
ERC Ingolstadt überraschend mit 2:1. Im Finale unterlag das Team zwar Rekordmeister ESC
Planegg-Würmtal mit 1:4, dennoch war es eine sensationelle Saison, die mit dem
Vizemeistertitel endete. Laura Kluge trug in diesem Turnier zum ersten Mal das DFEL-Trikot
der Eisbären.
Der Vize-Meisterkader:
Tor: Lilly Xenia Günther (#1), Carolin Walz (#72)
Abwehr: Amelie Cyrulies (#4), Maya Stöber (#14, DL ES Weißwasser), Joyce König (#19),
Korinna Fiedler (#22), Franziska Brendel (#31), Anna-Maria Nickisch (#71),
Angriff: Nina Kamenik (#7), Alina Fiedler (#8), Hanna Amort (#10), Annabella Sterzik (#13),
Paula Nix (#16), Emily Nix (#17), Thea-Marleen Bartell (#23), Laura Kluge [#25], Stephanie
Keryluk (#26), Theresa Knutson (#29, USA), Leonie Böttcher (#29), Lucie Geelhaar (#94),
Trainer: Daniel Bartell (Tr.), Kathrin Fring (Co-Tr.), Philipp Frank (AT)
Zur Saison 2021/22 durfte auch FASS Berlin endlich in den Spielbetrieb starten und sie
holten auf Anhieb die Meisterschaft der 1. Frauenliga Nordost. Sechs Teams starteten und es
wurde eine Einfachrunde gespielt. Das letzte Spiel der Saison musste aus technischen
Gründen abgesagt werden. Die elf ausgetragenen Spiele wurden allesamt gewonnen und
damit der Titel souverän geholt.
Die Eisbären Juniors verpassten 2021/22 knapp die Playoffs.
Linienrichterin Lisa Linnek (geb. Hüffner), beendete ihre Kariere mit Einsätzen bei den
Olympischen Spielen 2022 in Peking.
Der FASS-Meisterkader:
Tor: Lilly-Ann Riesner (#1), Stefanie Meyer (#7), Johanna Schüller (#30),
Abwehr: Aaliyah Sarauer (#3), Lilly Schrey (#6), Marie Hylla (#13), Sophie Gralla (#14), Julie
Emma Lee (#16), Miriam Weigel (#19), Amy-Michelle Plaumann (#22), Lea Zielke (#24), Svea
Meißner (#27), Lisa Idschok (#28), Frida Geyer (#42, FL Eisbären Juniors Berlin), Lena Noske
(#44)
Angriff: Joanne Seifert (#2, FL Eisbären Juniors Berlin), Marie Maack (#8), Melina Maack
(#10), Sarah Sophie Wyrwas (#11), Vanessa Wartha-Gasde (#12), Chiara Leonhardt (#18),
Agnes Poßner (#20), Franziska Stein (#21), Sarah Schneider (#23), Luisa Olivera Meißen (#25),
Emmi-Lee Hanack (#61, FL Eisbären Juniors Berlin), Denna Appel (#92)
Trainer: Vanessa Wartha-Gasde, Melanie Wartha
Mit der Wiederaufnahme des DEB-Pokalwettbewerbs sollte der Spielbetrieb ab der Saison
2022/23 etwas erweitert werden. Hier nahmen auch Teams aus den Landesverbänden teil
und auch FASS Berlin meldete. Die Weddingerinnen trafen in der ersten Runde auf ein DEB-
Perspektivteam, dass vom DEB gemeldet wurde, um das Starterfeld zu komplettieren. FASS
unterlag hier knapp und in der Liga wurde die Vizemeisterschaft geholt.
Die Juniors mussten, wie alle Bundesligisten, erst im Viertelfiale in den Wettbewerb
eingreifen und sie qualifizierten sich durch einen Sieg gegen den EC Bergkamen für das in
Füssen ausgetragene Finalturnier. Gegner war wieder der ERC Ingolstadt, diesmal unterlag
das Team aber. Im kleinen Finale wurde gegen die Mad Dogs Mannheim gewonnen und so
endete dieser Wettbewerb mit einem 3. Platz.
Die Saison 2023/24 war für beide Berliner Vereine eine gute Saison. Die Eisbären Juniors
spielten in der Hauptrunde lange um den 3. Platz mit, belegten am Ende aber den 4. Platz. Im
Halbfinale ging es, wieder einmal, gegen den ERC Ingolstadt und die Juniors bereiteten dem
Hauptrundenersten einige Probleme. Ingolstadt setzte sich am Ende aber mit 3:1-Siegen
durch. In der DFEL gab es eine Premiere: Erstmals nahm mit den Amsterdam Tigers ein
ausländisches Team am Spielbetrieb teil.
FASS konnte wieder den Titel holen und wieder gelang das, ohne einen Punkt abzugeben.
Und auch wenn Titelverteidiger ETC Crimmitschau nicht mehr dabei war, weil sie sich in der
Landesliga Bayern, der zweithöchsten Spielklasse, versuchten, war dies eine starke Leistung.
Der FASS-Meisterkader:
Tor: Nancy Nah (#1), Leuta Naumann (#22)
Abwehr: Aaliyah Sarauer (#3), Marie Hylla (#13), Sophie Gralla (#14), Caitlin T`Sas (#26), Lena
Noske (#44),
Angriff: Joanne Seifert (#2), Aimée Klement (#6, DL), Sarah Schneider (#7), Jale Köseoglu
(#8), Pauline Gruchot (#9), Evelina Perabo (#10), Sarah Wyrwas (#11), Vanessa Wartha-
Gasde (#12), Lilly Schrey (#16), Eva Sorokin (#17), Chiara Leonhardt (#18), Helena Barz (#19),
Agnes Poßner (#20), Pia Herm (#25), Lisa Idschok (#28), Clara Jurthe (#46), Kira Siewert
(#65), Tamara Appel (#92)
Trainer: Vanessa Wartha-Gasde
Eine besondere Saison war es für die ehemalige OSC-Spielerin Lara Fischer. Zunächst war sie
als Linienrichterin bei den Youth Olympic Games im Einsatz. Im Sommer ging es in die USA,
wohin sie als eine von zwei Europäerinnen von USA Hockey zum 2024 Woman´s Futures
Camp eingeladen wurde. Am 16. September wurde sie beim DEL-Testspiel zwischen dem
ERC Ingolstadt und den Nürnberg Ice Tigers an der Linie eingesetzt. Ihr Partner an der Linie
war mit Maksim Cepik (ERSC Berliner Bären) ein weiterer Berliner.
Keine Änderungen gab es zur Saison 2024/25. Wieder gingen zwei Berliner Teams in den
Spielbetrieb. Die DFEL meldete dabei einige Änderungen. Rekordmeister ESC Planegg-
Würmtal und die Amsterdam Tigers meldeten nicht mehr, dafür stieß Ungarns Spitzenklub
Hokiklub Budapest neu dazu und stellte die Vereine vor einige logistische und finanzielle
Herausforderungen. Die Eisbären trafen in dieser Saison also nur noch auf fünf Gegner.
Immerhin konnte erstmals für die Liga ein Namenssponsor präsentiert werden, die Liga
startete nun als blossom-ic Deutsche Frauen Eishockey Liga.
Bei FASS änderte sich nichts am Teilnehmerfeld. Und das Team konnte sich die 3.
Meisterschaft in vier Jahren Spielbetrieb sichern. Im ersten Jahr gab es ja nur ein Testspiel.
Alle zehn Saisonspiele wurden gewonnen und das bedeutete eine souveräne
Titelverteidigung. Und diesmal wird dieser Erfolg auch belohnt, die Weddingerinnen werden
ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen und zukünftig in der 2. Liga Nord antreten.
Der Meisterkader:
Tor: Leuta Naumann (#22), Nancy Nah (#31),
Abwehr: Aaliyah Sarauer (#3), Elena Dey (#4), Sarah Schneider (#7), Aleksandra Wisniewska
(#5), Aimée Klement (#6, DL), Sophie Gralla (#14), Chiara Leonhardt (#18), Lea Zielke (#24),
Pia Herm (#25), Lisa Idschok (#28), Lena Noske (#44), Kira Siewert (#65),
Angriff: Joanne Seifert (#2), Jale Köseoglu (#8), Pauline Gruchot (#9), Evelina Perabo (#10),
Sarah Wyrwas (#11), Vanessa Wartha-Gasde (#12), Maria Reyer (#15), Lilly Schrey (#16),
Helena Barz (#19), Agnes Poßner (#20), Franziska Stein (#21), Freia Rathsack (#23), Caitlin
T`Sas (#26), Tamara Appel (#92)
Trainerteam: Vanessa Wartha-Gasde
Saisonhighlight war für das Fraueneishockey das Olympiaqualifikationsturnier im Februar in
Bremerhaven. Das Team qualifizierte sich nach 2002, 2006 und 2014 wieder für Olympia und
mit Franziska Feldmeier, Laura Kluge und Charleen Poindl (ES Weißwasser) waren drei
Spielerinnen der Eisbären mit dabei. Mit Anne Bartsch war eine Spielerin dabei, die ihre
Bundesligakarriere beim OSC Berlin startete.
Und im Anschluss an das Qualifikationsturnier wechselte Laura Kluge als erste Berlinerin und
zweite Deutsche überhaupt in die nordamerikanische Frauenprofiliga PWHL. Sie wechselte
zu den Toronto Sceptres.
Ein weiteres Highlight erlebte Kluge. Sie holte bei der WM in Budweis/CZE vier Scorerpunkte
(ein Tor, drei Vorlagen) und ist nun mit 21 Scorerpunkten (8 Tore, 13 Vorlagen) die
erfolgreichste deutsche WM-Feldspielerin.
Und auch Lara Fischer konnte sich wieder freuen. Sie wurde als Linienrichterin für die U18-
Top Division Weltmeisterschaft der Frauen nominiert.
Zum Abschluss der Saison fand in Ferlach/Österreich das Turnier um den U16 Europa Cup
2025 statt und hier waren mit Mathilda Heine (Crimmitschau) und Charleen Poindl
(Weißwasser) zwei Spielerinnen aus dem Bundesligakader der Juniors und Pauline
Kretzschmar aus dem Nachwuchs der Juniors vertreten. Das Team belegte den 3. Platz und
das war die beste Platzierung eines DEB-Teams in diesem Wettbewerb. Mathilda Heine und
Charleen Poindl konnten jeweils einen Treffer beisteuern.
- -
Insgesamt kann Berlin auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken und das war nicht leicht.
Denn das Fraueneishockey hat sich in den letzten 15 Jahren extrem verändert. Es wird
immer professioneller gearbeitet. Leider wird über die Sportart nur wenig berichtet, was
nicht nur an den Vereinen liegt. Hier wird viel getan, die Medienlandschaft geht darauf
aber leider sehr wenig ein. Dabei zeigt dieser Rückblick ja auch, wie erfolgreich Berlins
Frauenteams waren. Auch finanziell haben es die Teams schwer. Der Aufwand, den
Verantwortliche und Spielerinnen betreiben, ist enorm, ohne dass sie dafür etwas
bekommen. Im Gegenteil, es wird immer noch zugezahlt. Und selbst bei den politisch
Verantwortlichen der „Sportstadt“ Berlin gibt es noch Nachholbedarf, wie sich zur Saison
2019/20 gezeigt hat. Aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben, vielleicht ändert sich
doch in naher Zukunft noch etwas. Zu wünschen wäre es jedenfalls. Letztlich stellt sich
doch die Frage, ob man bereit dazu ist, dass „Produkt Frauen-Eishockey“ aus dem
Nischendasein rauszuholen. Bestrebungen sind ja erkennbar vorhanden (Deutschland-Cup
parallel zu den Männern in Landshut z. B.): Reicht das aber aus? Bis ein Level der
Akzeptanz UND Finanzierung wie in Übersee erreicht wird, werden wohl noch mehrere
Generationen ihren Willen beweisen müssen… und ihr Können.
Die Zusammenfassung der Jahre ist damit komplett, es geht aber in einer Woche noch weiter
mit der kleinen Serie. Denn es gibt noch einiges zu berichten, auch wenn ein Teil davon schon
in den vorigen Folgen erwähnt wurde… Solltet Ihr sachdienliche Hinweise zum Thema haben,
meldet Euch gerne bei mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 6: Besonderheiten
In 50 Jahren Fraueneishockey in Berlin ist viel passiert, nur einen Bruchteil davon habt Ihr
bereits gelesen. In dieser Ausgabe gibt es noch einige Besonderheiten zu zahlreichen
Spielerinnen.
Beim OSC Berlin gab es nicht nur auf nationaler Ebene viele Nationalspielerinnen, auch
etliche ausländische Nationalspielerinnen gaben ihre Visitenkarte ab. Folgende
Spielerinnen trugen das Trikot der Eisladies:
Radka Lhotska (Tschechien) 2008/09 – 25010/11, Kirsten Schönwetter (Belgien) 2004/05 –
2010/11, Essi Sievers (geb. Hallvar, Finnland 2010/11), Haruka Takashima (Japan) 2011/12 –
2012/13, Martina Velickova (Slowakei) 2009/10, Johanna Vuille-dit-Bille (Schweiz) 2010/11
– 2014/15 und Jodie Walker (Australien) 2012/13..
Auf der Trainerbank war die Finnin Johanna Ikonen ein Aushängeschild. Sie war von 2011/12
bis Dezember 2014 Trainerin des OSC. Sie bestritt zahlreiche Länderspiele und war bei der
ersten Europameisterschaften 1989, der ersten Weltmeisterschaft 1990 und dem ersten
olympischen Frauenturnier 1998 mit dabei.
Selbstverständlich muss hier auch der ehemalige Nationaltorhüter Ren Bielkeerwähnt
werden. Er war von 2006 bis 2011 Trainer beim OSC.
Es gab zwei Spielerinnen mit besonders klangvollen Eishockeynamen beim OSC bzw. den
Eisbären Juniors:
Liza Jackson, Tochter vom ehemaligen Meistertrainer der Eisbären Don Jackson, gehörte in
der Saison 2008/09 zum Kader der Eisladies und bestritt ein Spiel.
Seit der Saison 2022/23 gehört Julie Lee zum Kader der Eisbären Juniors. Sie ist die Tochter
der ehemaligen Spielerin der Eishasen und der Eisladies Sophie Prüßing und dem am
- 06.2019 viel zu früh verstorbenen Ex-FASS-Coach Chris Lee. Damit ist Julie auch die
Enkelin vom ehemaligen Eisbären-MeistermacherPeter John Lee.
Und auch zwei besondere Trainer und eine besondere Spielerin kann der OSC Berlin
aufweisen.
Mit Michaela Hildebrandt (Spielerin und Trainerin) und Ren Bielke trainierten zwei
Mitglieder der Hall of Fame Deutschland das Team. Mit Maren Valenti spielte ein weiteres
Mitglied der Hall of Fame Deutschland beim OSC Berlin.
Berlins Eishockeyteams haben nicht nur viele Titel geholt und Podiumsplätze belegt, auch
international waren einige Spielerinnen erfolgreich und das auch im Nachwuchsbereich.
Hier ist eine kleine Auflistung, die eventuell nicht ganz komplett ist:
Petra Heidler von den Eishasen ist die erste Spielerin eines Berliner Vereins, die bei RODI DB
als Nationalspielerin gelistet wird. Sie wird mit einem Länderspiel geführt, in dem sie zwei
Vorlagen gab.
Cornelia Paul (geb. Ostrowski, OSC Berlin) war als einzige Spielerin des OSC Berlin im Kader
der ersten Europameisterschaften 1989 in Düsseldorf und Ratingen dabei. Das Team belegte
damals den 3. Platz. Außerdem gehörte sie zum Kader der ersten Weltmeisterschaft 1990 in
Ottawa/Kanada und belegte dort mit ihrem Team den 7. Platz.
Die erste Teilnahme an den Olympischen Spielen gab es 2002 in Salt Lake City. Aus Berlin
dabei waren Claudia Grundmann und Sanda Kinza. In der Platzierungsrunde erzielte Claudia
Grundmann beim 4:0 gegen Kasachstan einen Treffer. Am Ende belegte das Team den 6.
Platz.
Mit Torhüterin Stefanie Wartosch-Kürten und den Angreiferinnen Susann Götz, Claudia
Grundmann, Nikola Holmes und Anja Scheytt nahmen fünf Spielerinnen des OSC an den
Olympischen Winterspielen 2006 in Turin teil. Nikola Holmes sorgte beim 1:0 im Spiel um
den 5. Platz über Russland im Penaltyschießen für den Siegtreffer.
Laura Kluge (Eisbären Juniors Berlin, OSC Berlin) besuchte als erstes Mädchen ab 2010 die
Werner-Seelenbinder-Sportschule, heute Schul- und Leistungssportzentrum, es folgten
viele weitere Spielerinnen, allerdings erst ab Klasse elf.
Bei der Weltmeisterschaft der Division 1A 2011 in Ravensburg waren mit Ivonne Schröder
(Tor), Susann Götz, Sarah Weyand (Verteidigung), Franziska Busch sowie Nina Kamenik
(Angriff) fünf Spielerinnen dabei. Susann Götz, eigentlich Angreiferin, wurde dabei in der
Verteidigung eingesetzt und sie wurde zur besten Abwehrspielerin der WM gewählt. Das
Team erreichte den 1. Platz und damit den Wiederaufstieg in die Top-Division.
Die U18-Nationalmannschaft konnte zwei Mal bei Weltmeisterschaften den 4. Platz belegen.
Beim ersten Erfolg 2010 musste das DEB-Team noch ohne Berliner Beteiligung auskommen,
2012 waren mit Anne Bartsch (Jonsdorf), Vanessa Gasde (FASS Berlin), Laura Kluge (Eisbären
Juniors Berlin), Dana Reimann (EHV Schönheide) und Muriel Scheuerlein (ECC Preussen
Berlin) gleich fünf Spielerinnen aus dem Kader des OSC dabei.
2013 fand in Weiden eines von zwei Olympiaqualifikationsturnieren statt. Susann Götz,
Nina Kamenik und Lisa Schuster waren für Deutschland mit dabei, Torhüterin Radka Lhotska
für Tschechien. Sie musste am Ende getröstet werden, denn Deutschland qualifizierte sich
ungeschlagen für Olympia. Alle drei Spielerinnen fuhren auch mit nach Sotschi und Susann
Götz konnte beim Spiel um den 7. Platz gegen Japan beim 3:2-Erfolg das 1.0 erzielen.
Einen „Doppelerfolg“ gab es 2016. Laura Kluge und Nina Kamenik gehörten zum Kader der
A-Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft der Division 1A in Aalborg den Aufstieg
in die Top-Division schaffte. Laura Kluge wurde außerdem Topscorerin, beste Torschützin und
sie wurde zur besten Angreiferin der WM gewählt.
Beim größten Erfolg der A-Nationalmannschaft war auch Nina Kamenik dabei. Sie belegte bei
der WM 2017 mit ihrem Team den 4. Platz. Und auch in diesem Jahr wurde doppelt gefeiert,
denn erstmals gab es im Bereich der U16 einen Wettbewerb namens Europapokal und
Berlin war mit Amelie Cyrulies (Eisbären Juniors Berlin), Lisa Idschok, Joyce König und
Chiara Leonhardt (alle ECC Preussen Berlin) dabei. Alle drei gehörten zum Kader der
Bundesligamannschaft des OSC.
Gleich zwei Aufstiege von der Division 1A in die Top Division feierte die U18. 2020 waren in
Füssen mit Amelie Cyrulies, Joyce König (ECC Preussen Berlin) und Thea-Marleen Bartell
drei Spielerinnen der Eisbären dabei, 2023 in Ritten vertraten Frida Geyer, Anastasia Gruß
(ETC Crimmitschau), Emmi-Lee Hanack, Hanna Hoppe (ES Weißwasser), Elisa Pietschmann
(ESV Halle) und Leni Schmidt (ETC Crimmitschau) Berlins Bundesligisten.
2020 nahm Leonie Böttcher (ETC Crimmitschau) an den Youth Olympic Games in
Lausanne/SUI teil und gewann beim 3 vs. 3 Mixed Turnier Gold.
Mit Franziska Feldmeier, Laura Kluge und Charleen Poindl (ES Weißwasser) gehörten drei
Spielerinnen der Eisbären Juniors Berlin zum Kader der Nationalmannschaft, die sich im
Februar 2025 in Bremerhaven für die olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und
Cortina d’Ampezzo/Italien qualifizierte. Alle drei waren auch bei der WM in Budweis/CZE
dabei. Dort holte sich Laura Kluge nach vier Scorerpunkten (ein Tor, drei Vorlagen) mit
insgesamt 21 Scorerpunkten (8 Tore, 13 Vorlagen) die Krone der erfolgreichsten deutsche
Feldspielerin bei Weltmeisterschaften.
Mathilda Heine (Crimmitschau) und Charleen Poindl (Weißwasser) aus dem
Bundesligakader der Juniors und Pauline Kretzschmar aus dem Nachwuchs der Juniors
gehörten zum DEB-Kader des U16 Europa Cup 2025, der in Ferlach/Österreich ausgetragen
wurde. Das Team belegte mit dem 3. Rang die bisher beste Platzierung. Mathilda Heine und
Charleen Poindl erzielten dabei jeweils einen Treffer.
Einige ehemalige Spielerinnen blieben nach ihrer aktiven Karriere dem Sport zumindest
zeitweise treu. Auch hier könnte es Lücken geben.
Franziska Busch (OSC Berlin) war als Nachwuchstrainerin beim Deutschen Eishockey-Bund
hauptsächlich für die U18-Nationalmannschaft zuständig.
Yvonne Fleck (OSC Berlin) spielte nicht nur lange im Landesligateam des OSC Berlin mit, sie
gehört auch dem Trainerteam des Teams an und ist im Vorstand der Eishockeyabteilung tätig.
Kathrin Fring (OSC Berlin, Eisbären Juniors Berlin) ist nicht nur Co-Trainerin und im
Teammanagement der Eisbären Juniors, sie war auch mit Nationalmannschaften als Team
Managerin unterwegs.
Julia Graunke (OSC Berlin) war mit zahlreichen Nationalmannschaften als Team Manager
unterwegs und belegt inzwischen die Position Leitung Team Management des DEB.
Claudia Grundmann (OSC Berlin) war einige Jahre Team Managerin der U18-
Frauennationalmannschaft.
Michaela Harbart, geb. Hildebrandt (DEC Eishasen, Berliner Schlittschuh-Club, OSC Berlin)
ist heute als Verantwortliche beim VfL Tegel im Floorball aktiv.
Mareike Krause (OSC Berlin) half bei den Eisbären Juniors als Mentaltrainerin. Sie hatte in
der Saison 2015/16 ein besonderes Erlebnis. Zusätzlich zum OSC war die für das
Oberligateam von FASS Berlin lizensiert und absolvierte ein Spiel. Als Back-Up fuhr sie mit
zum Auswärtsspiel bei den EC Hannover Indians, ihrem Heimatverein. Die Fans am
Pferdeturm forderten ihren Einsatz und 101 Sekunden vor dem Ende wurde sie auch
eingewechselt und wehrte einige Schüsse ab. Nach der Partie forderten die Fans eine
Ehrenrunde und so dürfte sie eine von wenigen Gästespielern sein, die am Pferdeturm eine
eigene Ehrenrunde bekamen.
Vanessa Wartha-Gasde (OSC Berlin, Eisbären Juniors Berlin, FASS Berlin) ist nicht nur
Spielertrainerin bei den FASS-Frauen, sondern auch als Verbandstrainerin im Berliner
Eissport-Verband für die U15-Mädchen zuständig.
So griffen einige Spielerinnen zusätzlich zur Pfeife und einige waren dabei sehr erfolgreich.
Hier ist eine alphabetische Auflistung aller bekannten Schiedsrichterinnen, die in Berlin
dem Puck nachgejagt sind.
Judith Adler (DEC Eishasen Berlin) war Schiedsrichterin in der Frauenbundesliga. Im Bereich
der DNL, der Oberliga und der 2. Bundesliga war sie an der Linie im Einsatz.
Katja Bandlowsky (OSC Berlin) gehörte nicht nur zur ersten Meistermannschaft des OSC
Berlin, sie pfiff später bundesweit und nach einem Umzug nach NRW sogar Spiele des OSC
Berlin im Westen der Republik und bei Pokalturnieren.
Lara Fischer (OSC Berlin) musste ihre aktive Karriere als Spielerin früh beenden und griff
dann zur Pfeife. Inzwischen pfeift sie als Linienrichterin neben Bundesligaspielen auch in der
Oberliga und der DEL2. Im September 2024 wurde sie als eine von zwei Europäerinnen von
USA Hockey zum 2024 Woman´s Futures Camp eingeladen. Hier werden Schiedsrichterinnen
sowohl als Haupt- und Linienrichterinnen ausgebildet. Das Jahr 2024 brachte noch zwei
Höhepunkte. Sie war als Linienrichterin bei den Youth Olympic Games im Einsatz und am 16.
September wurde sie beim Testspiel zwischen dem ERC Ingolstadt und den Nürnberg Ice
Tigers an der Linie eingesetzt. Zweiter Linienrichter war mit Maksim Cepik übrigens ein
weiterer Berliner. Nach ersten internationalen Einsätzen war sie außerdem im Januar bei der
U18-Weltmeisterschaften der Frauen in Finnland erstmals als Linienrichterin bei einer WM
dabei.
Lisa Linnek (geb. Hüffner, DEC Eishasen Berlin, OSC Berlin) kam als Linienrichterin auf
Einsätze bei den Frauen, der Oberliga, der DEL2 und sie kam zu internationalen Einsätzen. Bei
den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang/Südkorea kam sie im Finale zum Einsatz, zum
Abschluss ihrer Karriere bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking war sie bei einem
Viertelfinale im Einsatz. Außerdem pfiff sie bei den Weltmeisterschaften 2015, 2017, 2019.
Sie war zuletzt bei der U18-WM der Frauen als Officiating Coach dabei.
Jenny Friede (OSC Berlin), Chiara Leonhardt (OSC Berlin, FASS Berlin) und Sarah Schneider
(FASS Berlin, Berliner Schlittschuh-Club) pfeifen oder pfiffen auf Landesebene. Jenny Friede
(OSC Berlin) und Chiara Leonhardt (OSC Berlin, Eisbären Juniors Berlin, FASS Berlin) waren
auch an der Linie von Regionalligaspielen dabei.
Einigen Spielerinnen reichte der Spielbetrieb bei den Frauen nicht und sie spielten
zusätzlich in Männerteams mit. Auch hierzu gibt es eine Übersicht, die vermutlich nicht
ganz komplett sein wird.
In den Männerteams des OSC Berlin spielten in der Verbandsliga Nord und der Landesliga
Berlin Yvonne Fleck, Susann Götz, Claudia Grundmann, Franziska Kolebka (geb. Hampel),
Nikola Holmes, Stephanie Ramsay, Anja Scheytt, Kirsten Schönwetter und Stephanie
Wartosch-Kürten mit. Ivonne Schröder spielte eher nebenbei für die Frauen. Ihre
Stammvereine waren die Männerteams von Tornado Niesky und die Jonsdorfer Falken. Lilly-
Ann Riesner spielte ebenfalls überwiegend bei den Männern vom OSC Berlin.
Auch bei FASS Berlin waren viele Frauen im Einsatz. Mareike Krause im Oberligateam,
Susann Götz in der Regionalliga und bei den Teams der Landesliga Berlin und der Landesliga
Sachsen waren Marie Hylla, Lisa Idschok, Chiara Lenhardt, Joanne Seifert, Sarah Schneider
die außerdem auch beim Berliner Schlittschuh-Club spielte und Vanessa Wartha-Gasde
dabei. Aimée Klement und Stella Kusig spielten ebenfalls beim Berliner Schlittschuh-Club.
Es gab auch Frauen, die nur in Männerteams aktiv waren oder es immer noch sind. Diese
Auflistung wird mit Sicherheit unvollständig sein, sie gibt aber trotzdem einiges her.
Gioia Fritz spielt inzwischen beim SCC Berlin. Ulrike Lehmann hat beim EC Bärlin gespielt.
Bei FASS Berlin waren mit Alina Marquardt, Agnes Poßner und Xelina Radtke drei
Spielerinnen dabei. Der OSC stellt mit Elisa Mein, Svea Meißner, Stefanie Meier, Anja Pawlik
und Aaliyah Sarauer das größte Aufgebot. Der ASC Spandau konnte auf Luise Zander
zurückgreifen. Andrea Wilke spielte beim Eissport & Schlittschuh-Club 2007 Berlin. Gleich
für zwei Vereine spielten Amanda Keller (FASS Berlin, OSC Berlin) und Larissa Pasche (OSC
Berlin, Spandau).
Erfolgreichste in Berlin geborene Spielerin ist Nina Kamenik (OSC Berlin). Sie war beim OSC
Berlin bei vier von fünf Meisterschaften und allen vier Pokalsiegen dabei. Olympia 2014 steht
ebenfalls in ihre Vita.
Nicht in Berlin geboren wurde Susann Götz (OSC Berlin). Sie war ebenfalls bei acht von neun
Titelgewinnen des OSC Berlin dabei. Vier Meisterschaften und vier Pokalsiege erreichte sie
mit dem OSC und war bei zwei Olympischen Spielen dabei.
Auf insgesamt fünf Meisterschaften und vier Pokalsiege kann Kathrin Fring (OSC Berlin,
Eisbären Juniors Berlin) zurückblicken. Ihren ersten Titel holte sie mit den Mannheimer ERC
Wild Cats, dann folgten je vier Meisterschaften und Pokalsiege mit dem OSC Berlin.
Anja Scheytt (OSC Berlin) gewann mit den Mannheimer ERC Wild Cats zwei Titel, mit dem
OSC Berlin folgten vier Meisterschaften und drei Pokalsiege. Dazu kommen zwei Teilnahmen
an Olympischen Spielen.
Torhüterin Stephanie Wartosch-Kürten (OSC Berlin) dürfte eine der erfolgreichsten Spielerin
in Deutschland sein. Mit der ESG Esslingen und dem TV Lady Kodiaks Kornwestheim holte
sie jeweils vier Meisterschaften und mit dem OSC Berlin zwei weitere. Die letzte
Meisterschaft holte sie dabei als Stürmerin und konnte insgesamt fünf Tore und vier Vorlagen
beisteuern.
Die Berlinerin Laura Kluge (OSC Berlin, Eisbären Juniors Berlin) folgt auf dem 2. Platz. Sie
feierte mit dem OSC Berlin eine Meisterschaft und zwei Pokalsiege, mit Memmingen folgten
vier Meisterschaften und ein Erfolg im EWHL Super Cup. In Memmingen wurde sie außerdem
zwei Mal MVP der Playoffs und 2016 bei der WM Div. 1A in Aalborg war sie Topscorerin,
beste Torschützin und beste Stürmerin. Und sie ist die erste Berlinerin, die den Sprung in die
nordamerikanische Frauenprofiliga PWHL schaffte, sie wurde von den Toronto Sceptres
verpflichtet, wohin sie nach der erfolgreiche Olympiaqualifikation wechselte. Bei der WM in
Budweis/CZE kam sie beim Spiel gegen Schweden zu ihrem 18. Scorerpunkt bei einer WM
und ist damit die erfolgreichste deutsche Scorerin bei A-Weltmeisterschaften. Nach der WM
waren es insgesamt 21. Gegen Ungarn sorgte sie mit einer Vorlage beim 4. Treffer für den
- Scorerpunkt bei einer A-WM der Nationalmannschaft.
Am 18.11.2023 wurde in Berlin ein Rekord aufgestellt, mit 2801 Zuschauern gab es beim
Spiel der Eisbären Juniors Berlin gegen den EC Bergkamen den höchsten Besuch bei einem
Ligaspiel der Frauen. Dieser Rekord hielt aber nur einige Monate, dann sahen 4035
Zuschauer am 23.03.2024 in Hannover das Spiel der 2. Liga Nord zwischen den Hannover
Lady Indians und dem Kölner EC „Die Haie“.
In den Programmheften des 1983 gegründeten BSC Preussen Berlin gab es unter der Rubrik
„Aktuelles in Kürze“ immer kleine Zusammenfassungen zu überregional spielenden Teams.
Hier gab es auch regelmäßig Informationen zum Fraueneishockey und Mike Eigen wurde des
Öfteren erwähnt.
Einen weiteren Teil gibt es kommenden Montag, wir wollen auch noch Zeitzeugen zu Wort
kommen lassen… Solltet Ihr sachdienliche Hinweise zum Thema haben, meldet Euch gerne bei
mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 7: Grußbotschaften
Zum Abschluss dieser Serie gibt es Grußbotschaften von einigen Beteiligten der letzten 50
Jahre, los geht es mit Grüßen von Verantwortlichen.
Michael „Mike“ Eigen (DEC Eishasen Berlin, OSC Berlin):
Ich war immer mit dem Herz dabei und solange mein Herz schlägt, werde ich
Fraueneishockey verfolgen und weltweit mit dem Herzen unterstützen. Und vielleicht gelingt
es dem Sport ja noch mehr öffentliches Interesse zu erreichen. Verdient haben es alle, die
diesen Sport bisher betrieben haben und weiter betreiben.
Christina und Peter Hannemann (Vorsitzender OSC Berlin Eishockey und Eishockey Obmann
BEV):
Seit der Saison 2002/2003 haben wir aktiv bei den Eisladies als Staff teilgenommen. Wir
haben es geschafft den Wunsch der Ladies zu erfüllen, im Welli alle Spiele bestreiten zu
können. Herr Krüger (Stadionleitung) hat uns hierbei stark unterstützt und daher geht ein
großer Dank an ihn. Auch haben wir es geschafft den Staff zu erweitern, so dass die
Spielerinnen und die Gegner nach den Spielen etwas Warmes zu essen bekommen haben.
Auch hier geht ein großer Dank an alle beteiligten. Ferner konnten auch mehrere Sponsoren
gefunden werden. Mit dieser Hilfe konnten wir die Ladies wenigstens Beitragsfrei stellen und
für die Auswärtsspiele musste nichts mehr bezahlt werden. Hier geht unser Dank an Andreas
Kresse. Ebenfalls haben wir für die Organisation der Auswärtsfahrten Wolfgang Burle
gewinnen können. So wurden wir immer professioneller. Es hat uns viel Freude gemacht mit
dieser Mannschaft Erfolge zu feiern. Wir möchten diese Zeit nicht missen und wünschen der
Mannschaft weiterhin viel Erfolg.
Lucien Aicher (1. Vorsitzender FASS Berlin):
Hallo Noppe, danke für deinen Einsatz beim Thema Fraueneishockey.
Entstanden ist die Idee, ein Damenteam zu melden, bei einer Vorstandssitzung.
Da FASS Berlin in der Vergangenheit viele Mädchen ausgebildet hat und immer noch viele
Mädchen und Frauen im Verein Mitglied sind, war dieser Schritt naheliegend. Nach
aktuellem Stand sind ca. 115 Mädchen/Frauen Mitglied bei FASS Berlin.
Ich habe bei der Eishockeykommissionssitzung einen Antrag gestellt, dass wir mit einem
Frauenteam am Spielbetrieb im Norden teilnehmen wollen. Es gab Unmut über den Antrag,
da weitere Eiszeiten benötigt werden und diese so schon nicht ausreichend vorhanden
waren. Um dennoch das Team durchzusetzen, war mein Vorschlag, im ersten Jahr keine
zusätzliche Trainingszeit zu erhalten. Die Spielerinnen trainierten mit anderen FASS-Teams
zusammen. Nach dem Wegfall von Mannschaften aus anderen Vereinen, die nicht mehr an
höheren Wettbewerben teilnahmen, wurde mit der Folgesaison eine Trainingszeit frei. Diese
konnten unser Frauenteam dann nutzen.
Ansonsten kann ich mich noch gut an Susann Götz erinnern, die bei uns bei den Männern in
der Regionalliga Ost gespielt hat. Nina Kamenik hat ihre sehr erfolgreiche Karriere im
Nachwuchs von FASS gestartet und auch Vanessa Wartha-Gasde hat den Nachwuchs von
FASS durchlaufen. Sie ist heute ja wieder bei uns. Sie spielt im Frauenteam und trainiert es
auch gleichzeitig. Und sie ist außerdem im Nachwuchs bei FASS und beim BEV als U15-
Trainerin tätig.“
Mit freundlichen Grüßen
Lucien Aicher
- Vorsitzender
FASS e.V. Berlin
Jörg Reimann (Jugendobmann Sächsischer Eissportverband):
Mike und seinen Mitstreitern kann man nur ein „Dankeschön“ sagen, dass sie vor 50 Jahren
begannen mit Leidenschaft und Energie das Fraueneishockey in Berlin aufzubauen.
Gern erinnere ich mich an das Jahr 2009 zurück. Peter Kathan, damals Bundestrainer, hatte
zwei Länderspiele im U15-Bereich gegen Österreich gespielt und nur auf Spielerinnen aus
Bayern zurückgegriffen. Als Jugendobmann vom Sächsischen Verband hab ich ihn angerufen
und vorgeschlagen, dass wir zwei Sichtungen der Spielerinnen aus dem ODM-Bereich
machen sollten. Diese fanden dann in Weißwasser, zusammen mit Susann Götz, und in
Schönheide statt. Ergebnis dieser Sichtungen war dann im April 2009 die erste
gesamtdeutsche Sichtung in Berlin, was man schon als Geburtsstunde der U15-National-
Mannschaft Frauen bezeichnen kann.
Da Peter Kathan im Stau stand und nicht pünktlich zur ersten Trainingseinheit in Berlin war,
hatte er René Bielke, damals Trainer der OSC Eisladies, gebeten, das Training zu übernehmen.
René schien ziemlich überrascht vom Leistungsstand der 13- und 14-jährigen Mädels
gewesen zu sein, denn kurz darauf klingelte mein Telefon und er fragte mich, ob Dana nicht
nach Berlin zu den Eisladies kommen möchte!?
Da er nicht nur bei mir angerufen hatte, sondern auch die Eltern von Laura Kluge, Anne
Bartsch, Vanessa Gasde, Muriel Scheuerlein, Lara Fischer und Celine Breite kontaktierte,
erlebten die Eisladies eine gewaltige „Verjüngungskur“ und Mike hatte seine
„Pampersbande“, wie er sie liebevoll nannte. Die neue Mannschaft der Eisladies war eine
gesunde Mischung von erfahrenen Nationalspielerinnen und jungen ehrgeizigen Nachwuchs-
Spielerinnen. Ein Konzept, was gleich in der ersten Saison Früchte trug und die Meisterschaft
gewonnen wurde. Ein herrliches Bild auf dem Eis mit richtigen und alkoholfreien Sekt.
Insgesamt 10 Jahre durfte ich dann als Teamleiter mit der U15/U16- Nationalmannschaft mit
den Mädchen zu den Turnieren fahren. Die ersten Jahre ohne großartige finanzielle
Unterstützung vom DEB. Die Eltern der Mädels mussten fast alles selbst bezahlen und Trainer
und Betreuer haben den Job ehrenamtlich übernommen. Daher an dieser Stelle nochmal ein
großes Danke an Susi Götz, die immer zur Verfügung stand, wenn ich eine Trainerin für das
Team brauchte. Danke auch an Noppe, der von den Ergebnissen berichtet hat, meist live vor
Ort, und dem Fraueneishockey mediale Präsenz ermöglicht hat.
Zum Glück haben sich die Strukturen jetzt geändert und beim DEB ist man personell jetzt so
aufgestellt, dass den Mädchen gut gefördert werden.
Meiner weiteren Unterstützung, im Rahmen meiner Möglichkeiten, können sie sich sicher
sein.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Reimann
Jugendobmann SEV Eishockey
René Bielke (Trainer OSC Berlin):
„50 Jahre Fraueneishockey, eine unglaubliche Geschichte! Ein paar Jahre durfte ich die Ladies
begleiten. Eine tolle Erfahrung und ehrgeizige Mädels, die es verdient haben, weiter
unterstützt zu werden. Vielen Dank an Mike und die unzähligen ehrenamtlichen Unterstützer
und Betreuer, die es ermöglichen, dass auch Damen in Berlin auf dem Eis stehen.
Liebe Grüße und die allerherzlichsten Glückwünsche an alle Beteiligten und besonders an all
jene, mit denen ich zusammenarbeiten durfte.“
Herzlichst René Bielke
Freut Euch jetzt schon auf die kommende Woche und den nächsten Teil der Serie. Dann gibt
es, ganz nach dem Motto, „das beste zum Schluß“, eine Reihe von schönen Texten einiger
Spielerinnen aus 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin. Seid gespannt, wer sich alles gemeldet
hat!
Welche Spielerinnen haben sich wohl noch gemeldet??? Kommenden Montag erfahrt ihr
mehr, denn dann gibt es die nächsten Grußbotschaften.
Solltet Ihr sachdienliche Hinweise zum Thema haben, meldet Euch gerne bei mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 8: Und noch mehr Grußbotschaften
Nach den Verantwortlichen kommen nun ehemalige Aktive zu Wort. Wir fangen mit einem
bunten Mix von Ex-Nationalspielerinnen und anderen an.
Anne Bartsch (OSC Berlin, Eisbären Juniors Berlin):
„Der OSC Berlin war der erste Schritt für mich in der Frauenbundesliga. Bereits 2011
entschied ich mich, meine Heimat zu verlassen und nach Berlin zu ziehen, um den
Leistungssport auf dem SLZB zu beginnen. Ganz besonders erinnere ich mich hierbei an René
Bielke und Wolfgang Burle, welche die Anfangszeit mit ihrer herzlichen und hilfsbereiten Art
besonders einfach gemacht haben. Der Schritt nach Berlin verhalf mir zum Sprung in die
Nationalmannschaft und ermöglichte mir später meinen Sport zum Beruf zu machen. Die Zeit
beim OSC Berlin weckt in mir stets positive Erinnerungen mit vielen schönen Momenten.
Nachdem die Frauenmannschaft von den Eisbären Juniors abgelöst wurde, verließ ich 2020
die Hauptstadt.
Überaus erfreulich ist die positive Entwicklung des Fraueneishockeys in den letzten Jahren,
welches nun zunehmend Anerkennung in der Gesellschaft gewinnt. Für meine ersten Schritte
in der Geburtsstätte des Fraueneishockeys werde ich für immer dankbar sein!“
Schöne Grüße
Anne
Muriel Bonness, geb. Scheuerlein (OSC Berlin):
„Danke für die schöne und aufregende Zeit beim OSC! Für die Unterstützung auf dem Eis
seitens unserer TrainerInnen und außerhalb des Eises durch Physios und
MannschaftsbetreuerInnen und an alle Ehrenamtlichen, die uns das Spielen auf dem Eis erst
möglich gemacht haben. Grüße gehen raus an Mike und alle, die sich für das
Fraueneishockey stark gemacht haben. Ohne euch kein wir!“
Danke! Muriel Bonness
Franziska Busch (OSC Berlin, Nachwuchsnationaltrainerin beim DEB):
„Berlin war für mich die erste richtige Station weg von zu Hause. Trotz der Umstellung auf die
Großstadt und die neue Mannschaft habe ich mich direkt super wohl gefühlt und wurde toll
aufgenommen. Wir hatten richtig gute und erfolgreiche Zeiten mit vielen unvergesslichen
Erlebnissen. Vor allem die Reisen ins Ausland sind mir in Erinnerung geblieben. Aber auch
viele lustige und emotionale Momente in Berlin. Auch die Stimmung und der Zusammenhalt
in der Mannschaft und mit dem Staff war überragend.
Ich habe immer noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielerinnen und wenn ich als Trainerin zu
Trainings und Spielen in Berlin war, hat es sich immer sehr heimisch angefühlt.
Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben und ihre Zeit dafür investiert haben.
Hoffentlich geht die Entwicklung so weiter und es werden noch ganz viele Spielerinnen in
Berlin glücklich. “
Lieben Gruß, Franzi
Lara Fischer (OSC Berlin):
„Meine Zeit beim OSC Berlin begann für mich in jungen Jahren. Mit gerade einmal 14 Jahren
wurde ich in diesen wundervollen Verein aufgenommen. Die Mädels und das großartige
Team rund um die Mannschaft sorgten dafür, dass ich mich schnell wohlfühlte und Teil einer
neuen Familie wurde. Dem OSC Berlin verdanke ich zudem, dass ich die Möglichkeit nutzen
konnte, das Sportinternat des SLZB zu besuchen. Diese Erfahrung hat mein gesamtes Leben
beeinflusst und tut es immer noch. Nicht nur sportlich hat mich der OSC gefordert und
gefördert, sondern mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Nachdem ich dem
aktiven Leistungssport mit 19 Jahren den Rücken gekehrt habe und der Bundeswehr
beigetreten bin, konnte ich den Sport nie ganz vergessen, weswegen ich nach ein paar Jahren
der Ausbildung beschlossen habe, eine Karriere als Eishockeyschiedsrichter zu verfolgen.
Mein derzeitiger Erfolg fußt mit auf dem OSC Berlin.“
Vielen Dank für alles! Lara
Yvonne Fleck (OSC Berlin):
„In jungen Jahren nahm mein Vater mich schon mit zum Eishockey. Er selbst spielte auch und
diese Begeisterung hat mich dann auch erfasst.
Ich habe im Nachwuchs gespielt, bis ich mit 13 Jahren bei den Eisladies reinschnuppern
konnte. Als junges Mädchen war es erstmal schwer Fuß zu fassen bei den sehr erfahrenen
Eisladies. Aber in den nächsten Jahren kamen viele junge Spielerinnen dazu und wir waren
recht erfolgreich mit vielen deutschen Meistertiteln.
Eine besondere Erinnerung ist 2006 die Ehrung im roten Rathaus in Berlin mit der
Einschreibung in das Buch der Stadt zur deutschen Meisterschaft.
2008 kam Familienzuwachs und nach ca. 1 Jahr habe ich dann bei den Ladies aufgehört, aber
ich bin immer noch sehr aktiv im Verein. Mittlerweile bin ich zusammen mit meinem Vater
und Bruder Trainerin der Landesliga-Senioren beim OSC.
Außerdem unterstütze ich unsere Laufschule und bin Vorstandsmitglied. Denn ganz ohne
Eishockey geht es dann doch nicht. Ich fand es auch immer besonders, dass man seine
Erfahrungen in gemischten Teams mit den Jungs und den Frauenmannschaften sammeln
konnte.
Einige Freundschaften sind noch bis heute geblieben und die sportlichen Erfahrungen nie
vergessen. Danke Noppe, dass auch dein Herz so doll fürs Eishockey schlägt und dass du alle
Informationen zusammenträgst. Es ist wirklich schön zu hören, wie sich das Fraueneishockey
in den letzten 50 Jahren entwickelt hat.“
Liebe Grüße Yvi
Welche Spielerinnen haben sich wohl noch gemeldet??? Kommenden Montag erfahrt ihr
mehr, denn dann gibt es die nächsten Grußbotschaften.
Solltet Ihr sachdienliche Hinweise zum Thema haben, meldet Euch gerne bei mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 9: Grußbotschaften Teil III
Und hier ist die nächste Runde mit Grußbotschaften ehemaliger Spielerinnen.
Jenny Friede (OSC Berlin):
„Wenn ich an meine Zeit beim Eishockey zurückdenke, dann kommt da ganz viel Wärme und
Dankbarkeit hoch.
Mit 17 bin ich vom Eisschnelllauf zum Eishockey gekommen – das Eis war mir also nicht
fremd, aber was mich dann erwartet hat, war eine ganz andere Welt. Plötzlich war ich nicht
mehr alleine unterwegs, sondern Teil eines Teams. Zusammen kämpfen, zusammen lachen,
zusammen wachsen. Diese Energie, dieser Zusammenhalt – das hat mich sofort gepackt.
Es war mehr als nur ein Sport. Es war ein Zuhause, ein Lebensgefühl. Wir durften so viele
schöne Momente erleben, große und kleine Erfolge feiern. Diese Zeit hat mich geprägt – als
Sportlerin und als Mensch. Und manche Freundschaften von damals halten bis heute. Das ist
etwas ganz Besonderes.
Auch nach meiner aktiven Zeit konnte ich nicht ganz loslassen. Noch vier Jahre als
Schiedsrichterin auf dem Eis in Berlin – eine völlig neue Sichtweise, manchmal auch eine
härtere. Aber auch das war wichtig, hat meinen Horizont erweitert und mir nochmal gezeigt,
wie facettenreich dieser Sport ist.
Ich bin einfach nur dankbar, dass ich Teil dieser Geschichte sein durfte. Danke für all die
Erinnerungen, für das Miteinander, für diesen ganz besonderen Abschnitt meines Lebens.
Alles Liebe, Jenny“
Kathrin Fring (OSC Berlin, Spielerin, Co-Trainerin und Teammanagement Eisbären Juniors
Berlin):
„50 Jahre Fraueneishockey in Berlin – das ist eine große Zahl. Ich bin mittlerweile auch
bereits seit 20 Jahren Teil dieser wundervollen Geschichte.
Auch wenn ich mich aus dem aktiven Treiben auf dem Eis bereits vor einigen Jahren
zurückgezogen habe, ist der Wellblechpalast nach wie vor mein zweites Zuhause. In den
vergangenen Jahren hat sich viel getan und wir haben uns in ganz Deutschland einen Namen
gemacht für unsere Nachwuchsarbeit im Frauenbereich. Hervorgekommen sind Spielerinnen
wie Laura Kluge, Anne Bartsch, Vanessa Gasde-Wartha und die nächste Generation mit
Spielerinnen wie Anastasia Gruß, Mathilda Heine oder auch Pauline Kretschmar steht schon
wieder vor der Tür.
Und wenn ich mich an meine Anfangszeit zurückerinnere, habe ich nur viele schöne
Momente vor Augen und vor allem Menschen, die mich in ihrer Mitte aufgenommen haben
und mir eine gute Ersatzfamilie waren – fernab der Heimat.
Liebe Grüße
Kathrin“
Michaela Harbart, geb. Hildebrandt (OSC Berlin):
„Eishockey hatte schon immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich war großer Fan
vom Berliner Schlittschuh Club. Meine Freundin Carola und ich waren immer in der Jafféhalle
beim öffentlichen Eislauf. Da fand mittwochs immer die Eisdisco statt. Am Wochenende
verbrachten wir unsere Freizeit von 10 bis 21:30 Uhr in der Eishalle. Dort hat Mike uns
angesprochen. Carola und ich waren damals befreundet und sind es auch heute noch. Das
war 1979 und für uns fing in der Glockenturmstraße bei den Eishasen alles an…
24 Jahre begleitete mich eine großartige Eishockeyzeit. Von den Eishasen sind wir dann zum
Schlittschuhclub gewechselt. Die letzte Station war dann der OSC Berlin. Um das Ganze noch
abzurunden, spielte ich eine Saison in Bayern und als Ausländerin in der Schweiz.
Die erste Meisterschaft holten wir 1991 mit einem Superteam in Weißwasser. Ich habe viel
erlebt: z.B. wie wir als Trikots Sweat-Shirts trugen. Als die Zeit dran war, in den ersten Trikots
zu spielen, nähten wir unsere Namensschilder während der Busfahrt auf unser Jerseys. Es
gäbe noch vieles zu berichten...
Nun bin ich bereits seit 2007 als Trainerin unterwegs. Vieles vom Eishockey konnte ich in
meine heutige Vereinstätigkeit mitnehmen. Ich bin inzwischen seit 18 Jahren beim VfL Tegel
und ehrenamtliche Vorsitzende der Floorball-Abteilung. Auch dort konnten wir bereits einige
Erfolge feiern.“
Nina Kamenik (OSC Berlin, Eisbären Juniors Berlin):
„50 Jahre Fraueneishockey in Berlin – und so viele Jahre, in denen ich es als Spielerin
mitgestalten durfte.
Meine ersten Schritte auf dem Eis machte ich bei FASS Berlin und spielte dort lange Zeit im
Nachwuchs. Die nächste Station war für mich die Frauenmannschaft des OSC Berlin, bevor
die gesamte Mannschaft zu den Eisbären Juniors wechselte.
Ich bin Berlin stets treu geblieben und habe mich immer sehr mit der Stadt und dem Berliner
(Frauen-)Eishockey verbunden gefühlt. Dankbar blicke ich auf eine schöne Zeit zurück – auf
Erinnerungen, Erfolge, Freundschaften und all das, was ich von anderen Spielerinnen lernen
durfte. Ich schaute zu erfolgreichen (National-)Spielerinnen auf und hoffe, auch ein bisschen
etwas an die nächste Generation weitergegeben zu haben.
Danke an alle, die stundenlang ihre Freizeit geopfert und für uns gekämpft haben. Es hat sich
so vieles bewegt und verändert – und ich bin gespannt, wohin die Reise noch geht. Die
Mädels haben es in jedem Fall mehr als verdient.
Viele Grüße
Nina“
Dana Reimann (OSC Berlin):
„2011 begann eine wundervolle Reise in der Frauenbundesliga vom OSC Berlin für mich.
Herzlich ins Team und in den Verein aufgenommen wurden wir liebevoll zur Pampersbande
gekrönt.
Es folgten viele Jahre voller Spaß, Freude, Erfolg und Zusammenhalt. Ich werde mich immer
an diese magische Zeit erinnern und danke allen, die mich/uns während dieser Zeit begleitet
haben.
Mein Herz gehört nach wie vor der wohl schönsten Sportart der Welt und mit viel Freude
und Stolz verfolge ich die Fortschritte im deutschen Fraueneishockey! Ich freue mich,
bekannte Gesichter zu sehen und Freundschaften fürs Leben zu pflegen.
Für die nächsten 50 Jahre wünsche ich allen nur das Beste. Ihr rockt das!
Liebe Grüße Dana“
Und es ist immer noch nicht Schluss, denn es kamen noch mehr Grüße. Und so wird es
kommende Woche noch eine weitere Folge mit Grußbotschaften geben.
Solltet Ihr sachdienliche Hinweise zum Thema haben, meldet Euch gerne bei mir:
1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 10: Die letzten Grußbotschaften
Es gab noch weitere Grußbotschaften und mit diesen endet diese kleine Serie vorerst. Was
nicht endet, ist das Fraueneishockey in Berlin.
Laura Kluge (Boston Fleet/PWHL – früher: Eisbären Juniors, OSC Berlin):
„Wenn ich an meine Anfänge im Fraueneishockey zurückdenke, dann führt mich mein Weg
immer wieder nach Berlin. Hier habe ich als kleines Mädchen bei den Eisbären Juniors
angefangen – damals noch bei den Jungs. 2009 kam dann der Wechsel zu den OSC Eisladies
Berlin in die Frauen-Bundesliga, wo ich meine ersten Erfahrungen im Erwachseneneishockey
sammeln durfte. Diese Jahre haben mich nicht nur sportlich, sondern auch persönlich
geprägt.
Berlin war für mich immer mehr als nur eine Station – es war der Ort, an dem ich gewachsen
bin. Die Erinnerungen an diese Zeit, die Menschen, die mich begleitet und geprägt haben,
und die vielen Stunden auf dem Eis bedeuten mir bis heute unglaublich viel. Daher wird
Berlin für mich immer ein ganz besonderer Teil meiner Eishockeygeschichte bleiben.
Danke, Berlin – für den Anfang, den Mut und die vielen besonderen Momente!“
Ivonne Schröder (OSC Berlin):
„Wenn ich an meine Spieljahre beim OSC Berlin zurückdenke, erinnere ich mich an eine
schöne und erfolgreiche Zeit. Die Frauenspiele waren für mich zwar immer nur Gastauftritte,
da mein Hauptaugenmerk auf der Männerliga lag, aber ich wurde immer herzlich von den
Mädels und dem Team aufgenommen. Wir konnten gemeinsam tolle Momente erleben und
Siege feiern und diese Erlebnisse werde ich nie vergessen.
Vielen Dank für alles.
Ich wünsche dem Berliner Fraueneishockey für die nächsten 50 Jahren nur das Beste!
Viele Grüße
Ivi #13“
Essi Sievers, geb. Hallvar (OSC Berlin):
Original: „Hi, Just wanted to send a big thank you to all of you from OSC Berlin – what an
unforgettable season we had in 2010–2011! I came a bit nervous over from Finland and was
really lucky to land in such a great team. So many people helped me settle in and made me
feel welcome right from the start. A special shoutout to Susi Götz for being an awesome
captain and to Wolfgang Burle for all the support as team manager. We had a blast that
season, and the way we won the pokal was just unreal – coming back from two goals down
in the last ten minutes of the final game! The great facilities in Hohenschönhausen really
helped me stay in shape and prepare for the World Championships – and I ended up taking
home a bronze medal with the Finnish national team at the end of the season. An
unforgettable year in so many ways! Thanks again for everything – I’ll always remember that
time with you.“
Übersetzung: „Hallo, ich wollte nur ein großes Dankeschön an alle vom OSC Berlin schicken -
was für eine unvergessliche Saison wir 2010-2011 hatten! Ich war ein bisschen nervös, als ich
aus Finnland kam, und hatte wirklich Glück, in einem so tollen Team zu landen. So viele Leute
haben mir geholfen, mich einzuleben und mir von Anfang an das Gefühl gegeben,
willkommen zu sein. Ein besonderes Lob geht an Susi Götz, die eine großartige Kapitänin war,
und an Wolfgang Burle für die Unterstützung als Teammanager. Wir hatten in dieser Saison
einen Riesenspaß, und die Art und Weise, wie wir den Pokal gewonnen haben, war einfach
unfassbar - in den letzten zehn Minuten des Endspiels lagen wir mit zwei Toren zurück! Die
großartigen Bedingungen in Hohenschönhausen haben mir wirklich geholfen, in Form zu
bleiben und mich auf die Weltmeisterschaften vorzubereiten - und am Ende der Saison habe
ich mit der finnischen Nationalmannschaft eine Bronzemedaille gewonnen. Ein
unvergessliches Jahr in vielerlei Hinsicht! Nochmals vielen Dank für alles - ich werde diese
Zeit mit euch immer in Erinnerung behalten.“
Haruka Tominaka, geb. Takashima (OSC Berlin):
Original: “I want to first start by saying congratulations for reaching the 50 Year anniversary
of the women's ice hockey in Berlin. I am so greatful to be part of this history. I was fortunate
to be able to play in 2011/2012 and 2012/2013 seasons with the wonderful team, OSC
Eisladies Berlin. With all of the support from the team members, team staffs and all the
supporters, we were able to get third place in the Bundes league in 2012/2013. I will never
forget these wonderful times I spent in Berlin. Thank you for welcoming me into the team
even though I came from Japan. I want to wish the teams continued success and
development of women's hockey. Sincerely, Haruka Tominaga“
Übersetzung: „Zunächst einmal möchte ich zum 50-jährigen Bestehen des Berliner
Fraueneishockeys gratulieren. Ich bin so dankbar, dass ich Teil dieser Geschichte sein durfte.
Ich hatte das Glück, in den Saisons 2011/2012 und 2012/2013 mit dem wunderbaren Team
OSC Eisladies Berlin spielen zu dürfen. Mit der Unterstützung aller Teammitglieder, der
Mannschaft und aller Fans konnten wir in der Saison 2012/2013 den dritten Platz in der
Bundesliga erreichen. Ich werde diese wunderbare Zeit, die ich in Berlin verbracht habe, nie
vergessen. Danke, dass ihr mich in der Mannschaft willkommen geheißen habt, obwohl ich
aus Japan kam. Ich wünsche den Teams weiterhin viel Erfolg und eine gute Entwicklung des
Frauenhockeysports. Sincerely, Haruka Tominaga“
Vanessa Wartha-Gasde (OSC Berlin, Eisbären Juniors Berlin, FASS Berlin, Verbandstrainerin
U15 Berliner Eissport-Verband):
„Fraueneishockey in Berlin feiert 50 Jahre – eine beeindruckende Wegstrecke voller
Leidenschaft, Teamgeist und Durchhaltevermögen.
Nach dem Ende meiner aktiven Karriere in der 1. Bundesliga war für mich schnell klar: Mein
Weg im Eishockey ist noch nicht zu Ende. Ich wollte dem Sport und vor allem den Mädchen
und Frauen weiterhin erhalten bleiben – als Vorbild, Mentorin und Unterstützerin.
Gerade im Frauenbereich sehen wir immer wieder, dass talentierte Spielerinnen nach ihrer
Zeit in der Bundesliga aufhören – nicht, weil ihnen der Sport nichts mehr bedeutet, sondern
weil er sich mit Ausbildung, Studium oder Beruf nicht mehr vereinbaren lässt. Das war für
mich einer der Gründe, mit der Gründung von FASS Berlin Frauen einen neuen Ort zu
schaffen – einen Ort, an dem Eishockey weitergehen kann. Ohne Leistungsdruck, aber mit
Anspruch, Gemeinschaft und Perspektive.
Als BEV-Trainerin liegt mir besonders die Weiterentwicklung der jungen Mädchen am
Herzen. Ich möchte ihnen zeigen: Ihr seid nicht allein! Ihr gehört dazu! In einem Sport, der
euch genauso braucht, wie die Jungs. Deshalb ist es mir wichtig, gezielte Trainings nur für
Mädchen anzubieten, in denen sie sich untereinander messen, gegenseitig stärken und
voneinander lernen können – frei von Vergleichsdruck mit den Jungs in ihren Stammteams.
Denn: Nur wenn wir Räume schaffen, in denen sich Mädchen im Eishockey entfalten können,
sichern wir die Zukunft des Fraueneishockeys – in Berlin und darüber hinaus.
Danke, dass ich ein Teil dieser Geschichte sein durfte – und immer noch sein darf. Ich freue
mich auf alles, was noch kommt!“
Damit ist diese Serie beendet und zum Abschluss möchte ich nochmals etwas loswerden:
Ich hatte mich ja schon zu Beginn der Serie bei allen bedankt, die etwas zu dieser Story
beigetragen haben, z. B. bei der Grafikcrew vom Else-Jahn-Kurvenkollektiv für das schicke
Logo. Im Laufe der letzten Wochen kam noch einiges an Infos und Grußbotschaften dazu und
deshalb wiederhole ich mich hier gerne. Danke an alle! Durch Euch wurde die Serie weiter
bereichert. Insgesamt ist es, wie ich finde und was auch die Reaktionen gezeigt haben, eine
schöne Reise durch die letzten 50 Jahre geworden. Einen besonderen Dank möchte ich noch
an Daniel Goldstein aussprechen. Er hat nicht nur ein bisschen etwas zur Serie beitragen
können, er hatte die schlimmste Aufgabe übernommen, dem ganzen einen letzten Schliff
geben, also das Korrekturlesen. Dies scheint aber insgesamt nicht so schlimm gewesen zu
sein, denn er redet noch mit mir… :D
Danke an alle und ich freue mich schon auf die Saison mit den beiden Frauenteams der
Eisbären und von FASS in der höchsten bzw. zweithöchsten Liga. Ich hoffe, einige von Euch,
die vielleicht noch nicht so oft, live dabei waren, sind neugierig geworden und werden Spiele
der Teams besuchen. Sie freuen sich über jede einzelne Zuschauerin und jeden einzelnen
Zuschauer. Verdient haben sie diese Unterstützung allemal.
Bis dahin noch schöne letzte Sommerpausenwochen
Euer Noppe
Solltet Ihr weitere sachdienliche Hinweise zum Thema haben, meldet Euch auch nach
Abschluss der Serie gerne bei mir:
Hier sind die Links zu allen Folgen der Serie:
Teil 1: Der Start https://www.noppe-ist-schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-2025-50-
jahre-fraueneishockey-in-berlin-der-start
Teil 2: Zuwachs mit regelmäßigerem Spielbetrieb https://www.noppe-ist-
schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-2025-50-jahre-fraueneishockey-in-berlin-teil-2-
zuwachs-mit-etwas-regelmaessigerem-spielbetrieb
Teil 3: Noch mehr Erfolge https://www.noppe-ist-schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-
2025-50-jahre-fraueneishockey-in-berlin-teil-3-noch-mehr-erfolge
Teil 4: Die letzten Jahre einer Ära https://www.noppe-ist-
schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-2025-50-jahre-fraueneishockey-in-berlin-teil-4-
die-letzten-jahre-einer-aera
Teil 5: Eine neue Ära beginnt https://www.noppe-ist-
schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-2025-50-jahre-fraueneishockey-in-berlin-teil-5-
eine-neue-aera-beginnt
Teil 6: Besonderheiten https://www.noppe-ist-schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-
2025-50-jahre-fraueneishockey-in-berlin-teil-6-besonderheiten
Teil 7: Grußbotschaften https://www.noppe-ist-schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-
2025-50-jahre-fraueneishockey-in-berlin-teil-7-grussbotschaften
Teil 8: Und noch mehr Grußbotschaften https://www.noppe-ist-
schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-2025-50-jahre-fraueneishockey-in-berlin-teil-8-
und-noch-mehr-grussbotschaften
Teil 9: Grußbotschaften Teil III https://www.noppe-ist-
schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-2025-50-jahre-fraueneishockey-in-berlin-teil-9-
grussbotschaften-teil-iii
Teil 10: 1975 – 2025, 50 Jahre Fraueneishockey in Berlin Teil 10: Die letzten Grußbotschaften
https://www.noppe-ist-schuld.de/aktuelles/fraueneishockey/1975-2025-50-jahre-
fraueneishockey-in-berlin-teil-10-die-letzten-grussbotschaften








