Am kommenden Samstag um 19:00 Uhr haben die Regio-Juniors endlich ihr erstes Liga-Heimspiel in der neuen Saison. Nach zwei, teils heftigen Auswärtsniederlagen gegen Chemnitz (6:1) und Lauterbach (12:3) wollen die Hohenschönhausener auf heimischen Eis in die Erfolgsspur zurückkehren. Ausgerechnet gegen die Tornados aus Niesky, gegen die man das letzte Spiel der vorherigen Saison krachend mit 10:3 verloren hat, müssen sich die Juniors wieder auf das Wesentliche konzentrieren – defensiv sicher agieren und Tore schießen.
Klingt einfach, ist es aber nicht. Teammanager Sven Brehm gibt einen Einblick in die aktuelle (und alt-bekannte) Situation: „Man muss einfach sagen, dass sich alle Teams der Regionalliga Ost weiterentwickelt und auch weiter verstärkt haben – wir aber nicht. Bei den Top Teams ist dies nicht verwunderlich. Die Mittel für Spielerverpflichtungen sind da und offensichtlich auch das Einzugsgebiet. Vereine wie Chemnitz, Lauterbach und Schönheide bieten sehr gute Rahmenbedingungen, auch im Bereich Ausbildungsförderung, Jobs oder Wohnungen sowie Kooperationen oder eben der Ausstattung oder Unterstützung der Spieler selbst. Berlin ist ein Thema für sich, kommen Spieler hierher zurück oder beenden ihre Nachwuchszeit bei den Juniors, ist Lokalrivale FASS die Top-Adresse der Stadt und „saugt alles auf“. Klar kann ich verstehen, dass Spieler auch in der Regionalliga die Chance ergreifen, Geld zu verdienen, uns sind hier aber die Hände gebunden und somit können wir nicht ansatzweise konkurrieren, geschweige denn, mitbieten. Also sind Spieler mit Top-Niveau vorrangig 10 km weiter im Wedding zu finden. Generell soll das die Qualität meiner Jungs nicht herunterspielen, jeder von ihnen hat das Eishockeyspielen von Grund auf gelernt und bis zur U20 im Leistungssport betrieben. Aber im Welli spielen mit einigen Ausnahmen eben die, die den hohen Qualitäts- und Anwesenheitsansprüchen der Weddinger nicht entsprechen können. Die Jungs arbeiten in Schichten, gehen studieren oder haben auch familiäre Verpflichtungen, als das geht vor Eishockey. Das führt dazu, dass eigentlich immer nur 50% der Mannschaft zur Verfügung stehen – und das sehr oft in einer anderen Zusammensetzung…wie soll sich da etwas entwickeln? Es ist, wie es ist und wir versuchen, das Beste rauszuholen.“
Auch angesprochen auf den eigenen Nachwuchs, wird Brehm deutlich: „Ich bin immer verwundert, wie der Einsatz unserer Nachwuchsspieler in der Liga bewertet wird. Von Wundertüte ist da oft die Rede und zahlreichen jungen Spielern, die uns unterstützen, den Kader merklich auffüllen und die Qualität entscheidend verändern können. Es klingt oft so, als wenn wir blockweise den Kader damit aufrüsten könnten und dann ein unberechenbarer Gegner sind. Wer sich mal die Mühe macht, die Zahlen der letzten Jahre genau zu studieren, wird feststellen, dass wir (wenn überhaupt) meist nur ein-zwei Young Guns im jeweiligen Spielkader hatten. Um kurzfristig agieren zu können, melde ich immer eine gewisse Anzahl an U17- und U20-Spielern zu Saisonbeginn als spielberechtigt und so erweckt dies den Anschein, dass ergänzend zum Stammkader von 30 (!) Spielern jederzeit noch 10-15 Nachwuchsspieler der Meldeliste zur Verfügung stehen und wir eigentlich mit einer kompletten Jugendmannschaft antreten könnten. Dem ist aber ausdrücklich nicht so! Die Gesamtheit aller Optionen macht uns sicherlich unberechenbar, aber nicht durch den Anteil der Young Guns am Spieltag selbst. Und, so sehr wir uns Einsätze in der Regionalliga als Ausbildungsschritt für den Nachwuchs wünschen und uns über jeden jungen Spieler freuen, der (mal) zu uns kommt, das Handling von 45 Spielern macht die Entwicklung einer homogenen Mannschaft eher schwieriger und nicht zuletzt auch für uns unberechenbarer. Es hat also alles zwei Seiten.“
Foto: Eisbären Juniors Berlin Regionalliga
Ebenfalls nicht entgangen ist den Juniors, dass auch Dresden und Niesky ordentlich aufgerüstet haben. Brehm dazu weiter: „Auf Dresden darf man in dieser Saison sehr gespannt sein, sie haben einen neuen Head Coach verpflichtet, Verstärkung von Schönheide bekommen und auch sonst ihren Kader beachtlich um- bzw. aufgebaut. Das erste Achtungszeichen haben sie ja schon mit der knappen Niederlage (5:6 n.V.) gegen Chemnitz am letzten Sonntag gesetzt. Ich bin mir absolut sicher, dass sie auch in den kommenden Spielen deutlich stärker auftreten werden, als man das aus der Vergangenheit kannte.“ Und auf das kommende Spiel am Samstag bezogen: „Wir stellen wir uns auf kampfstarke Tornados mit verändertem Gesicht ein. Mit dem, aus meiner Sicht sehr bedauerlichen Rückzug der Jungfüchse aus Weißwasser, sind sehr gute Spieler von dort zum Lausitzer Nachbarn abgewandert. Wir hatten in der Vergangenheit schon die unterschiedlichsten Ergebnisse gegen Niesky, was sowohl deren als auch unserem tagesaktuellen Kader geschuldet war. In ein und derselben Saison gewinnen wir deutlich mit 10:2 und verlieren dann später in fast gleicher Höhe. Zumindest bei Niesky erwarte ich in dieser Saison eine spürbare Konstanz, was die Qualität der Mannschaft angeht.“
Zusammengefasst heißt das, die Juniors stehen vor einer äußerst herausfordernden Saison, in der es keinen Gegner gibt, auf den man sich nicht intensiv vorbereiten und am Spieltag bereit sein muss . Wichtiger denn je wird sein, dass das Team zusammenhält und die kommenden Aufgaben gemeinsam angeht, nur so ist eine Teilnahme an den Pre-Playoffs zu erreichen. Andernfalls kann die Spielzeit nach Ende der Hauptrunde schon Mitte Februar zu Ende sein.
Der Teammanager abschließend: „Bange machen gilt nicht und Ausreden suchen, ist nicht unser Ding. Man muss aber ganz klar die Situation benennen und vielleicht trägt der Einblick ein wenig dazu bei, Ergebnisse besser einordnen zu können. Ich stehe sowohl vor als auch hinter meinem Team, egal was nach 60 Minuten auf dem Scoreboard steht. Wir definieren ein erfolgreiches Spiel als ein solches, in dem wir über die volle Distanz alles gegeben und dem Gegner alles abverlangt haben – springt dabei ein Sieg heraus, umso schöner. Und noch ein Punkt kann positiv zum Erfolg beitragen, die Unterstützung von der Tribüne, also kommt ins Stadion und feuert die Mannschaft an!“
Tickets gibt es wie üblich nur* Online unter:
https://www.eisbaeren-juniors.de/tickets/
- Ausschließlich für Gäste ohne Internet / Handy / Online-Bezahloptionen wird eine Art Not(!!!)-kasse am Einlass zur Verfügung stehen.
SUPPORT YOUR TEAM !!!
Pressemitteilung Eisbären Juniors Berlin Regionalliga