Budapest (pg). Mit zwei Auswärtserfolgen beim Tabellenzweiten HK Budapest beendeten die Eishockeyfrauen der Memminger Indians ein sportlich ausgesprochen erfolgreiches Kalenderjahr 2025. Am Freitagabend gewannen die ECDC-Frauen mit 3:1 (1:0/0:0/2:1). Samstagmittag folgte ein 3:2-(0:0/1:1/2:1) Erfolg.
Den Indians-Frauen fehlten am Samstag mit Nicola Hadraschek, Andrea Lanzl und Jule Schiefer gleich drei Stürmerinnen aus dem Stammpersonal. Dennoch konnte Headcoach Jim Nagle drei komplette Reihen in das Duell mit dem Tabellenzweiten HK Budapest schicken. Gastgeber HK Budapest konnte auf vier Angriffsformationen bauen, dabei gab Alexandra Huszak nach monatelanger Verletzungspause ihr Comeback.
Der Meister begann stark und hätte eigentlich nach fünf Minuten schon 2:0 in Führung liegen können, doch wie so oft war Zofia Toth im Kasten der Ungarinnen nicht zu überwinden. So dauerte es bis zur 27. Minute, bis die Indians zum ersten Mal jubeln durften. Ein Schuss von Anna Rose wurde gleich zweifach abgefälscht und da hatte selbst die starke Torfrau Budapests keine Chance. Die Ungarinnen erhöhten jetzt massiv den physischen Druck und es wurde Minute um Minute härter, da auch die ECDC-Frauen nicht klein beigaben. Jetzt war auch Memmingens Torfrau Chiara Schultes immer mehr gefordert, aber sie hielt ihren Kasten sauber.
Nach dem zweiten Seitenwechsel wurde es dann phasenweise wild. Zunächst gab es eine handfeste Rauferei, in deren Folge je zwei Spielerinnen auf die Strafbank wanderten. Genau in dieser Phase erhöhte Anne Bartsch für die Allgäuerinnen auf 2:0 (43. Min.). Doch nicht einmal eine Minute später konnte US-Import Lauren Stenslie für die Gastgeberinnen zum 2:1 verkürzen (44.). Jim Nagle stellte jetzt seine Formationen geringfügig um und sechs Minuten später erhöhte Antje Sabautzki auf 3:1 für die Indians. Recht souverän brachten die Memmingerinnen jetzt die letzten Spielminuten über die Zeit und profitierten dabei davon, dass die Gastgeberinnen noch eine Strafzeit absitzen mussten.
Nach einer recht kurzen Nacht konnte am Samstagvormittag die tags zuvor noch gesperrte Nicola Hadraschek wieder mitwirken, was Indians-Coach Jim Nagle mehr Optionen ermöglichte. Die physische Spielweise des Vizemeisters setzte sich unvermindert fort, sodass die Allgäuerinnen sich gleich zu Beginn zweimal im Powerplay versuchen durften. Auch die Indians, angesteckt von der harten Gangart, bekamen Zeit zum Abkühlen auf der Strafbank. Dank der beiden starken Torfrauen Chiara Schultes (Memmingen) und Szofia Toth (Budapest) blieben Tore im Eröffnungsdrittel allerdings Fehlanzeige.
Das sollte sich im Mitteldrittel ändern. Zunächst nutzten die Gastgeberinnen einen Stellungsfehler der Indians zur Führung (27. Min.). Im Powerplay gelang Nara Elia sieben Minuten später der 1:1-Ausgleich. Nach dem letzten Seitenwechsel die erstmalig Führung der Allgäuerinnen. In Unterzahl setzte sich Nicola Hadraschek auf der rechten Seite durch. Ihren Abschlussversuch konnte die Budapester Torhüterin nur abprallen lassen und da stand Antje Sabautzki goldrichtig und schob zum 2:1 für die Allgäuerinnen ein (44.). Erneut in Überzahl kam Budapest durch Reka Dabasi acht Minuten zum 2:2-Ausgleich (52.). Dann nahm Nara Elia aus dem eigenen Drittel Anlauf, umspielte die Budapester Hintermannschaft und verwandelte zum 3:2 für die ECDC-Frauen (55.).
Das Schiedsrichtergespann, das in beiden Spielen eine wenig souveräne Spielleitung gezeigt hatte, verlor dann gegen Ende vollkommen die Kontrolle über das Geschehen auf dem Eis und verwunderte beide Teams durch recht kuriose Entscheidungen. Die Indians behielten dabei in einer hitzigen Schlussphase einen kühlen Kopf und brachten auch den zweiten Wochenenderfolg gegen den Vorjahresfinalisten über die verbleibende Zeit.
Mit den beiden Erfolgen über den härtesten Verfolger bauen die ECDC-Frauen ihren Vorsprung in der Tabelle auf 14 Punkte aus, bei zwei Spielen weniger als die Konkurrenz. Weiter geht es am 10. und 11. Januar 2026 mit zwei Heimspielen gegen Berlin.
Headcoach Jim Nagle: „Es waren zwei sehr körperbetonte Spiele. Die Mädels kämpften das ganze Wochenende hart zusammen und wir nehmen sechs wohlverdiente Punkte mit nach Hause.“
Peter Gemsjäger, sportlicher Leiter: „Wir sind unserem ersten Saisonziel, Platz eins in der Hauptrunde, ganz nahe gekommen. Dafür mussten wir in fast jedem Spiel hart arbeiten, was auch die knappen Ergebnisse zeigen. Jetzt aber freuen sich alle auf ein paar trainingsfreie Tage, um die Blessuren auszukurieren und wieder neue Kraft zu tanken.“
20.12.2025 / 20:30 HK Budapest - ECDC Memmingen Indians 1:3 (0:1/1:0/1:0)
Tore:
0:1 (26:53) Rose Anna (Strobel Carina, Knutson Theresa)
0:2 (42:43) Bartsch Anna (Gleissner Daria, Butuzov Victoria)
1:2 (43:19) Stenslie Lauren (Seregely Mira)
1:3 (50:43) Sabautzki Antje (Weichenhain Hanna, Hark Ronja)
Strafen: Budapest 18 Min + 10 Min für Husak, Memmingen 8 Min.
Zuschauer: 61
21.12.2025 / 11:00 HK Budapest - ECDC Memmingen Indians 2:3 (0:0/1:1/1:2)
Tore:
1:0 (26:10) Stenslie Lauren (Dabasi Reka, Seregely Mira)
1:1 (33:32) Elia Nara (Gleissner Daria) PP+1
1:2 (43:07) Sabautzki Antje (Knutson Theresa) SH-1
2:2 (51:25) Dabasi Reka (Kiss-Simon Franziska, Huszak Alexandra) PP+1
2:3 (54:49) Elia Nara (Hadraschek-Eisenschmid Nicola)
Strafen: Budapest 14 Min + 20 Min Toth Zofia, Memmingen 12 Min.
Zuschauer: 63
Pressemitteilung ECDC Memmingen Indians








