Am Donnerstag wurden die Viertelfinalspiele absolviert. USA, Deutschland, Kanada und Lettland konnten ihre Spiele gewinnen und ziehen ins Halbfinale ein.
USA gewinnen ohne große Probleme
Die USA haben ihre Gruppe Souverän gewonnen, nur ein Punkt wurde in sieben Spielen abgegeben. Tschechien kam mit 13 Punkten zwar auch problemlos ins Viertelfinale, muss sich nun aber gegen den besten Sturm der WM wehren. Die USA gingen leicht favorisiert in diese Partie, hier war aber durchaus alles möglich.
Michael Eyssimont fehlte den USA wegen einer Sperre, Casey DeSmith war Starttothüter. In kompletter Besetzung und Karel Vejmelka ging Tschechien in diese Partie.
Die USA hatten die ersten guten Chancen, von den Tschechen kam zunächst nicht viel. Nach ersten besseren Angriffen gab es ein Powerplay, aber lediglich ein Schuss war die Ausbeute der Tschechen. Dafür kamen die USA nach 13 Minuten zum 1:0. Mar Coronato zog aus der Drehung ab und ein Tscheche fälschte den Puck ins Tor ab. Die USA waren bis zur Pause klar überlegen und so war Tschechien mit dem knappen Rückstand noch gut bedient.
Tschechien kam besser aus der Kabine und sie kamen zu ersten guten Chancen. Doch nach einiger Zeit kamen auch die USA zu guten Angriffen und zum 2:0. Ein verdeckter Schuss von Nick Perbix landete nach 29 Minuten im Tor und die USA führten mit 2:0. Die USA hatten nach 40 Minuten wieder Vorteile und so führten sie verdient mit 2:0.
Tschechien schaffte es im letzten Drittel auch bei einer Powerplaysituation zu einem Torschuss zu kommen und so war es keine Überraschung, dass den USA nach 50 Minuten mit dem 3:0 die Vorentscheidung gelang. Ein Bully von TJ Tynan und ein Schuss von Cutter Gauthier schlug nach 50 Minuten oben im Tor ein. Erst nach dem Gegentreffer kamen die Tschechen zu ersten Torschüssen, aber die waren kein Problem für den US-Keeper. 210 Sekunden vor dem Ende nahmen die Tschechen den Torhüter vom Eis, es mussten ja Tore her. Doch die USA ließen keine Chancen zu und gewannen am Ende sicher.
15 Schüsse bekam Casey DeSmith auf sein Tor und alle konnte er abwehren, So zogen die USA mit einem Shutout ins Halbfinale ein. Die Tschechen hatten gegen dieses US-Team keine Chance und versabschiedet sich von dieser WM.
USA – Tschechien 3:0 (1:0/1:0/1:0)
Schiedsrichter: M. Frandsen (DEN), L. Sewell (GBR) – T. Wyonzek (CAN), E. Yletyinen (SWE)
Zuschauer: 7.411
Strafen: USA 4 (2/0/2), CZE 2 (0/2/0)
Tore:
1:0 (12:04) M. Coronato (L. Hutson, C. MacKey);
2:0 (28:53) N. Perbix (N. Bonino);
3:0 (49:57) C. Gauthier (TJ Tynan);
Beste Spieler: Matt Coronato (USA), Tomas Dvorak (CZE)
Deutschland kämpft sich ins Halbfinale
Nur im letzten Spiel gegen Lettland hatten die Schweizer größere Probleme, ansonsten war es eine starke Gruppenphase der Eidgenossen. Deutschland zeigte in allen Spielen recht gute Leistungen und so war es eine offene Partie.
Deutschland ging in unveränderter Aufstellung in diese Partie, im Tor startete Mathias Niederberger. Bei den Schweizern fehlte Denis Malgin, im Tor begann Robert Mayer.
Nach einer ersten Druckphase de Schweizer kam auch das DEB-Team zu gefährlichen Angriffen. Und nach sieben Minuten konnte Deutschland de ersten Treffer des Spiels erzielen. Maximilian Kastner zog ab und der Puck rutschte der Puck unglücklich für den Schweizer Torhüter ins Tor. Es dauerte etwas, bis sich die Schweizer von diesem Treffer erholten und nach einer überstandenen Strafe gab es auch wieder gefährliche Angriffe. Deutschland hatte in einem insgesamt recht ausgeglichenen Drittel die besseren Chancen und sie führten verdient mit 0:1.
Auch das 2. Drittel begann mit einer Druckphase der Schweizer, aber diesmal hatten sie Erfolg. Nach 47 Sekunden schoss Jonas Siegenthaler den Schuss in den Winkel und Mathias Niederberger war bei schlechter Sicht chancenlos. Mit Chancen auf beiden Seiten ging es weiter, beide Teams spielten Offensiv. Nach 25 Minuten gab es für Deutschland ein Powerplay über vier Minuten, aber die Schweizer verteidigten sehr gut und es blieb beim 1:1. Ab der 30. Minute passierte einiges. Nach einer weiteren Strafe gegen die Schweiz kassierte Moritz Seider in de r32. Minute nach einem Bandencheck eine Spieldauerdisziplinarstrafe und die Schweizer spielten etwas über vier Minuten in Überzahl. Mit viel Einsatz überstand Deutschland diese Phase und konnte 129 Sekunden vor der Pause durch JJ Peterka in Führung gehen. Er verzögerte schön einen Schuss um dann sicher zu verwandeln. 23 Sekunden später folgte die nächste Strafe gegen Deutschland und die brachte 13 Sekunden später das 1:3. Nico Sturm schloss einen Konter erfolgreich ab und so ging es mit dem 1:3 in die Pause.
Die Schweizer mussten kommen und Deutschland konterte zunächst und befreite sich dann auch vom Druck. Beide hatten so ihre Chancen, die Schweizer ein paar mehr. Aber die Abwehr und Mathias Niederberger konnten immer wieder retten. 213 Sekunden vor dem Ende ging der Schweizer Torhüter vom Eis und beide Teams hatten einige Chancen. 50 Sekunden vor der Sirene musste Deutschland nach eine Strafe auch noch mit vier Feldspielern auskommen
Es war das erwartet enge, spannende und hart umkämpfte Spiel, dass Deutschland verdient gewann. Denn das Team zeigte eine geschlossen starke Leistung und auch Rückschläge wurden gut verkraftet. Die Schweizer haben wieder alles gegeben, aber auch der 3. Versuch gegen Deutschland ein Viertelfinale zu gewinnen, schlug fehl.
Stimmen zum Spiel (Quelle DEB)
https://www.deb-online.de/2023/05/25/eishockey-wahnsinn-bei-der-wm-deutschland-zieht-nach-31-sieg-gegen-die-schweiz-ins-halbfinale-ein/
Bundestrainer Harold Kreis: „Die Mannschaft hatte heute ihr fünftes Ausscheidungsspiel. Die Spieler gehen mit dieser Situation souverän um und lassen sich nicht dadurch verunsichern oder irritieren. Das 1:0 hat sicher geholfen dieses Gefühl zu bekommen, dass wir im Spiel gegen eine starke Schweizer Mannschaft angekommen sind. Das haben wir dann über 60 Minuten so fortgesetzt, und dass alles Unabhängig von der Entwicklung des Spiels. Das war eine der Vorgaben, dass egal wie das Spiel läuft, wir in unserer Struktur bleiben. Das haben die Jungs wirklich phantastisch gemacht.“
Kapitän Moritz Müller: „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Ich bin vielleicht nicht ganz so überrascht wie alle anderen, weil wir schon gespürt haben, dass wir eine besondere Truppe hier haben. Wir haben einen richtig guten Zusammenhalt und können auch spielerisch mit den Top-Nationen mithalten. Wir sind alles in Allem verdient im Halbfinale. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir nochmal nach Tampere zurückkommen wollen und jetzt ist alles möglich.“
Stürmer Nico Sturm: „Ich bin einfach stolz darauf was die Mannschaft heute geleistet hat. Das war Überragend. Wir haben eine unglaubliche Energieleistung auf’s Eis gebracht und uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, auch in Phasen in denen die Schweiz mehr vom Spiel hatte. Da sind wir trotzdem kompakt geblieben, haben die Schüsse gut geblockt und deswegen hat es heute geklappt.“
Schweiz – Deutschland 1:3 (0:1/1:2/0:0)
Schiedsrichter: A. Ansons (LAT), T. Bjork (SWE) – O. Hautamäki (FIN), D. Zunde (LAT)
Zuschauer: 2.896
Strafen: SUI 6 (2/4/0), GER 9 + Spieldauerdisziplinarstrafe M. Seider (Bandencheck) (0/27/2)
Tore:
0:1 (06:25) M. Kastner (K. Wissmann, J. Müller);
1:1 (20:47) J. Siegenthaler (K. Fiala, D. Kukan); 1:2 (37:51) JJ. Peterka (D. Kahun, L. Gawanke); 1:3 (38:27) N. Sturm (W. Stachowiak, J. Müller) SH1;
Beste Spieler: Jonas Siegenthaler (SUI), Maximilian Kastner (GER)
Rekordweltmeister schaltet Titelverteidiger aus
In den letzten drei Jahren trafen beide im Finale aufeinander, nun war es ein Viertelfinalspiel. Beide hatten ihre Schwierigkeiten und so war es ein offenes Spiel zwischen Rekordweltmeiste und Titelverteidiger. In allen Bereichen sind die Hauptrundenzahlen in etwa gleich und so gab es keinen Favoriten.
Ohne Ausfälle konnten beide Teams in dieses Halbfinale gehen. Mit den Torhütern Samuel Montembeault bei Kanada und Emil Larmi bei den Finnen startete die Partie.
Die Kanadier holten sich nach vier Minuten die erste Strafe des Spiels ab und so gab es erstmals Gefahr. Ein Treffer fiel jedoch nicht, den gab es dafür nach acht Minuten. Kanada fuhr einen Konter und Jack Quinn überraschte Finnlands Torhüter mit einem Schuss und es stand 1:0. Beide kamen trotz gute Abwehrleistungen zu guten Chancen, weitere Treffer konnten aber nicht erzielt werden.
Zwar versuchten die Finnen im 2. Drittel den Druck zu erhöhen und es gab auch Druckphasen, nur der Treffer fehlte weiter. Kanada konterte und einer dieser Konter brachte das 2:0. Drei Kanadier spielten einen Finnen aus und Samuel Blais sorgte nach 31 Minuten für das Tor. Finnland gelang es einfach nicht die Chancen zu nutzen und so führte Kanada nach 40 Minuten verdient mit 2:0.
Zwar versuchten die Finnen zum Anschluss zu kommen, nach 43 Minuten fiel aber die Vorentscheidung. Mit einem Querpass wurde Michael Carcone angespielt und er versenkte sicher zum 3:0. Kanada kontrollierte das Spiel recht gut, zumal die Angriffe der Finnen meist harmlos waren. Finnland riskierte früh alles und so ging 204 Sekunden vor dem Ende der Torhüter vom Eis. 18 Sekunden später konnte Teemu Hartikainen den Puck ins Tor stochern ind Finnland kam zum 3:1. Finnland spielte weiter ohne Torhüter und kassierte138 Sekunden vor der Sirene das 4:1 von Tyler Toffoli. Ohne Torhüter und ohne weiteren Treffer beendete Finnland die WM, denn es blieb beim 4:1.
Es war ein verdienter Sieg des Rekordweltmeisters, der dem Titelverteidiger keine Chance ließ. Bei Finnland lief nicht viel zusammen, dass Spiel passte zum gesamten Verlauf des Turniers.
Kanada – Finnland 4:1 (1:0/1:0/2:0)
Schiedsrichter: Ch. Holm (SWE), J. Hribik (CZE) – N. Briganti (USA), D. Hynek (CZE)
Zuschauer:11.529
Strafen: CAN 6 (4/0/2), FIN 0 (0/0/0)
Tore:
1:0 (07:12) J. Quinn (L. Crouse);
2:0 (30:45) S. Blais (J. Neighbours, J. Barron);
3:0 (42:54) M. Carcone (M. Weegar, J. Middleton); 3:1 (56:52) T. Hartikainen (M. Rantanen, M. Lehtonen) EA; 4:1 (57:42) T. Toffoli ENG;
Beste Spieler: Samuel Montembeault (CAN), Teemu Hartikainen (FIN)
Lettland schafft Sensation
Schweden ging gegen den Gastgeber schon favorisiert ins Spiel. Der Heimvorteil könnte den Letten helfen und auch das letzte Gruppenspiel gegen die Schweiz könnte Auftrieb geben. Gegen die beste Abwehr der WM zu bestehen, dürfte aber schwer werden.
Beide gingen in kompletter Besetzung in diese Partie. Im Tor duellierten sich Lars Johansson bei Schweden und bei Lettland Artus Silvos.
Die Letten versteckten sich nicht und so war vor beiden Toren etwas los. Als die Schweden sich Vorteile erspielen konnten, ihre guten Chancen aber liegen ließen, schlugen die Letten zu. Dans Locmelis bekam einen Puck von hinter dem Tor vorgelegt und verwandelte nach 13 Minuten sicher zum 0:1. Schweden hatte bis zur Pause weiter Vorteile, doch auch ein ersten Powerplay brachte nicht den Ausgleich und so ging es mit dem 0:1 in die Pause.
Schweden drängte auf den Ausgleich, aber die Letten verteidigten wieder gut und so gab es nur wenige Torchancen. Nach 30 Minuten kam Schweden doch zum Ausgleich. Beide Teams mussten mit einem Spieler weniger auskommen und den Platz nutzten Timothy Liljegren, um mit einem platzierten Schuss den Ausgleich zu erzielen. Der Treffer zeigte keine Wirkung, Lettland spielte weiter gut mit und sie kamen zu guten Möglichkeiten. Ein Stockstich und die damit verbundene Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Lettlands Martins Dzierkals brachten Schweden nach 37 Minuten ein langes Powerplay und Lettland geriet unter Druck, sie retteten das Ergebnis aber bis in die Pause.
Auch die letzten Sekunden in Unterzahl überstanden die Letten, sie standen aber auch danach weiter unter Druck. Schweden kam auch in de r42. Minute zu einem Tor, aber ein hoher Stock verhinderte die Anerkennung. Während Schweden seine Chancen liegen ließ, schlugen die Letten zu. Mit dem zweiten Schuss im letzten Drittel konnte Miks Indrasis mit viel Übersicht den Puck nach 46 Minuten ins Tor schießen und die Letten führten. Lettlands Torhüter stand weiter im Mittelpunkt, zumal es eine weitere Powerplaysituation für die Schweden gab. Acht Minuten vor dem Ende kam Lettland zu einem Powerplay und Janis Jaks konnte tatsächlich das 1:3 erzielen. Sein Schuss rutschte durch, was zu einem unglaublichen Jubel in der Halle führte. Schweden musste also alles riskieren und so ging 175 Sekunden vor dem Ende der Torhüter vom Eis. Aber die Letten gaben weiter alles und sie schafften die Sensation.
Lettland zieht erstmals ins Halbfinale ein und das auch verdient. Schweden schaffte es einfach nicht, die Abwehr der Letten zu knacken.
Schweden – Lettland 1:3 (0:1/1:1/0:1)
Schiedsrichter: M. Kaukokari (FIN), S. MacFarlane (USA) – J. Davis (USA), B MacKey (CAN)
Zuschauer: 9.200
Strafen: SWE 4 (0/2/2), LAT 15 + Spieldauerdisziplinarstrafe M. Dzierkals (Stockstich) (2/29/2)
Tore:
0:1 (12:56) D. Locmelis (M. Indrasis, R. Bukarts);
1:1 (29:41) T. Liljegren (L. Raymond, A. Lindholm);
1:2 (45:55) M. Indrasis (R. Bukarts, J, Jaks); 1:3 (53:46) J. Jaks (R. Bukarts, M. Indrasis) PP1;
Beste Spieler: Anton Lindholm (SWE), Rihards Bukarts(LAT)
Im Halbfinale kommt es zu folgenden Begegnungen:
USA – Deutschland
Kanada - Lettland
Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2023/wm/news
erschienen bei Icehockeypage