Für die Eisbären Berlin war es eine Saison mit allen, was der Sport zu bieten hat, aber auch mit einer traurigen Nachricht, die wirklich keiner haben will.
Zunächst freuten sich die Fans, denn nach einer verkorksten Vorsaison lief die Vorbereitung auf die neue Saison gut an. Die Neuzugänge konnten sich sehen lassen und auch die Nachverpflichtungen erfüllten die Erwartungen. Aber schon bevor der erste Puck eingeworfen wurde, gab es eine traurige Nachricht, die Verein und Fans die gesamte Saison begleiten sollte: Nationalspieler Tobias Eder war an Krebs erkrankt und stand nicht zur Verfügung. Fans, Verein und Team standen ihm zur Seite und so begleitete sein Name die Eisbären während der Saison. Sportlich lief es gut, in der CHL wurde erstmals die KO-Runde erreicht, wo man im Viertelfinale gegen den späteren Sieger ZSC Lions Zürich ausschied. In der DEL belegte das Team schon früh einen Spitzenplatz und spielte lange um den 1. Platz mit. Dann kam der Schock. Als Ende Januar die Meldung zur Spielverlegung des Auswärtsspiels in Ingolstadt kam, will sich der Gesundheitszustand von Tobias Eder sehr kritisch verschlechterte, ahnten viele Schlimmes und einen Tag später verstarb er im Alter von nur 26 Jahren. Die gesamte Eishockeyszene war geschockt, aber es zeigte sich auch, dass sie immer noch eine große Familie ist. Überall wurde getrauert und es gab Gedenkminuten. Nach einigen Tagen Auszeit ging es sportlich weiter und beim ersten Heimspiel nach seinem Ableben wurde gegen die Ice Tigers Nürnberg beim ersten Treffer der Eisbären Tobi Eders Lieblingslied „Viva la Vida“ von Coldplay gespielt. Bis zum Saisonende wurde dieses Lied danach immer beim ersten Treffer der Eisbären gespielt. Die Hauptrunde wurde am Ende auf dem 2. Platz beendet. Im Anschluss wurde Leo Pföderl Stürmer des Jahres und Spieler des Jahres der DEL.
Die Playoffs starteten mit einer 4:1-Serie gegen die Straubing Tigers. Es folgte die Serie zwischen den erfolgreichsten DEL-Teams Eisbären und Mannheim. Diese ging glatt mit 4:0 an die Berliner und im Finale gegen Köln setzte es beim 4:1-Seriensieg Rekorde. „Fliegenfänger“ Jake Hildebrandt schaffte es als erster Torhüter der DEL in drei Finalspielen in Folge keinen Treffer zu kassieren, alle drei Spiele gewannen die Eisbären mit 7:0. Verteidiger Jonas Müller konnte als erster Abwehrspieler vier Scorerpunkte in einem Spiel erreichen, Leo Pföderl ist nun mit 46 Toren erfolgreichster Torschütze der Playoffs und Ty Ronning punktete in 27 Spielen hintereinander, darunter 14 Playoffspiele, was noch keinem Spieler zuvor gelang und wurde auch noch zum MVP der Playoffs gewählt. Und es gab noch zahlreiche weitere interne Rekorde.
Nach der Meisterfeier ging es für Trainer Serge Aubin, die Verteidiger Korbinian Geibel, Eric Mik, Jonas Müller sowie den Stürmer Leonhard Pföderl, Frederik Tiffels und Manuel Wiederer zur Nationalmannschaft, Marcel Noebels wurde nachnominiert. Sie belegten mit dem DEB-Team am Ende den 9. Platz.
Liam Kirk war mit der Nationalmannschaft von Großbritannien bei der WM Div. 1a im Einsatz und steuerte beim Wiederaufstieg in drei Spielen drei Tore und vier Vorlagen bei. Zach Boychuk und Ty Ronning wurden ins kanadische Team berufen, sie kamen aber über die Vorbereitung nicht hinweg.
Die Titelverteidigung hat geklappt und wie Verein und Anhang mit der schweren Situation um Tobias Eder umgegangen sind, ist bewundernswert. Dennoch kann auf solche Schicksalsschläge gerne verzichtet werden.
Und nächstes Mal: Titel verteidigt und ein Mittelfeldplatz