„Mit nur zwei Reihen siehst du gegen solche Mannschaften selten gut aus.“

spielfeld150 oscDas war das nüchterne Fazit von Trainer Fred Fleck gut 45 Minuten nach der 3:10-Niederlage (1:4 1:3 1:3) des OSC gegen die Adler des SCC. Und wahrscheinlich kann sich die Mannschaft noch bei Lilly-Ann Riesner bedanken, dass es „nur“ 10 Gegentreffer waren, denn die Adler waren nicht nur personell (15 + 2) dem OSC (11 + 1) voraus. Erneut war es während der gesamten Woche zu einer Ausdünnung des geplanten Kaders gekommen, sodass es der verbliebene Rest richten sollte. Und da gab es mit Stanislav Novak und Anthony Eshun wieder neue Gesichter zu sehen, wobei das mit „neues Gesicht“ und Anthony „Joey“ Eshun nicht ganz stimmt; ist er doch eher als Urgestein des OSC zu bezeichnen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Es bewegt sich wirklich was beim OSC und wenn sich das Team mehr einspielt und wieder auf mehr Spieler zurückgreifen kann, werden auch die Ergebnisse anders aussehen.

Die Adler machten von Beginn an klar, in welche Richtung dieses Spiel gehen sollte und so fiel schon nach knapp 2 Minuten das 0:1 durch Vincent Rebel, dem 110 Sekunden später das 0:2 durch Timofii Morozov folgte. Als es in der 11. Minute durch den zweiten Treffer von Vincent Rebel 0:3 stand, befürchtete man schon ein Debakel, aber der OSC „berappelte“ sich und setzte mit dem schön rausgespielten 1:3 durch Justin Dembski das erste Lebenszeichen. Das Spiel war nun nicht mehr so einseitig, aber trotzdem gab es noch ein Tor. Die erste Strafzeit des OSC dauerte 25 Sekunden, da stand es kurz vor Drittelende 1:4, erneut durch Timofii Morozov (20.).

Mit einem Doppelschlag innerhalb von 40 Sekunden durch Theodor Mathea (25.) und Vincent Rebel (26.) war klar, dass dieser Abend für den OSC gelaufen war. Ob die Adler nun den „Fuß vom Gas“ nahmen oder der OSC sich immer besser fand, sei dahingestellt, jedenfalls gab es in der 28. Minute die Möglichkeit einer Korrektur, da die Schiedsrichter auf Penalty für den OSC entschieden, weil Vincent Rebel vor dem eigenen Tor den Puck blockiert hatte. Anthony Eshun führte diesen aus und die Scheibe verursachte nach dem Schuss ein lautes „Pling“ beim Kontakt mit dem Metall des Tores. Der Schütze drehte auch schon ab zur eigenen Bank, um die Glückwünsche der Mannschaft entgegen zu nehmen, nur leider hatten die Schiedsrichter eine andere Sichtweise und beurteilten das „Pling“ als Lattentreffer und nicht - wie vom Schützen und vielen Zuschauer gesehen - als Kontakt mit der Rundung des Tores hinter der Linie. So fiel die Entscheidung auf „Kein Tor“ und es blieb beim 1:6 auf der Anzeigetafel. Es war nun ein durchaus ausgeglichenes Spiel bis zum 1:7 durch Tor Nr. 4 von Vincent Rebel (38.). Der OSC meldete sich aber nochmal zurück durch Sebastian Schramm, der zum 2:7 nachstocherte (39.).

Nach Wiederbeginn wechselten die Adler nicht nur im Tor von Hakim Kemper auf Erik Hartmann, sie nutzten auch noch die verbliebene Restzeit einer OSC-Strafe und erhöhten durch Alexander Plinger auf 2:8 (41.). Die Zeit lief nun runter, das 2:9 durch Maximilian Schlatmann (47.) sei der Statistik gegönnt, aber zum Ende gab es nochmal Bewegung auf dem Spielbericht, denn Anthony Eshun kam doch noch zu seinem Tor. Nach schöner Vorarbeit von Fatih Keles vollendete er zum 3:9. Der Schlusspunkt des Abends blieb aber den Adlern vorbehalten; 72 Sekunden vor dem Ende war es Dustin Gottschalk, der mit dem zehnten Treffer seine (vermutete) Kabinenlage für seine Mannschaft buchte.

Wenn man ein Fazit ziehen will, dann dass eine eingespielte und routinierte Mannschaft auf eine andere getroffen ist, die, zudem personell im Nachteil, die sich noch einspielen will oder wird und das in Anbetracht der eingeschränkten Spielzeit auch verdammt schnell tun sollte. Aber mit Gewalt lässt sich auch kein Stier melken, aber echt gute Ansätze sind vorhanden, auch wenn es das Ergebnis dieses Abends nicht wirklich ausdrückt.

Die „Erste“ des OSC wünscht allen Fans, Freunden und Mitgliedern nicht nur einen schönen dritten Advent, sondern auch eine frohe und besinnliche Weihnacht und kommen sie auch gut rüber nach 2024. Versuchen sie in all der Hektik heutzutage, die freien Tage im Kreise ihrer Liebsten zu genießen.

OSC Berlin – SCC Adler Berlin 1b 3:10 (1:4/1:3/1:3)

Schiedsrichter: F. Brugger, T. Meinschenk
Strafen: OSC 12 (2/6/6), Adler 4 (2/2/0)
Tore:
0:1 (01:56) V. Rebel (J. Rebel); 0:2 (03:44) T. Morozov (A. Lishchynskyy); 0:3 (10:34) V. Rebel; 1:3 (14:31) J. Dembski (Ch. Matiascheck); 1:4 (19:38) T. Morozov (A. Plinger) PP1;
1:5 (24:44) T. Mathea (A. Lishchynskyy (A. Plinger); 1:6 (25:24) V. Rebel (J. Rebel); 1:7 (37:58) V. Rebel; 2:7 (38:15) S. Schramm (M. Wassermann, J. Dembski);
2:8 (40:51) A. Plinger (V. Rebel, M. Scheil) PP1; 2:9 (46:16) M. Schlatmann (V. Rebel, M. Scheil) PP1; 3:9 (56:57) A. Eshun (F. Keles); 3:10 (58:48) D. Gottschalk (T. Morozov);

Matze für OSC Berlin und Noppe ist Schuld

erschienen bei Icehockeypage