WM 2024 Tag 10: Kanada holt Titel, Finnland gewinnt Bronze

deb150 1Mit den Finalspielen endete die Weltmeisterschaft der Frauen 2024. Im kleinen Finale konnte sich Finnland nach Penaltyschießen gegen Tschechien durchsetzen. Weltmeister wurde Kanada, das nach Verlängerung gegen die USA gewann.

Finnland gewinnt Penaltykrimi

Im letzten Jahr konnte Tschechien das kleine Finale gewinnen und auch das Gruppenspiel ging an die Tschechinnen. Einen Favoriten gab es aber nicht, beide würden motiviert in diese Partie gehen, um die WM erfolgreich abzuschließen.

Es entwickelte such ein ausgeglichenes Spiel, beide Teams griffen an und kamen zu Torchancen. Auf einen Treffer warteten die Zuschauer bis zur Pause jedoch vergeblich, es blieb beim 0:1.

Dafür ging es im 2. Drittel schnell mit dem ersten Treffer des Spiels, nach 20 Sekunden konnte Michelle Karvinen Tschechiens Torhüterin Klara Peslarova überwinden, sie versenkte einen Querpass zum 0:1. Tschechien drückte sofort aus den Ausgleich und das mit Erfolg. Die erste Strafe des Spiels nutzten sie, um in Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Michaela Pejzlova konnte Finnlands Torhüterin Sanni Ahola nach 26 Minuten überwinden. Wenig später holte sich Tschechien zwei Strafen ab und so kam Finnland sogar für 49 Sekunden zu einem doppelten Powerplay. Tschechien überstand die brenzlige Situation und kam im Anschluss noch zum zweiten Powerplay. Auch sie nutzten diese Chance nicht und drei Minuten vor der Pause gerieten die Tschechinnen in Rückstand. Viivi Vainikka nahm einen Puck aus der Luft und der landete im Tor. Finnland hatte nun insgesamt mehr Spielanteile und so führten sich nach 40 Minuten verdient mit 1:2.

Natürlich war hier noch nichts entschieden und nach 43 Minuten stand es 2:2. In Überzahl fälschte Denisa Krizova einem Schuss von der blauen Linie ab und alles war wieder offen. Finnland hatte bis zum Ende mehr Spielanteile, es blieb aber beim 2:2 und so gab es eine Verlängerung.

Wie im Viertelfinale war die Verlängerung auf zehn Minuten angesetzt, gespielt wurde mit drei Feldspielerinnen. Beide Teams suchten die Entscheidung und es gab gute Chancen auf beiden Seiten. Beide Torhüterinnen verhinderten mit Glanzparaden den Siegtreffer, wobei Tschechien einige Chancen mehr hatte. Eine Entscheidung fiel bis zur Sirene nicht und so ging es in ein Penaltyschießen.

Hier trafen für Tschechien nur Klara Hymlarova, für Finnland waren Michelle Karvinen, Petra Nieminen erfolgreich. Damit holt sich Finnland zum 14. Mal den 3. Platz, Tschechien belegt am Ende den 4. Platz.

Spiel um den 3. Platz: Tschechien – Finnland 2:3 (0:0/1:2/1:0) n.P.

Schiedsrichter: S. Hiller (USA), S. Neary (CAN) – L. Gutauskas (CAN), T. Saarimäki (FIN)
Zuschauer: 2.014
Strafen: CZE 6 (0/4/2/0), FIN 6 (0/4/2/0)
Tore:
0:1 (20:20) M. Karvinen (S. Tapani, P. Nieminen); 1:1 (25:50) M. Pejzlova (T. Vanisova) PP1; 1:2 (36:30) V. Vainikka (E. Holopainen);
2:2 (44:11) D. Krizova (T. Plosova, T. Radova) PP1;
2:3 (70:00) P. Nieminen PS;
Beste Spielerinnen: Klara Peslarova (CZE), Viivi Vainikka (FIN)

Kanada gewinnt packendes Finale

Es ist das erwartete Finale und die Zuschauer duften sich auf eine sicherlich hochklassige und offene Partie freuen. Und eine Spielerin schrieb schon vor dem Spiel Geschichte, Hilary Knight würde nach neun Goldenen und vier Silberne ihre 14. WM-Medaille holen und damit alleinige Rekordhalterin sein. Bisher liegt sie gleichauf mit Haylay Wickenheiser die ebenfalls 13 Medaillen gewann.

Es gab auch gleich Angriffe beider Teams, Kanada hatte dabei die ersten guten Chancen. Und gerade als die USA besser ins Spiel kam, erzielte Kanada den ersten Treffer des Finals. Erin Ambrose traf nach sieben Minuten mit einem verdeckten Schuss, gegen den US-Torhüterin Aerin Frankel machtlos war. Doch 120 Sekunden später kam de Antwort, Laila Edwards traf mit einem Schuss von der Seite hoch ins Eck und auch Ann-Renee Desbiens hatte keine Abwehrchance. Ausgeglichen ging es weiter, ohne dass die vorhandenen Chancen genutzt werden konnten. Auch ein erstes Powerplay von Kanada brachte keinen Erfolg und so stand es ach 20 Minuten 1:1.

Die USA kamen im 2. Drittel zu den ersten guten Angriffen, nach 24 Minuten folgte der Rückschlag. Julia Gosling zog von der Seite ab und der Puck landete im langen Eck zum 1:2 für Kanada. Und es war ein Jubiläumstreffer, es war der 100. Treffer in den WM-Spielen gegen die USA. Die USA versuchte zu antworten, aber viel ließ Kanada nicht zu. Nach 31 Minuten klingelte es doch, ein Schuss von Megan Keller rutschte durch und es stad 2:2. Und auch für die USA war es der 100. Treffer in den WM-Duellen gegen Kanada. Nu lief es bei den USA besser und sie hatten mehr Spielanteile. Und drei Minuten vor der Pause konnten sie erstmals i Führung gehen. Alex Carpenter stand frei und sie hatte keine Probleme das 3:2 zu erzielen. Doch 62 Sekunden vor der Pause stand es 3:3, ein platzierter Schuss von Marie-Philip Poulin landete im Tor und es war zur Pause wieder alles offen.

Ein hart umkämpftes Drittel sahen die Zuschauer im letzten Drittel. Bede schenkten sich nichts und beide verhinderten Torchancen des Gegners. Nach 49 Minuten gab es wieder Torjubel. In Überzahl zog Caroline Harvey ab, ihr Schuss ging aber am Tor vorbei. Der Bandenabpraller landete bei Hilary Knight, die zum 4:3 einschießen konnte und so zu ihrem 65. WM-Treffer kam. Doch wieder hielt die Führung nicht lange, Emily Clark sorgte 110 Sekunden später für den Ausgleich, sie schoss eine Abwehrspielerin der USA an und der Puck prallte ins Tor. 93 Sekunden später hatte Kanada wieder eine Hand am Pott, Marie-Philip Poulin stocherte den Puck zum 4:5 ins Tor. Doch das war es noch nicht, denn Caroline Harvey schloss eine Druckphase der USA nach 55 Minuten zum 5:5 ab. Vor beiden Toren war weiter viel los, es blieb aber nach 60 Minuten beim 5:5 und so gab es noch einen Zuschlag.

Im Finale wurde die Verlängerung mit drei Feldspielerinnen bis zum nächsten Treffer gespielt. Zwei Minuten ging es ruhig zu, dann folgten gute Chancen für beide Teams und ach 64 Minuten ein Powerplay für Kanada. Zwei Sekunden vor Ende des Powerplays konnte Kanada den Siegtreffer erzielen. Danielle Serdachny mit einem Abstauber mit der Rückhand nach 66 Minuten sorgte für viel Jubel beim Vizeweltmeister des letzten Jahres.

Es war ein packendes Fiale, dass beide hätten gewinnen können. Am Ende bejubelte Kanada den 13. Titelgewinn, für die USA war es Silbermedaille Nr. 13.

Finale: USA – Kanada 5:6 (1:1/2:2/2:2) n.V.

Schiedsrichter: C. Lieffers (CAN), A. Tassoni (USA) – A. Clarke (CAN), K. Hajkova (CZE)
Zuschauer: 4.142
Strafen: USA 4 (2/0/0/2), CAN 6 (0/4/2/0)
Tore:
0:1 (06:12) E. Ambrose; 1:1 (08:12) L. Edwards (T. Heise);
1:2 (23:08) J. Gosling (J. Bourbonnais); 2:2 (30:10) M. Keller (H. Bilka, A. Murphy); 3:2 (36:32) A. Carpenter (K. Coyne-Schofield, B. Curl); 3:3 (38:58) M.-P. Poulin);
4:3 (48:56) H. Knight (C. Harvey, L. Edwards) PP1; 4:4 (50:46) E. Clark (L. Stacey, B. Turnbull); 4:5 (52:19) M.-P. Poulin (R. Fast); 5:5 (54:58) C. Harvey (L. Eden, H. Scamurra);
5:6 (65:16) D. Serdachny (E. Ambrose) PP1;
Beste Spielerinnen: Caroline Harvey (USA), Marie-Philip Poulin (CAN)

MVP:

Laila Edwards (USA)

Beste Spielerinnen:

Tor: Sandra Abstreiter (GER)

Abwehr: Renata Fast (CAN)

Angriff: Alex Carpenter (USA)

All Star Team:

Tor: Sanni Ahola (FIN)

Abwehr: Renata Fast (CAN), Caroline Harvey (USA)

Angriff: Alex Carpenter (USA), Laila Edwards (USA), Natalie Mlynkova (CZE)

Die Abschlussplatzierungen:

Pl.

Team

1

Kanada

2

USA

3

Finnland

4

Tschechien

5

Schweiz

6

Deutschland

7

Schweden

8

Japan

9

China

10

Dänemark

Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2024/ww/schedule

erschienen bei Icehockeypage